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Mehrfach überführter Dopingsünder entthront Bolt

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Justin Gatlin (re.) hat Sprintkönig Usain Bolt enttrohnt und sich in London zum neuen 100-Meter-Weltmeister gekürt
Justin Gatlin (re.) hat Sprintkönig Usain Bolt enttrohnt und sich in London zum neuen 100-Meter-Weltmeister gekürt © afp

Usain Bolt hat bei der Leichtathletik-WM die zwölfte Goldmedaille seiner Karriere verpasst. Der Sprintstar wurde im 100-Meter-Finale nur Dritter. Neuer Weltmeister ist Justin Gatlin aus den USA.

Leichtathletik-Superstar Usain Bolt ist ausgerechnet zum Abschied seiner Karriere vom Sprintthron gestoßen worden.

Der Jamaikaner verlor bei der WM in London erstmals ein großes Finale über 100 m im direkten Duell und muss sich nach 9,95 Sekunden mit Bronze begnügen.

Gold gewann der mehrfach überführte Dopingsünder Justin Gatlin aus den USA (9,92) vor seinem Landsmann Christian Coleman (9,94).

"Es war mir eine Ehre. Natürlich hätte ich gerne gewonnen, aber ich bin glücklich", sagte Bolt, der mit minutenlangen Ovationen gefeiert wurde.

Gatlin, der zwölf Jahre nach seinem Triumph von Helsinki wieder WM-Gold über 100 m holte, wurde derweil auf seiner Ehrenrunde wegen seiner Dopingvergangenheit gnadenlos ausgebuht. 

Der 35-Jährige richtete mehrfach den Zeigefinger auf den Mund in Richtung des Publikums. Gleichwohl wurde Gatlin auch von seinen Emotionen überwältigt: Er weinte hemmungslos, ging vor Bolt auch auf die Knie und huldigte dem Supermann der vergangenen Jahre.

"Ich habe versucht, mich so gut wie möglich zu konzentrieren. Es ist absolut surreal, jetzt gewonnen zu haben. Obwohl ich gewonnen habe, ist dass der große Moment von Usain Bolt", sagte Gatlin bei Eurosport:

"Er ist der größte Champion aller Zeiten. Ich danke Usain dafür, dass er zu Zeiten meiner eigenen Karriere gelaufen ist. Er hat mir (nach dem Rennen, Anm. d. Red.) gesagt, dass ich es nicht verdient habe, so ausgebuht zu werden."

Reus scheitert im Vorlauf

Das 100-Meter-Finale von London war Bolts letztes großes Einzelrennen, nach den Titelkämpfen beendet der achtmalige Olympiasieger seine Karriere.

2009, 2013 und 2015 hatte Bolt WM-Gold über die prestigeträchtigen 100 m gewonnen, 2011 war der 30-Jährige wegen eines Fehlstarts disqualifiziert worden.

Der deutsche Rekordhalter Julian Reus (Wattenscheid) war im Vorlauf ausgeschieden. (sid/FR)

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