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Der Mond - unser ständiger Begleiter

Der Mond vor schwarzem Himmel
Der Mond am dunklem Himmel
© Colourbox
Es gibt zwar Millionen Monde, aber nur ein Mond beeinflusst uns Menschen auf der Erde. Was macht den Himmelskörper so besonders? Wir erzählen euch von den Mondphasen

Der Mond – unser nächster Nachbar

Zwar denken wir, wenn vom Mond die Rede ist, an unseren Mond, der zu- und abnimmt, in den ersten Abendstunden riesig am Himmel steht und der als Trabant die Erde umrundet. Aber es gibt natürlich noch weitere, denn als Monde werden alle natürlichen Körper bezeichnet, die in einer Umlaufbahn um Planeten kreisen. Die meisten Monde sind in direktem Vergleich mit ihrem Mutterplaneten winzig, doch unser Mond ist relativ groß.

Von jeher hat der Mond eine große Faszination auf die Menschheit ausgeübt. So verehrten schon die alten Römer und Griechen den Mond als ihre Göttin. Die Mayas glaubten gar, ihre Mondgöttin sei im Streit mit dem Sonnengott verjagt worden – und sei daher nur noch in der Nacht zu sehen. Auch wir sprechen heute noch vom „Mann im Mond". Doch was macht diesen Himmelskörper aus, der uns so sehr in seinen Bann gezogen hat?

Der Mond ist der Erde näher als die Sonne

Sonne, Mond und Sterne sind für uns mit bloßem Auge zu sehen. Wer genau in den Himmel schaut, kann sogar die Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn erkennen. Sie sind der Erde am nächsten. Die Sonne und der Mond scheinen gleich groß zu sein. Aber das täuscht, da der Mond der Erde viel näher ist als die Sonne. Die ist rund 400 Mal weiter von uns entfernt als der Mond.

Der Mond ist im Kosmos unser nächster Nachbar und doch immer noch sehr weit weg: 384.400 Kilometer. Bei einem Flug zum Mond mit einem normalen Flugzeug wären wir 17 Tage unterwegs! Und wenn wir da wären, könnten wir ohne Hilfsmittel und Raumanzüge nicht einmal überleben. Viel zu groß sind für uns Menschen die Temperaturschwankungen. Tagsüber ist es für uns Menschen mit 120° Celsius viel zu heiß und Nachts mit minus 160° Celsius erheblich zu kalt.

Der Mond ist leichter und kleiner als unser Planet

Der Mond besteht aus Gestein, umhüllt von einer 15 Zentimeter starken Staubschicht. Außerdem hat der Mond keine Atmosphäre. All das führt dazu, dass es auf dem Mond kein Leben gibt.

Übrigens: wegen der fehlenden Atmosphäre, könnten wir auf dem Mond nicht miteinander reden. Es gibt keinen Schall!

Die Dimensionen auf dem Mond sind viel kleiner als hier auf der Erde. Sein Durchmesser beträgt 3.476 Kilometer, also rund ein Viertel des Erddurchmessers. Er ist auch viel leichter als unser Heimatplanet. Um das gleiche Gewicht zu erhalten, wären 81 Monde nötig. Auch wenn er nachts so auffällig ist, kann er selber keine Helligkeit erzeugen. In Wirklichkeit reflektiert er lediglich das auf ihn treffende Sonnenlicht.

Die Mondphasen: abnehmender und zunehmender Mond

Der Mond durchläuft unterschiedliche Mondphasen. Auch ohne Teleskop können wir von der Erde aus die ständigen Veränderungen des Mondes leicht verfolgen: Seine Entwicklung vom Neumond über den zunehmenden Mond, zum Vollmond und über den abnehmenden Mond zurück zum Neumond. Exakt 29,5 Tage benötigt der Mond für diesen Kreislauf – und spiegelt damit einen Monat wider, dessen Begriff von unserem Erdtrabanten abgeleitet ist.

Bei seinem Tanz um die Erde dreht der Mond uns immer die selbe Seite zu. Genauso lange, wie er braucht, sich um die eigene Achse zu drehen, benötigt der Mond auch, um sich um die Erde zu bewegen. Das ist kein Zufall, sondern liegt an der Anziehungskraft der Erde auf den Mond.

In regelmäßigen Abständen sorgt der Mond für spannende Naturschauspiele, die ihr erleben könnt: Steht der Mond direkt vor der Sonne, kommt es zu einer Sonnenfinsternis. Die Sonne verdunkelt sich und für circa zwei Minuten ist es auf der Erde in manchen Gebieten dunkel. In Süddeutschland konnte man eine totale Sonnenfinsternis zuletzt 1999 beobachten.

Faszinierende Sonnenfinsternis
Faszinierende Sonnenfinsternis
© NASA

Die Mondfinsternis

Ein anderes Phänomen, das ihr vielleicht schon mal gesehen habt, ist die Mondfinsternis. Dann schiebt sich die Erde zwischen Sonne und Mond. Die Erde wird angestrahlt und wirft einen Schatten. Dann wird der Mond zwar nicht völlig unsichtbar, aber erscheint in kupferrotem Licht. Die Mondfinsternis tritt nur bei Vollmond auf.

