Backen: Pannenhilfe für Ihren Kuchen

Nützliche Tipps: Pannenhilfe für Ihren Kuchen

Was tun, wenn sich ein Kuchen nicht aus der Form lösen lässt? Und darf man Kuchen eigentlich nachbacken, wenn er nicht durch ist? Wir haben uns die gängigsten Pannen beim Kuchenbacken angeschaut und effektive Erste-Hilfe-Tricks für Sie zusammengestellt.

Kuchen ist nicht ganz durch: Darf man ihn nachbacken?

Das ist jedem Bäcker mindestens einmal in seiner Back-Laufbahn passiert: Der Kuchen sieht von außen toll aus, riecht köstlich und hat die perfekte Farbe. Nach dem Abkühlen kommt das Anschneiden – und dann die traurige Erkenntnis: Der Kuchen ist im Inneren noch roh. Und das, obwohl man die Backzeit eingehalten hat. Eine gute Möglichkeit, die Konsistenz des Kuchens noch im Ofen zu testen, ist der "Zahnstochertrick". Hierzu einfach mit einem Zahnstocher in die höchste Stelle des Kuchens einstechen und den Holzspieß wieder herausziehen. Wenn kein Teig am Zahnstocher kleben bleibt, ist der Kuchen durch.
 
Ist das Missgeschick schon passiert, können Sie den Kuchen eventuell durch Nachbacken retten: Stellen Sie das Gebäck noch einmal zurück in den Backofen. Decken Sie es diesmal unbedingt mit Alufolie ab, damit die obere Seite nicht zu dunkel wird oder gar anbrennt. Auch hilft es, wenn Sie den Kuchen vor dem Nachbacken in mittelgroße Stücke schneiden. So kann die Hitze des Ofens besser an den rohen Teig gelangen. Eine 100%ige Garantie für erfolgreiches Nachbacken gibt es allerdings nicht. Schließlich verlieren Zutaten wie Backpulver mit der Zeit ihre Triebkraft. Außerdem bildet der Kuchen eine Außenhaut, die das Nachbacken erschwert.
 
Tipp: Bedenken Sie, dass Kuchen, die versunkenes Obst enthalten, durch die Fruchtflüssigkeit manchmal ein wenig matschig drum herum wirken. Prüfen Sie hier genau, ob der Teig wirklich noch roh ist, oder es sich lediglich um Fruchtsaft handeln.

Im Video: Diese 4 Back-Tipps sollten Sie kennen

Kuchen richtig einfrieren und auftauen

Sie bekommen Besuch, aber finden keine Zeit, den Kuchen selbst zu backen? Dann backen Sie doch einfach im Voraus. Denn genau wie Brot lassen sich auch Kuchen und einige Torten gut einfrieren und wieder auftauen – wenn es mal schnell gehen muss. Besonders Hefe- und Rührkuchen sind ideal und schmecken aufgetaut mindestens genauso lecker und saftig wie frisch gebacken. Wichtig beim Kuchen haltbar machen ist die Verpackung. Um Gefrierbrand und Austrocknen zu vermeiden, eignen sich je nach Gefriergut Alufolie oder Gefrierbeutel.

Wichtig: Die eingefrorenen Kuchen und Torten sollten Sie in der Regel innerhalb von 2-3 Monaten verspeisen. Auftauen lassen sich die süßen Köstlichkeiten meist einfach über Nacht oder circa drei Stunden bei Zimmertemperatur ohne Verpackung, so entsteht kein Kondenswasser. Hefeteig und Mürbeteiggebäck lassen sich auch im Backofen oder der Mikrowelle aufbacken. Aber Achtung: Austrocknungsgefahr!

Kuchen stückweise einfrieren

Der Vorteil, wenn Sie einzelne Stücke einfrieren: Sie können die Stücke portionsweise verspeisen, ohne den ganzen Kuchen auftauen zu müssen. Einige Kuchen und Torten sind allerdings schlichtweg nicht zum Einfrieren geeignet. So werden Puddingfüllungen oder Buttercreme-Torten wässrig, Kuchen mit Tortenguss oder Baiser absolut ungenießbar. Ebenso ungeeignet sind Kuchen und Torten mit Joghurt, Quark oder viel Sahne – die Kuchen flocken aus und sind unbrauchbar und leider absolut kein Genuss für Ihre Gäste.

Kuchen lässt sich nicht aus der Form lösen

Kuchenbacken ist immer eine Herzensangelegenheit und passiert mit viel Liebe. Umso ärgerlicher ist es, wenn der Kuchen nicht aus der Form kommen will. Oftmals löst sich nur die eine Hälfte und der Kuchen erinnert mehr an ein Krümel-Gulasch als an eine imposante und leckere Back-Kreation. Mit unseren Tipps löst sich der Kuchen allerdings perfekt und rückstandslos aus der Form. Zuerst sollte die Back-Form ordentlich eingefettet werden.

