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ObjektivBloomsday

Das Grab des Schriftstellers James Joyce auf dem Friedhof Fluntern.

Da sitzt und sinnt er: James Joyce, vielmehr sein Ebenbild, auf dem Friedhof Fluntern. Am 16. Juni dürfte er Besuch ­erhalten – die Gemeinde der Joyce-Leser feiert an diesem Datum jeweils den Bloomsday. Leopold Bloom, der Held in Joyces Meisterwerk «Ulysses» (von dem die meisten gehört und das die wenigsten gelesen haben), begibt sich am 16. Juni 1904 auf eine Odyssee durch Dublin. Am Bloomsday wird diese Irrfahrt durch den modernen Grossstadtalltag Jahr für Jahr schrullig-frohgemut nachgestellt, wenigstens soweit es sittlich zulässig ist. Joyce (1882–1941) nomadisierte seinerzeit durch Europa. Zwölf von achtzehn Episoden des «Ulysses», dem Muster des homerischen Epos nachgebildet, schrieb er in Zürich. Das Buch erschien 1922. In den Jahren, als Joyce an seinem Opus Magnum werkelte, entstand in Zürich die Dada-Bewegung, durchaus kongenial. Das Spätwerk «Finnegans Wake» spielt erneut in Dublin, doch die Hommage an Zürich fehlt nicht; etwa in den Wendungen «Neederthorpe», «saxy luters», «sillypost». Vielleicht wird künftig in Zürich am 12. Juni jeweils ein Doomsday – Jüngstes Gericht – gefeiert: im Gedenken an die nach schier ­dadaistischen Eklats dahingegangene «sillybank».