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Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen

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Ganz schön kompliziert, so ein Antrag.
Ganz schön kompliziert, so ein Antrag. © Rolf Oeser

Die Caritas in Offenbach baut in drei katholischen Gemeinden das Angebot auf, Bürgerinnen und Bürger beim Ausfüllen von Anträgen jeder Art zu helfen und sich durch das Wirrwarr zu kämpfen. Ehrenamtliche und Praktikanten sollen dabei helfen.

Die Caritas in Offenbach baut in drei katholischen Gemeinden das Angebot auf, Bürgerinnen und Bürger beim Ausfüllen von Anträgen jeder Art zu helfen und sich durch das Wirrwarr zu kämpfen. Ehrenamtliche und Praktikanten sollen dabei helfen.

Ertragsgutschrift, Nießbrauch, Grundschulden, Dienstbarkeiten – zu wissen, welche Bedeutung hinter diesen Begriffen steht, ist für viele Bürger unglaublich schwer. Um einen Antrag auf Hartz IV zu stellen, sind sie aber gezwungen, sich mit ihnen auseinanderzusetzen.

Zwölf Seiten dicht bedrucktes Papier umfassen allein die Ausfüllhinweise der Bundesagentur für Arbeit, um einen Erstantrag auf den Lebensunterhalt zu stellen. Der wiederum ist 15 Seiten dick und der Antrag auf Wohnhilfe 10 Seiten. „Bei vielen macht sich dann ein Gefühl der Überforderung breit“, sagt Holger Senft, Projektleiter bei der Caritas in Offenbach. Manche legten die Anträge zur seite und verpassten Fristen, andere würden wütend.

Damit Antragsteller sich in dem Wirrwarr zurechtfinden, bietet die Caritas in ihrer Anlaufstelle in der Kaiserstraße ihnen seit Oktober 2010 Hilfe an. Ehrenamtliche und Praktikanten gehen mit den Menschen die Fragen durch und beantworten sie mit ihnen so gut es geht. Seit diesem Frühjahr gibt es die Formular-Ausfüllhilfe auch in den drei katholischen Kirchengemeinden St. Hildegard in Bieber-Waldhof, St. Pankratius in Bürgel und St. Paul in der Innenstadt. „Wir sind dabei, den Dienst am Menschen wieder in den Gemeinden aufzubauen“, sagt Gemeindereferentin Michaele Althapp. Willkommen sind alle Hilfebedürftigen, egal welcher Religion sie angehören.

Dienst am Menschen

„Die direkte Hilfe am Menschen ist eine Reaktion auf die Zeichen der Zeit. In den Gemeinden tauchen die Hilfesuchenden auf und bringen etliche Notlagen mit“, berichtet Oliver Schäfer, Diakon in St. Paul. Deshalb sollte ihnen auch dort geholfen werden. Die Kirchengemeinden sind gerade dabei, einen Stamm an Ehrenamtlichen aufzubauen. Die Formular-Ausfüllhilfe ist ein Projekt, mit dem die Zusammenarbeit von Fachdiensten auf der einen und Gemeindearbeit auf der anderen Seite gestärkt werden soll. Die Gemeinden verweisen dabei auch auf die Angebote im Caritashaus wie die Allgemeine Lebens- und Sozial-, die Schwangeren- oder Migrationsberatung,

Im Caritashaus erhielten Betroffene 2011 Hilfe beim Ausfüllen von 303 und von Januar bis Oktober 2012 von 194 Anträgen. In den Gemeinden sind es noch vereinzelte Hilfestellungen. „Das Angebot muss sich noch herumsprechen“, sagt Schäfer.

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