Tipp: Zusätzlich Paniermehl, geriebene Mandeln oder Semmelbrösel in die eingefettete Form geben. Man schmeckt es kaum und der Kuchen löst sich wie von selbst aus seinem Korsett.

Ob man den Kuchen besser im warmen oder abgekühlten Zustand aus der Form lösen sollte, hängt von der verwendeten Kuchenform ab. Es gibt zum Beispiel Formen aus Metall oder aus Silikon. Haben Sie den Kuchen in einer Springform gebacken und er klebt am Rand fest, so ist die Lösung ganz einfach: Fahren Sie mit einem spitzen Messer am Rand des noch warmen Kuchens entlang und lösen Sie ihn so von der Form. Bei Gugelhupf- oder Kastenformen hilft folgender Trick: Lassen Sie den Kuchen noch 15 Minuten im ausgeschalteten Ofen stehen. Danach weitere 15 Minuten bei Zimmertemperatur. Der Kuchen setzt sich so in die Form und lässt sich gut heraus stürzen. Damit alles zu perfekt funktioniert, noch ein kleiner Tipp: Ein nasses, kaltes Tuch auf den Formrücken legen und anschließend stürzen.

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Was, wenn der Kuchen in sich zusammenfällt?

Wenn der Kuchen letzten Endes doch nicht aufgeht, war die ganze Mühe des Backens umsonst. Auch wenn Sie genau auf Zubereitung und Rezept geachtet haben, kann es vorkommen, dass der Kuchen in sich zusammenfällt. Dies ist besonders ärgerlich, wenn Sie unter Zeitdruck backen.

Aus diesen Gründen fällt ein Kuchen zusammen

  • Ein Grund, dass Ihr Kuchen wieder einmal an Volumen verliert, ist die Temperatur der Zutaten. Die ideale Vermisch-Temperatur der Kuchen-Komponenten ist keine geringere als die Zimmertemperatur. Nur wenn Butter, Margarine, Milch und Co. Raumtemperatur haben können die Zutaten ideal zu einer glatten Masse vermischt werden - was für das Gelingen des Kuchens unbedingt notwendig ist.
  • Wichtig ist auch das Unterheben der Zutaten. Ist das Eiweiß nicht optimal steif geschlagen und werden die Zutaten nicht korrekt und zügig unter den Teig gehoben (das Mehl beispielsweise einfach hinzugegeben anstatt eingesiebt), verliert der Teig sein Volumen - welches auch durch das Backen nicht zurückkommt.
  • Wurde der Teig zu lange gerührt, verliert er ebenso an Volumen und Luft. Der Kuchen wird dann nicht so fluffig, wie Sie es gerne hätten, sondern erinnert eher an einen robusten Stein.
  • Ein ebenso guter Grund könnte sein, dass Ihr Ofen ungleichmäßig oder zu wenig heizt. Überprüfen Sie gerade bei älteren Backöfen die Temperatur bei Umluft und Ober-/Unterhitze mit einem Thermometer. Ein neuer Backofen, falls Ihrer ausgedient hat, erspart Ihnen Backzeit – und vor allem Nerven.
  • Der größte Fehler allerdings ist das Öffnen des Ofens während der Backzeit. Eine Faustregel besagt, dass der Backofen in den ersten 20 Minuten unter keinen Umständen geöffnet werden sollte, wenn der Kuchen gelingen soll. Öffnen Sie den Backofen nur so selten wie möglich und verhindern Sie so einen "kalten Zug" auf den schönen Kuchen. Lassen Sie ihn nach Ablauf der Backzeit lieber noch bei angelehnter Ofentür etwas abkühlen und nachziehen.
  • Damit Sie unsere Tricks direkt anwenden können und Ihre Liebsten mit tollen Kuchen und Torten verwöhnen können, haben wir in unserem Back-Special viele tolle Rezepte zum Nachbacken für Sie. Wir wünschen gutes Gelingen!

Kuchen verbrannt: Lässt er sich retten?

Wenn der Kuchen oben etwas angebrannt ist, müssen Sie nicht den ganzen Kuchen wegwerfen. Kratzen Sie die schwarzen Stellen mit einem Messer oder einer Reibe vorsichtig ab. Wenn ein größerer Teil angebrannt ist, schneiden Sie gleichmäßig den oberen Zentimeter des Kuchens ab. Vertuschen können Sie das ganze mit einer Schokoladen-Glasur, Fondant, Marzipan oder Obststücken zur Dekoration.