Anzeige

Wetter Die Sprache der Wolken

Wetter: Stürmische Wolken am Himmel
Stürmische Wolken am Himmel
© Colourbox
Kumulus, Stratus, Zirrus – das sind keine Legionäre aus Asterix und Obelix, sondern Wolkenformen. Hier erfahrt ihr, wie Wolken entstehen und was sie uns über das Wetter von morgen verraten

Inhaltsverzeichnis

Wolken sind lebensnotwendig für alle Lebewesen, denn sie regeln unseren weltweiten Wasserhaushalt. Sie speichern verdunstetes Wasser aus Flüssen, Seen und Weltmeeren, tragen es weiter und verteilen es als Regen schließlich wieder auf der ganzen Welt. Doch manchmal überraschen sie uns auch mit einem heftigen Regenguss oder Blitz und Donner. Damit der nächste Schauer nicht ganz so unverhofft kommt, stellen wir euch hier die verschiedenen Wolkenformen vor und verraten euch, welches Wetter sie bringen.

Mehr als 50 Prozent der Erdoberfläche sind ständig mit Wolken bedeckt. Sie kommen in vier unterschiedlichen Höhenlagen vor und werden in zehn Gattungen unterteilt: Es gibt hohe Wolken (in fünf bis 13 Kilometern Höhe), mittelhohe Wolken (zwei bis sieben Kilometer), tiefe Wolken (bis zwei Kilometer) und solche, die in jeder Höhenlage vorkommen.

Bereits Aristoteles erforschte vor über 2000 Jahren die Wolken und ihre Entstehung. Seitdem haben sich viele Wissenschaftler mit den Gebilden am Himmel beschäftigt. Wir stellen euch die unterschiedlichen Wolkenarten vor.

Hohe Wolken

Zirrus- oder Federwolken sind dünne, fasrige Wolken aus Eiskristallen, die tatsächlich so aussehen, wie ihr Name verspricht – wie große weiße Federn. Manchmal können sie eine Warmfront mit Regen ankündigen. Zirruswolken lassen viel Sonnenlicht auf die Erde durchscheinen. Sie haben einen starken Treibhauseffekt – erwärmen also das Klima.

  • Höhe: 5 bis 13 Kilometer
Wetter: Zirruswolken
Zirruswolken
© Bernhard Mühr

Zirrokumuli sind dünne, kleine, weiße Eiskristallwolken, die uns meistens ein kräftiges Gewitter bescheren.

  • Höhe: 5 bis 13 Kilometer
Wetter: Zirrokumuli
Zirrokumuli
© Bernhard Mühr

Zirrostratus- oder Schleierwolken bestehen ebenfalls aus Eiskristallen und sehen aus wie langgezogene, durchscheinende Schleier. Sie bedecken meist den gesamten Himmel, legen sich wie ein weißer Schleier vor die Sonne und bringen spätestens 36 Stunden später Regen.

  • Höhe: 5 bis 13 Kilometer
Wetter: Zirrostratuswolken
Zirrostratuswolken
© Bernhard Mühr

Mittelhohe Wolken

Altokumuli sind mittelhohe, weiße oder graue Wolken, die manchmal wie Wellen aussehen und aus kleinen Wassertröpfchen bestehen. Sie versprechen uns meist beständiges Wetter und sind ganz harmlos.

Stehen die Schäfchenwolken am Himmel, bleibt das Wetter, wie es ist. Bilden sich daraus im Sommer aber kleine Türmchen, nehmt besser den Regenschirm mit!

  • Höhe: 2 bis 7 Kilometer
Wetter: Altokumuli
Altokumuli
© Bernhard Mühr

Sich verdichtende, bläulich bis graue Altostratuswolken bringen häufig heftige Regen- oder Schneefälle. Diese Wolken dehnen sich meist über einen sehr großen Bereich aus (bis zu hunderte Kilometer) und können so dicht werden, dass man die Sonne hinter ihnen nicht mehr sieht.

Die Wolken bilden dann eine dichte graue Decke, die sich kilometerweit ausbreitet - übrigens ein Zeichen dafür, dass es bald heftige Regen- oder Schneefälle gibt.

  • Höhe: 2 bis 7 Kilometer
Wetter: Altostratuswolken
Altostratuswolken
© Bernhard Mühr

Tiefe Wolken

Stratokumuli sind graue, manchmal auch weiße Haufenschichtwolken aus Regentröpfchen oder Schneekristallen. Sie zeigen vor allem im Winter Wetterbesserung an, können aber leicht mit den ähnlich aussehenden Kumuluswolken verwechselt werden.

