Entscheidung in Trogen Alte Schule weicht neuem Kindergarten

Kathrin Beier
In Trogen wird ein neuer Kindergarten gebaut. Foto: /Kathrin Beier

Die Gemeinderäte von Feilitzsch und Trogen fällen nach langem Hin und Her eine Entscheidung. Wo aktuell die alte Schule steht, entsteht künftig ein neuer Kindergarten.

 
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Feilitzsch/Trogen - Die Entscheidung in Sachen Kindergarten ist gefallen: Das Gebäude der alten Trogener Schule soll einem Neubau weichen. Mit vier Gegenstimmen beschlossen die Gemeinderäte von Trogen und Feilitzsch am Montagabend auf ihrer gemeinsamen Sitzung in der Schulturnhalle Feilitzsch diese Variante. Erarbeitet hatte sie das Hofer Architekturbüro Thies Consult. Im Gebäude ist derzeit eine von drei Gruppen der Einrichtung untergebracht.

Die Räte trafen die Entscheidung vorbehaltlich einer Förderung, für die drei mögliche Fördervarianten im Beschluss genannt werden. Für eine dieser Fördermöglichkeiten, das vierte Sonderinvestitionsprogramm, welches die höchsten Förderprozente bietet, endet die Beantragungsfrist am 30. Juni.

Notwendig wird die Erweiterung der Einrichtung, die von Kindern aus beiden Kommunen besucht wird, aufgrund des aktuell erhöhten Bedarfs an Betreuungsplätzen. Nach dem Umbau sollen in Trogen 100 Kindergartenplätze zur Verfügung stehen. Gebaut werden soll der Neubau auf zwei Ebenen, wobei laut Beschluss „dringend benötigter Platz für eine zusätzliche Gruppe geschaffen und Barrierefreiheit hergestellt wird“. Die bisher im alten Gebäudeteil untergebrachten Kinder sowie die neue Gruppe sollen während der Bauarbeiten ersatzweise in angemieteten Containern beziehungsweise in anderen geeigneten Räumen wie etwa dem CVJM-Heim in Trogen untergebracht werden.

Trogens Bürgermeister Sven Dietrich (CSU) sowie sein Feilitzscher Amtskollege Francisco Hernandez Jimenez (Freie Überparteiliche Wählergemeinschaft) hatten ihren Räten in den vergangenen beiden Wochen während der öffentlichen Ratssitzungen in ihren Orten die Planungen für die Erweiterung des Kindergartens durch Architekt Joachim Vogel von Thies Consult vorstellen lassen. Dabei hatte Vogel stets Vor- und Nachteile der drei vom Architekturbüro erarbeiteten Varianten erläutert und nannte auch den Grund, warum ein Umbau der alten Schule mit Erweiterung um eine weitere Gruppe aus seiner Sicht nicht möglich ist.

Bereits im Gemeinderat Feilitzsch vergangenen Donnerstag wurden jedoch erste Stimmen laut, denen als Vergleich ein Neubau auf der grünen Wiese, wenigstens aber ein Ersatz aller alten Gebäudeteile am jetzigen Standort in Trogen fehlte. Nach der jetzt beschlossenen Variante soll die alte Schule abgerissen und ersetzt werden. Weitere ältere Gebäudeteile, wie etwa eine Halle und zwei Gruppenräume, bleiben aber in ihrer jetzigen Form als Verbindung zu den Krippenneubauten aus den Jahren 2017 und 2018 bestehen. In Windeseile hatte Architekt Vogel in den vergangenen Tagen nun auch diese umfassenden Neubau-Varianten kalkuliert und nannte grobe Zahlen. 3,6 bis vier Millionen Euro würde voraussichtlich ein Bau auf der grünen Wiese bei maximal knapp zwei Millionen Euro Förderung kosten. Ein kompletter Ersatzneubau aller alten Gebäude am Standort in Trogen wurde mit 4,8 Millionen Euro beziffert, was die Gemeinden bei gleichbleibender Maximalförderung noch teurer kommen würde. Die nun beschlossene Variante ist mit 1,8 Millionen Euro Kosten kalkuliert. Ist eine Förderung über bestehende Förderprogramme möglich, hat Thies Consult einen kommunalen Eigenanteil von 557 000 Euro berechnet. Dabei sei dies die wirtschaftlichste Variante.

Welche Kosten genau die älteren Gebäude, die stehen bleiben, in den kommenden Jahren noch verursachen könnten, wollten einige Räte wissen. „Momentan sehe ich dort keinen Handlungsbedarf“, sagte Architekt Vogel. Möglicherweise könnte aber der mittlere Gebäudeteil zwischen dem dann neuen Ersatzneubau und den Krippengebäuden für eine energetische Modernisierung irgendwann einmal vielleicht eine Million Euro benötigen. Allerdings könne man jetzt noch nicht absehen, welche Förderprogramme es dann dafür gibt.

Für die abschließende Entscheidung konnten jene, denen die geplante Sanierung nicht weit genug ging, jedoch keine Mehrheit finden. Bürgermeister Sven Dietrich kämpfte entschlossen dafür, die erarbeiteten Planungen jetzt zu verwirklichen. Seinen Gemeinderat hatte er dabei geschlossen hinter sich und auch ein Großteil der Feilitzscher Räte war der Meinung: „Jetzt ist der Bedarf da. Jetzt muss gehandelt werden.“

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