Der Einfluss des Mondes - in der Nacht und am Tag

Der Mond beeinflusst unser Leben jeden Tag. Ihm verdanken wir zum Beispiel Ebbe und Flut. Denn das Wasser auf der dem Mond zugewandten Seite der Erde wird von ihm angezogen und auf der abgewandten Seite abgestoßen. Das könnt ihr euch beispielsweise auch an einem Tag an der Nordsee genauer anschauen. Nicht nachgewiesen ist bislang die Wirkung auf den Menschen, der ja aus über 60 Prozent aus Wasser besteht. Aber viele Menschen klagen, dass sie bei Vollmond schlechter schlafen oder sogar schlafwandeln.

Die Flecke, die wir von der Erde aus sehen, sind in Wahrheit Berge und Täler mit zahlreichen Kratern. Sie sind dadurch entstanden, dass zahlreiche Felsbrocken, Asteroiden genannt, die durch das All fliegen, den Mond getroffen und so tiefe Spuren hinterlassen haben. Allein auf der erdzugewandten Seite hinterließen sie über 300.000 Krater, die jeweils einen Durchmesser von mehr als einem Kilometer haben. Am auffälligsten ist der Kopernikuskrater. Er existiert bereits seit 800 Millionen Jahren.

Ausflug zum Mond

Um den Mond genauer zu erforschen, flogen 1969 zum ersten Mal drei Astronauten mit einer Raumfähre zum Erdtrabanten. Am 21. Juli betrat der Amerikaner Neil Armstrong als erster Mensch den Mond und sprach den bekannten Satz „Dies ist ein kleiner Schritt für mich, aber ein großer Sprung für die Menschheit“. 19 Minuten später folgte ihm sein Kollege Edwin Aldrin aus der Mondfähre.

Die Schwerkraft des Mondes ist sechsmal schwächer als die der Erde. Das bedeutet, dass dort alles und jeder nur ein Sechstel wiegt und sich dadurch leichter bewegen kann. Die Astronauten konnten so auch sechsmal höher springen als sonst.

Astronaut Aldrin beim Spaziergang auf dem Mond
Astronaut Aldrin beim Spaziergang auf dem Mond
© NASA

Millionen Zuschauer konnten im Fernsehen das Springen und Hüpfen der Kosmospioniere verfolgen. Das Tolle ist, dass die Fußspuren noch heute sichtbar sind. Da es auf dem Mond weder Wind noch Regen gibt, werden sie auch nie verwischen. Während der dritte Astronaut der Mission, Michael Collins, im Raumschiff blieb, fotografierten Armstrong und Aldrin zweieinhalb Stunden die Landschaft, sammelten Gesteins- und Bodenproben und stellten erste wissenschaftliche Geräte auf. Einige der aufgestellten Sender übermitteln noch heute Daten.

Dieser ersten Apollo-Mission folgten noch fünf weitere. Bis 1972, der letzten Mondlandung, haben bislang zwölf Menschen den Mond betreten. Bei den letzten drei Missionen stand den Astronauten sogar ein kleines Mondauto zur Verfügung, mit dem sie immerhin 90 Kilometer zurücklegen konnten.

Eine Statue erinnert an die 14 Astronauten, die bei vergangenen Missionen zum Mond umgekommen sind. Sie wurde im August 1971 von der Crew der Apollo 15 auf dem Mond errichtet.

Astronomen erklären das Weltall

Genauso, wie ihr gespannt in den Himmel schaut oder ein Planetarium besucht, haben sich auch die Erwachsenen schon immer für die Astronomie interessiert. Menschen, die sich beruflich mit dem Weltraum beschäftigen, nennt man Astrophysiker oder Astronomen. Durch die verbesserte Technik ist es ihnen heute möglich, Daten und Gesteinsproben, die vor circa 50 Jahren erstmals untersucht wurden, nochmals zu erforschen und so neue Erkenntnisse zu erlangen, ohne extra noch einmal zum Mond zu fliegen.

Neueste Erkenntnisse

In diesem Januar gelang es Forschern der Arizona State Universität in den USA, Aufzeichnungen aus den Jahren 1969 bis 1972 genauer auszuwerten und den Aufbau des Mondes zu ergründen. Sie fanden heraus, dass der feste, stark eisenhaltige Mondkern von einer dicken Flüssigkeit umgeben wird. Diese wird von einer weiteren, teilweise weichen Schicht umschlossen, die in den Mantel des Mondes übergeht. Auch Gasausbrüche soll es vor circa einer Million Jahren auf dem Mond gegeben haben. Der Mond ist also kein starrer Gesteinsbrocken, wie früher angenommen wurde, sondern dynamisch.

Aber woher kommt der Mond eigentlich? Diese Frage ist bislang noch nicht eindeutig geklärt. Manche glauben, er wurde von einer Planetenwolke abgerissen oder durch die Erdanziehungskraft von der Erde „eingefangen“. Eine andere Theorie besagt, dass ein unbekanntes Objekt mit der Erde zusammengestoßen sein könnte und sich aus den Trümmern der Mond geformt habe. Vielleicht erfahren wir schon in den nächsten Jahren, wie es wirklich war. Die Astronomen werden sich auf jeden Fall weiter mit dem Mond beschäftigen. Ihr auch?

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