Ein lebender Gartenzaun aus immergrünen Sträuchern oder Hecken bietet Ihnen Sichtschutz ohne optisch einzuengen. Es gibt viele, zum Teil sehr verschiedene Pflanzen, die sich für einen lebendigen Gartenzaun eignen. Wir stellen Ihnen nachfolgend die beliebtesten Arten vor und verraten Ihnen, worauf Sie achten sollten.
Alles auf einen Blick:
- Ein lebendiger Zaun schafft einen ästhetischen und ökologischen Sichtschutz ohne Mauern.
- Es gibt verschiedene geeignete Heckenpflanzen. Bei der Auswahl sollten Sie darauf achten, ob diese schnell oder langsam wachsen.
- Ein lebender Sichtschutz ist besonders gut für die Natur, das Grün bietet Lebensraum für Insekten und Vögel im Garten.
- Zurückschneiden können Sie die Sichtschutzhecke nur innerhalb eines bestimmten Zeitraums.
- Ein lebendiger Gartenzaun benötigt regelmäßig sowohl Wasser als auch Dünger.
- Gute Alternativen zu Heckenpflanzen wie Liguster oder Kirschlorbeer sind spezielle Obstbäume oder auch ein lebender Weidenzaun.
- Auf Heckenpflanzen wie Thuja sollten Sie der Umwelt zuliebe besser verzichten.
Was ist ein lebender Zaun?
Als lebender Zaun werden (immergrüne) Heckenpflanzen bezeichnet. Mit diesen zäunen Sie Ihr Grundstück ein. Der lebendige Zaun, der in verschiedenen Varianten zur Verfügung steht, ist nicht nur ökologisch, er wirkt auch besonders ästhetisch – ohne zu bedrücken. Wenn Sie sich noch nicht komplett an einen lebendigen Zaun wagen oder ein bereits vorhandener Zaun nicht entfernt werden kann oder soll, dann können Sie diesen auch so bewachsen lassen, dass er nicht mehr zu sehen ist.
Welche immergrünen Pflanzen eignen sich?
- Liguster
- Kirschlorbeer
- Eibe
- Thuja
- Hainbuche (Carpinus betulus)
- Efeu (wächst relativ langsam)
- Buchsbaum
- Zypressenarten (z. B. Leyland-Zypresse)
- immergrüne Strauchmispel
- Rotlaubige
- Glanzmispel (z. B. Red Robin)
- winterharter Bambus (wenn notwendig mit Rhizomsperre)
Heckenpflanzen wie Liguster oder Kirschlorbeer benötigen einige Zeit, bis sie die gewünschte Höhe und Breite erreichen, um wirklich blickdicht zu sein. Deshalb ist bei dieser Art Sichtschutzzaun etwas Geduld gefragt. Wenn es Ihnen nicht nur um die grüne Optik, sondern auch um Privatsphäre geht, sollten Sie sich für Pflanzenarten entscheiden, die immergrün sind und zu den schnellwachsenden Hecken zählen. So sind Sie auch im Winter schnell vor neugierigen Blicken geschützt. Sie haben natürlich zudem die Möglichkeit, von vornherein größere Heckenpflanzen zu kaufen.
Wenn Sie eine Hecke pflanzen als Sichtschutz, dann sollten Sie unbedingt darauf achten, dass die von Ihnen gewählten Pflanzen nicht nur schnell wachsen, sondern auch insekten- und vogelfreundlich sind. Thuja zum Beispiel ist aus diesem Grund nicht besonders zu empfehlen.
Besonders schön sind auch speziell für diesen Zweck geeignete Obstbäume, die Sie statt einer Hecke in Reih und Glied so anlegen können, dass Sie langfristig einen Zaun ergeben. Das ist etwas ausgefallener als reine Heckenpflanzen. Allerdings sollten Sie auch hier auf die richtige Beschaffenheit des Bodens und den für die Bäume richtigen Abstand achten, um ein schönes Ergebnis zu erzielen.
Was ist ein lebender Weidenzaun?
Eine einfache immergrüne Heckenpflanze ist Ihnen zu langweilig? Sie wollen keine hohen Steinmauern, Gabionen oder Zaunelemente als Sichtschutz errichten und trotzdem eine Abgrenzung? Dann könnte ein geflochtener Weidenzaun das Richtige für Sie sein. Die Weidenruten werden dabei in Form eines Flechtzauns zu einer Matte verbunden.
Die Vorteile:
- wirkt sehr natürlich
- individuell
- stabil
- insekten- und vogelfreundlich
- günstig
Am besten nehmen Sie die Ruten doppelt oder sogar dreifach. Das macht den Garten Zaun stabiler und garantiert Ihnen ein durchgängiges Ergebnis auch für den Fall, dass eine Rute nicht austreibt. Für einfache Weidenruten, die Sie in jedem gut sortierten Fachhandel oder direkt über den Landschaftsgärtner kaufen können, müssen Sie in etwa 10 Euro pro laufendem Meter rechnen.
Vorgehensweise
Wenn Sie sich für einen immergrünen Sichtschutzzaun in Ihrem Garten entscheiden, müssen Sie im Vorfeld einiges bedenken und auch den Boden entsprechend vorbereiten.
Was müssen Sie bei einem lebenden Zaun beachten?
