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„Zwölfmal stärker als Hiroshima“ – Russland bereitet Super-Atombombe vor

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Moskau lässt die nuklearen Muskeln spielen und bestückt eine Interkontinentalrakete mit einem außergewöhnlich großen Atomsprengkopf.

Moskau – Den Streitkräften Russlands steht offenbar eine neue Atomwaffe zur Verfügung. Diese Nachricht verbreiteten russische Staatsmedien am Mittwoch (14. Dezember) und bezogen sich dabei auf Angaben des russischen Verteidigungsministeriums. Der neue Sprengkopf soll laut der russischen Boulevardzeitung Komsomolskaya Pravda auf einer Interkontinentalrakete des Typs RS-24 „Yars“ montierbar sein. Eine solche Rakete soll in einem Silo der Region Kaluga bereits vorbereitet worden sein.

Laut der genannten Zeitung besitzt die neue Atomwaffe Russlands eine Sprengkraft mit „zwölfmal größerer Kapazitat als die amerikanische Bombe, die Hiroshima zerstörte“. Die USA hatten die japanische Stadt im Zweiten Weltkrieg am 6. August 1945 mit einer Atomwaffe bombardiert.

Russland präsentiert „weitere Art von Atomraketen“

Die besagte Interkontinentalrakete Russlands mit dem neuen Atomsprengkopf besitzt laut Angaben des US-Portals Newsweek ein Startgewicht von 46.000 Kilogramm. Ihre Reichweite wird mit bis zu 12.000 Kilometern angegeben. Damit könne die Rakete Ziele in ganz Europa und den USA erreichen. Wie Recherchen der US-Nachrichtenseite Military Today ergeben haben, benötigen die russischen Streitkräfte nur sieben Minuten, um die Rakete für den Start vorzubereiten.

Eine russische „Yars“ RS-24 Interkontinentalrakete bei einer Militärparade in Moskau. (Archivbild)
Eine russische „Yars“ RS-24 Interkontinentalrakete bei einer Militärparade in Moskau. (Archivfoto) © ALEXANDER NEMENOV/AFP

Die Meldung über eine neue Atomwaffe kommt kurz vor dem Jahrestag der strategischen Raketentruppen, der in Russland am 17. Dezember stattfinden wird. „Das Mutterland“ werde durch die neue Rakete „eine weitere Art der Atomraketen“ zur Verfügung haben, „die es uns ermöglichen wird, alle Herausforderungen auf strategischer Ebene zu lösen“, sagte Alexei Sokolov, Kommandant der Raketentruppen in der Region Kozelsky.

Atomwaffen im Ukraine-Krieg? Immer mehr Stimmen aus Russland sind dafür

Die Interkontinentalraketen des Typs „Yars“ wurden bereits im Oktober unter Beaufsichtigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin getestet. Die nun veröffentlichten Bilder aus einem Silo in Russland dürften als klare Warnung an den Westen verstanden werden. Zwar hatte Putin im Ukraine-Krieg einen Atomschlag als „politisch und militärisch nicht sinnvoll“ abgelehnt. Der Machthaber im Kreml warnte den Westen im Allgemeinen und die Nato im Speziellen aber auch davor, ihn zu provozieren.

Gleichzeitig gibt es immer mehr Stimmen, die aufgrund der hohen Verluste Russlands im Ukraine-Konflikt auch den Einsatz von unkonventionellen Atomwaffen als Möglichkeit einstufen. Alexander Chodakowski, von Russland eingesetzter Kommandeur der abtrünnigen Republik Donezk, sagte diese Woche gegenüber dem Staatsfernsehen, Atomwaffen seien die einzige Möglichkeit, wie Russland den Ukraine-Krieg noch gewinnen könne. Laut dem Kreml-nahen Militärexperten Yakov Kedmi erwäge mittlerweile auch Wladimir Putin selbst die Möglichkeit eines präventiven Atomschlags, sollten die Nato-Staaten ihre militärische Unterstützung der Ukraine ausweiten. (dil)

Hinweis der Redaktion: In einer älteren Version des Artikels wurde das Startgewicht der Interkontinentalrakete RS-24 „Yars“ mit 46.000 Tonnen angegeben. Richtig ist, dass die Rakete ein Startgewicht von 46.000 Kilogramm hat. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.

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