Diese weit ausgedehnten, ziemlich dicken und tiefen Wolken haben einen großen abkühlenden Effekt auf das Klima, weil sie Sonnenlicht reflektieren.

  • Höhe: bis zu 2 Kilometer
Wetter: Stratokumuli
Stratokumuli
© Bernhard Mühr

Stratuswolken bilden oft eine durchgängige graue Wolkenschicht und kündigen in der Regel schlechtes Wetter an. Die Wolken hängen tief und ausgedehnt am Himmel. Sie enthalten viel Wasser, spenden Schatten und kühlen so das Klima.

  • Höhe: bis zu 2 Kilometer
Wetter: Stratuswolken
Stratuswolken
© Bernhard Mühr

Wolken, die in allen Höhenlagen vorkommen

Nimbostratus heißen die grauen Schnee- oder Regenwolken, die häufig den ganzen Horizont einnehmen. Ihre Unterseite erscheint dunkel, weil die großen Regentropfen dort kaum noch Sonnenlicht durchlassen. Vorsicht: Das gibt Regen!

  • Höhe: alle Lagen
Wetter: Nimbostratuswolken
Nimbostratuswolken
© Bernhard Mühr

Kumuluswolken sind dichte Wasserwolken mit eindeutigen Grenzen, die manchmal wie Kuppeln oder sogar Blumenkohlröschen aussehen können. Wird die Oberseite dieser Wolken von der Sonne angestrahlt, leuchten sie weiß; ihre Unterseite ist dagegen deutlich dunkler. Entstehen Kumuluswolken mittags und lösen sich abends wieder auf, bleibt das Wetter schön; bilden sie sich morgens oder abends, kann das Wetter bald schlechter werden. Übrigens: Eine einzige Kumuluswolke, die einen Quadratkilometer groß und einen halben Kilometer hoch ist, enthält etwa 200 Tonnen Wasser!

Wetter: Kumuluswolken
Kumuluswolken
© Bernhard Mühr

Kumulonimben sind sehr große, dichte, quellende Wolkentürme. Kumulonimben türmen sich bisweilen zehn Kilometer hoch auf und enthalten viel Wasser. Sie haben nur
einen kleinen Effekt auf das Klima – bescheren uns aber heftige Gewitter, daher kennen wir sie als die klassischen Gewitterwolken.

Wetter: Kumulonimben
Kumulonimben
© Bernhard Mühr

Wenn es blitzt und donnert – Wie ein Gewitter entsteht

Eine dunkle Wolkenfront schiebt sich über den Himmel, es donnert, Blitze zucken: Weltweit kommt es Stunde für Stunde zu etwa 3000 Gewittern, allein in Deutschland werden pro Jahr mehr als zwei Millionen Blitze gezählt. Wärmegewitter entstehen dadurch, dass von der Sonne überhitzte Luft aufsteigt, während sich bei Frontgewittern ein Keil kalter Luft unter wärmere Luftschichten schiebt.

Blitze können sich dabei innerhalb der Wolke, von Wolke zu Wolke oder zwischen Wolke und Erde bilden. Sie entstehen, weil sich riesige elektrische Spannungsdifferenzen aufbauen, die durch Entladungen ausgeglichen werden. Jede dieser Entladungen beginnt unsichtbar: Die Elektronen der Wolkenunterkante bilden einen Kanal zum Erdboden von etwa zwölf Millimeter Durchmesser, der mit negativ geladener Luft gefüllt ist.

In Bodennähe trifft er auf positive Ladung, und es entsteht der sichtbare Blitz. Dieser verläuft von unten nach oben, mit Stromstärken von bis zu 400.000 Ampere. Die Luft im Blitzkanal erhitzt sich dabei innerhalb von Mikrosekunden auf etwa 300.000 Grad und dehnt sich explosionsartig aus - es donnert.

Steigt schließlich keine Warmluft mehr auf, weil Sturm und Regen die Luft abgekühlt haben, lässt die Dynamik in der Gewitterwolke nach: Sie regnet aus und löst sich schließlich auf.

Fünf Irrtümer über Gewitter: Wir klären auf

Es gibt jede Menge Weisheiten und Merksätze über Gewitter und was bei starken Sturmböen und Blitzen zu tun ist. Doch welche Regeln bei Gewitter stimmen wirklich?

Wir klären auf - in diesem Video:

Gewitter

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel