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Klimageschichte Eiskalte Zeugen: Was uns Gletscher und Meereis über das Klima verraten

Sie sind ein Schlüssel zur Klimageschichte unserer Erde: Bohrkerne aus dem ewigen Eis
Sie sind ein Schlüssel zur Klimageschichte unserer Erde: Bohrkerne aus dem ewigen Eis
© Martin Leonhardt / Alfred-Wegener-Institut
Mit hochmodernen Apparaten suchen Forscherinnen und Forscher nach Spuren des Klimas vor Jahrmillionen. Denn nur wer begreift, wie die Erde sich früher verändert hat, kann erahnen, wie sie sich in Zukunft entwickeln wird

Scheinbar endlos erstreckt sich das Quelccaya-Eisfeld in Peru auf mehr als 5600 Meter Höhe. In der Ferne ragen die Gipfel der peruanischen Anden auf, irgendwo dazwischen liegt Cuzco, die legendäre Hauptstadt des Inkareiches. Hier, in der Höhenluft des größten tropischen Gletschers der Welt, kostet jeder Schritt Mühe. Dennoch haben sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer wieder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die unwirtliche Schneewüste aufgemacht. Denn sie bietet eine einzigartige Möglichkeit, das Klima der Vergangenheit zu erforschen – und das der Zukunft.

Den Lohn für ihre Qualen ziehen die Expeditionsteilnehmer aus den Tiefen der Gletscher: Sie bergen eisige Bohrkerne, in denen das Klima längst vergangener Zeiten seine Spuren hinterlassen hat. Der Schnee, der sich über Jahrhunderte hier abgelagert hat, ist darin Schicht für Schicht konserviert. Und mit ihm: uralter Staub, Vulkanasche, fossile Mikroalgen sowie winzige Luftbläschen, gefüllt mit der Atmosphäre vergangener Epochen.

Auch am Rand des Eisfeldes stoßen die Forschenden auf verblüffende Zeugen der Klimageschichte. So fanden sie dort die Überreste einer moosartigen Pflanze, die der zurückweichende Gletscher freigegeben hatte. Untersuchungen haben ergeben, dass die Pflanze vor mehr als fünf Jahrtausenden vom Eis begraben und dadurch konserviert worden ist. Allein schon dieser Fund zeugt wohl gleich von zwei abrupten Umschwüngen des globalen Klimas.

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