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Naturschutz In Ostwestfalen könnte ein riesiger Nationalpark entstehen – oder auch nicht

Freie Sicht über eine stark bewaldete Hügellandschaft
In Nordrhein-Westfalen soll ein neuer Nationalpark ausgewiesen werden. Einer der heißen Kandidaten ist das Eggegebirge, ein bewaldeter Höhenzug im Osten des Bundeslandes 
© blickwinkel/H. Blossey / picture alliance
Nationalparks sind die beliebtesten Flecken Deutschlands. Gleichzeitig gibt es bei der Planung neuer Parks regelmäßig Kämpfe und Konflikte. Warum? Das zeigt sich beispielhaft im Osten Nordrhein-Westfalens – im Eggegebirge

Ein paar Schritte nur, schon hat ihn der Wald verschluckt. Büsche und Buchenriesen bedrängen beidseits den steilen Weg, auf den Hans Jürgen Wessels abgebogen ist, versperren die Sicht auf das nahe ostwestfälische Städtchen Altenbeken. Der Waldboden: üppig von Laub und Moos bedeckt, das wie ein schwerer Teppich alle Geräusche dämpft. Auch Wessels klingt bedächtig, als er stoppt, zurückblickt auf den heimeligen Pfad und sagt: "Hier würde so ein schöner Weg durch den Egge-Nationalpark starten – wenn der denn an den Start kommt."

Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens will einen neuen Nationalpark ausweisen. Und das Eggegebirge, ein langgestreckter, bewaldeter Höhenzug im östlichsten Winkel des Landes, ist ein Kandidat. Denn die "Egge", dieses Mosaik aus verschiedensten Waldtypen, Felsen, Höhlen, Bächen, Moor ist ein außergewöhnlich reicher Lebensraum: Heimat von mindestens 200 Rote-Liste-Arten wie das Westfälische Galmeiveilchen, wie Fledermaushöhlenkäfer und Haselhuhn. Für Naturschützende wie Hans Jürgen Wessels ist damit längst bewiesen, dass das Gebiet den höchsten Schutz verdient, den das Bundesnaturschutzgesetz, kurz: "BNatSchG", kennt. Seit bald 30 Jahren kämpft er – heute als Vorsitzender eines Fördervereins – für einen Nationalpark.

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