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Starporträt Gérard Depardieu

Gérard Depardieu war einst eine der Filmgrößen Frankreichs. Mittlerweile fällt der Schauspieler eher durch Skandale auf.

Steckbrief

  • Vorname Gérard Xavier Marcel
  • Name Depardieu
  • geboren 27.12.1948, Châteauroux / Frankreich
  • Sternzeichen Steinbock
  • Jahre 75
  • Grösse 180 cm
  • Partner Clémentine Igou (seit 2005) Hélène Bizot (2001-2006) Carole Bouquet ( 1997 - 2005) Karine Silla Élisabeth Guignot (geschieden, 1970-1996)
  • Kinder Guillaume Jean Maxime Antoine (*1971) Julie Marion (*1973) Roxanne (*1992) Jean (*2006)

Biografie von Gérard Depardieu

Gérard Depardieu war früher für sein schauspielerisches Talent bekannt. Mit 16 Nominierungen für den französischen Filmpreis César ist er ungeschlagener Rekordhalter. Seine überzeugende Darstellung als "Cyrano de Bergerac" brachte dem Star des französischen Films sogar eine Oscar-Nominierung ein. Und als tollpatschiger "Obelix" in den "Asterix"-Verfilmungen brachte er Alt und Jung zum Lachen.

Skandale

Mittlerweile ist der Schauspieler durch seine zahlreichen Eskapaden allerdings selbst zur tragikomischen Figur geworden. Ob sein Urinieren in den Gang eines Flugzeugs, seine zahlreichen verbalen Entgleisungen, Prügelattacken oder seine häufigen Motorrad-Unfälle unter Alkoholeinfluss. Der einstige Vorzeige-Schauspieler Frankreichs macht vor allem durch unangebrachtes Verhalten von sich Reden.

Steuerflucht nach Russland

Für den größten Skandal bis dato sorgte der gebürtige Franzose 2012: Um der geplanten Reichensteuer mit einem Steuersatz von 75 Prozent zu entkommen, kehrte er seiner Heimat den Rücken und flüchtete in die Arme Wladimir Putins. Der umstrittene russische Präsident soll Depardieu höchstpersönlich die russische Staatsbürgerschaft angeboten haben. Der Schauspieler nahm das Angebot dankend an und zog nach Russland. Seitdem schwingt der "Obelix"-Darsteller immer wieder Lobeshymnen auf seinen Kumpel Putin und wütet über die Politiker Westeuropas.

Alkoholsucht

Die empörenden Statements und peinlichen Auftritte Dépardieus hängen wohl vor allem mit seinem exzessiven Alkoholkonsum zusammen. Er selbst beichtete, dass er täglich 14 Flaschen Wein und dazu noch zahlreiche Schnäpse trinke. Auch vier Bypässe und eine neue Leber halten Gérard Depardieu nicht davon ab, weiterhin Alkohol zu trinken. In seiner Biografie "Es hat sich so ergeben" erklärt er seinen maßlosen Alkoholkonsum: "Ich bin besessen von dem Lärm in meinem Körper, dem Schlag meines Herzens, dem Gurgeln meiner Eingeweide, den Knacken meiner Gelenke. Diese Phobie ist so schlimm geworden, dass ich trinken muss, wenn ich alleine in einem Hotelzimmer bin, damit ich das nicht mehr hören muss."

Schlimme Kindheit

Seine schreckliche Kindheit kann neben seiner Phobie ein weiterer Grund für das Koma-Trinken sein. Schließlich war Gérard Depardieu ein ungewolltes Kind, das in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs. Als zehnjähriger Junge prostituierte er sich und verkaufte seinen Körper älteren Männern. Späte raubte er seine Freier aus und saß als 16-Jähriger wegen Autodiebstahls für drei Wochen im Gefängnis.Eine weitere sehr makabre Einnahmequelle: Depardieu buddelte frisch beigesetzte Leichen aus, stahl deren Schmuck und macht ihn zu Geld. Ein Agent, der Depardieus schauspielerisches Können entdeckte und sein Schauspielstudium finanzierte, rettete ihn vor der vorprogrammierten Verbrecherkarriere.

Vergewaltigungsvorwürfe

Immerhin wurde Gérard Depardieu nicht zum Verbrecher, sondern zum gefeierten Schauspieler, der in seiner Heimat Frankreich trotz der zahlreichen Eskapaden nach wie vor großes Ansehen genießt. Doch 2018 kam etwas ans Licht, das, sofern es wahr ist, ihm wohl nicht mal mehr die Franzosen verzeihen werden. Und nein, die Rede ist nicht von seinem Besuch in Nordkorea, wo er sich mit Machthaber Kim Jong-Un sehr gut verstanden haben soll oder seinen Plänen, sich mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zu treffen, um möglicherweise die türkische Staatsbürgerschaft anzunehmen. Nein, die Vorwürfe, die im Spätsommer 2018 laut wurden, sind ein ganz anderes Kaliber. Eine junge Frau beschuldigt den Schauspieler, sie vergewaltigt zu haben. Angeblich fehlen DNA-Beweise, so dass Aussage gegen Aussage steht. Während Depardieus Anwalt die Anschuldigungen mit "Wann werden Schauspieldebütantinnen aufhören, Anschuldigungen zu erheben, um bekannt zu werden?" kommentierte, sehen andere den Vorwurf nur als einen weiteren Vorfall und einen von vielen Fällen der #metoo-Kampagne. Was letztlich an den Vorwürfen dran ist, bleibt abzuwarten. Ob Gérard Depardieu, der bestbezahlte Schauspieler Frankreichs, die Welt in Zukunft wieder mit tollen Filmen statt mit schockierenden Skandalen unterhält, ebenso. 

Filme mit Gérard Depardieu (Auswahl)

  • 2010: "Das Schmuckstück" ("Potiche")
  • 2010: "Small World" ("Je n’ai rien oublié")
  • 2011: "Der Kuss des Schmetterlings" ("Un baiser papillon")
  • 2011: "Rasputin - Hellseher der Zarin" ("Raspoutine", TV-Film)
  • 2012: "Der Tag wird kommen" ("Le grand soir")
  • 2012: "Asterix & Obelix – Im Auftrag ihrer Majestät" ("Astérix et Obélix: Au service de sa majesté")
  • 2012: "Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger" ("Life of Pi")
  • 2013: "Choral des Todes" ("La marque des anges – Miserere")
  • 2013: "Eine ganz ruhige Kugel" ("Les invincibles")
  • 2014: "Welcome to New York"
  • 2014: "United Passions"
  • 2015: "Valley of Love – Tal der Liebe" ("Valley of Love")
  • 2016–2018: "Marseille" (Fernsehserie)
  • 2017: ''Meine schöne innere Sonne''
  • 2018: ''Verliebt in meine Frau''
  • 2019: ''Das Wunder von Marseille'' (''Fahim'')
  • 2020: ''Des hommes''
  • 2021: ''Illusions perdues''
  • 2021: ''Mord in Saint-Tropez'' (''Mystère à Saint-Tropez'')
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