Abgesehen davon, dass Sie überlegen müssen, welches Grün Sie verwenden möchten, sollten Sie auch darüber nachdenken, ob eventuell zusätzlich trotzdem ein Zaun gesetzt werden soll.
- Welche Heckenpflanze darf es sein?
Wie erwähnt, werden verschiedene Pflanzensorten angeboten, die sich als lebender Zaun eignen. Während einige sehr schmal nach oben wachsen, werden andere eher breit, aber nicht allzu hoch. Wieder andere nehmen eine enorme Größe an. Sie sollten daher vor dem Kauf überlegen, welche Variante geeignet ist für Ihren Garten. Für kleine Gärten empfehlen sich beispielsweise schmal nach oben wachsende Sorten, da diese das Grundstück optisch nicht verkleinern. Zudem sollten Sie sich darüber im Klaren sein, ob Sie eine schnell wachsende Hecke möchten, ob diese immergrün sein soll oder sich eventuell auch Obstbäume eignen, die allerdings im Herbst Ihr Laub verlieren. - Soll ein zusätzlicher Zaun gesetzt werden?
Überlegen Sie, ob Sie lediglich einen immergrünen guten Sichtschutz möchten oder ob hinter der Hecke noch ein „richtiger“ Zaun – also beispielsweise ein leichter Maschendrahtzaun – gesetzt werden soll. Dies gibt noch mehr Sicherheit in Bezug auf angrenzende Grundstücke. Hier empfiehlt es sich, das Vorgehen mit den Nachbarn abzusprechen, damit später kein Ärger entstehen kann. Eventuell können einfach Pfosten am Rande des natürlichen Sichtschutzes gesetzt werden.
Was ist beim Pflanzen von immergrünen Heckenpflanzen wichtig?
Wenn Sie den lebenden Zaun setzen, sollten Sie von Anfang an einige Dinge beachten:
- Setzen Sie die Jungpflanzen nicht zu dicht
Gerade bei jungen Pflanzen, die noch sehr klein sind, neigt man oft dazu, diese zu dicht zu setzen, um einen möglichst schnellen Sichtschutz-Effekt zu erzielen. Das Problem hierbei ist jedoch, dass die Pflanzen sich dann nicht wie gewünscht entfalten können. Sie nehmen sich gegenseitig die Nährstoffe weg und bekommen nicht ausreichend Licht zum Wachsen. Dies führt dazu, dass entweder die gesamte Hecke nicht wächst oder dass einzelne Pflanzen absterben. Erkundigen Sie sich daher vorher genau, welche Abstände zwischen den einzelnen Pflanzen eingehalten werden sollten. - Immergrüne Hecken nicht zu nah ans Nachbargrundstück setzen
Setzen Sie die Pflanzen so, dass Sie später – also auch, wenn sie bereits zu einer dichten Hecke herangewachsen sind – problemlos von allen Seiten hinkommen. Schließlich müssen Sie die Pflanzen in Ihrem eigenen Garten regelmäßig zurückschneiden können. Zur Grundstücksgrenze sollte daher immer ausreichend Platz gelassen werden. - Genügend düngen und wässern
Gerade in der ersten Zeit nach dem Pflanzen ist es wichtig, die neue Hecke in Ihrem Garten regelmäßig zu wässern. Zudem sollte sie mindestens zweimal pro Jahr gedüngt werden, um ausreichend Nährstoffe zu erhalten. Am besten düngen Sie die Pflanzen im Frühling und im Herbst, wenn Sie sich an den Schnitt machen.
Kosten
Auf den ersten Blick erweisen sich blickdichte Hecken als sehr günstig. Wenn Sie jedoch bedenken, wie viele Pflanzen Sie benötigen, um ein gesamtes Grundstück einzufrieden, werden Sie feststellen, dass dies schnell teuer werden kann.
Wie viel kostet es, einen immergrünen Zaun zu pflanzen?
Die Kosten für den immergrünen Zaun hängen vor allem von dessen Art und von der Größe ab. Ein sehr kleiner Baum oder immergrüner Strauch kostet nur wenige Euro. Entscheiden Sie sich jedoch für Pflanzen, die bereits mittelhoch oder hoch sind, müssen Sie natürlich mehr berechnen. Günstige Heckenpflanzen kosten ca. 5 Euro. Je größer sie sind, desto teurer werden sie. Pflanzen mit ca. einem Meter Höhe kosten in der Regel zwischen 10 bis 15 Euro. Bei besonderen immergrünen Pflanzen kann es auch teurer werden.
Möchten Sie die Hecke von einem Gärtner pflanzen lassen oder soll sich ein Experte um die Pflege kümmern, fallen auch hierfür Kosten an. Wie hoch diese sind, ist unter anderem abhängig vom Betrieb und der Region. Pro Stunde sollten Sie jedoch mit Kosten in Höhe von 35 Euro und mehr rechnen.
Fazit
Im Vergleich zu einer hohen Mauer oder einem schlichten Zaun weist ein grüner Sichtschutz als Einfriedung zahlreiche Vorteile auf. Er ist ästhetisch und bietet gleichzeitig Nistplätze für Vögel. Außerdem schützen die winterharten Sträucher und immergrünen Heckenpflanzen Sie vor neugierigen Blicken. Einmal gepflanzt, muss der lebende Zaun allerdings regelmäßig gepflegt werden. Lassen Sie diese Arbeiten von einem Gärtner durchführen, können Sie die Kosten steuerlich absetzen.