Der Obdachlose Willi Vogelbacher, 62, wollte sich in einem Café aufwärmen und bekam einen Job. Wie "Bild" berichtet, wollte Inhaberin Birgit Wegner, 41, den ehemaligen Kellner eigentlich aus ihren Laden schicken. Dann hörte sie sich sein Schicksal an und setzte sich für ihn ein.
Obdachloser glücklich über neues Leben
Weihnachten ist zwar erst in fünf Wochen, doch für Willi Vogelbacher geht jetzt schon ein großer Wunsch in Erfüllung. Er hat endlich wieder einen Job und eine Zukunftsperspektive. An einem sehr kalten Tag bettelte der Nürnberger - wie jeden Tag - um Geld. In einem Café wärmte er sich auf, holte sich einen Kaffee und blieb für Stunden vor seiner leeren Tasse sitzen. "Bild" erzählt er: "Durchs Betteln habe ich nicht mehr als zehn Euro am Tag verdient. Das musste fürs Essen und Zigaretten reichen. Ein zweiter Kaffee war da nicht drin."
Chefin Birgit wurde auf den Mann aufmerksam. Sie meint: "Aus unternehmerischer Sicht geht es natürlich nicht, dass ein Gast stundenlang die wenigen Plätze blockiert." Sie möchte Willi rausschicken und kommt mit ihm ins Gespräch. Er erzählt ihr von seinem Schicksal.
Willi Vogelbachers trauriges Schicksal
Der Obdachlose lebt seit Dezember 2018 auf der Straße. Sein nächtliches Zuhause ist eine Bank. In Obdachlosenunterkünften wurde geklaut und getrunken. Dort hat er es nicht lange ausgehalten. Vor etwa einem Jahr ging das Lokal, in dem er als Kellner arbeitete, pleite. Er verlor seinen Job. Da er immer nur Mini-Jobs hatte, war er nicht sozialversichert, erhielt kein Arbeitslosengeld und verlor infolgedessen seine Wohnung. Eine Familie, die ihn unterstützen könnte? Gibt es nicht mehr.
Café-Chefin sponsort Haarschnitt und besorgt Vorstellungsgespräch
Das Schicksal ging Café-Chefin Birgit sehr nah. Sie sponsorte Willi einen Friseurbesuch und besorgte ihm ein Vorstellungsgespräch bei einer Nürnberger Großbäckerei. Dort konnte Willi am vergangenen Dienstag (19. November) überzeugen. Willi hat einen neuen Job und damit auch endlich ein neues Leben. Am kommenden Montag, den 25. November, ist sein erster Arbeitstag. "Ich bekomme 11 Euro die Stunde", erzählt er der "Bild" und freut sich. Damit sein Glück perfekt ist, benötigt er noch eine Wohnung. Auch dabei möchte ihm Birgit Wegner helfen.
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