Stereotypen sind in allen Gesellschaften zentrale Bestandteile jeglicher Kommunikation im Alltag, in der Politik, Presse, Bildung und anderen Bereichen des öffentlichen Diskurses. In diesem Band werden Ansätze einer neuen kulturwissenschaftlichen Stereotypenforschung entwickelt. Historiker, Slawisten, Linguisten, Volkskundler und Kunsthistoriker aus Deutschland, Polen, der Slowakei und Tschechien behandeln Formen und Funktionen von Stereotypen in unterschiedlichen Zusammenhängen in zwischennationalen Beziehungen, im innergesellschaftlichen Raum, bei nationaler Identitätsbildung, in literarischen Texten und folkloristischen Quellen, für die Geschichtsdidaktik, in der NS-Propaganda u.ä. Die Interdependenz von Fremd- und Selbstbildern spielt in den methodischen Überlegungen und empirischen Untersuchungen eine maßgebliche Rolle.
Prof. Dr. phil. Hans Henning Hahn, geb. 27. Dezember 1947 in Zwickau. Promotion Köln 1976, Habilitation Köln 1986, seit 1992 Prof. für Osteuropäische Geschichte an der Carl v. Ossietzky-Universität Oldenburg. Forschungsschwerpunkte: Geschichte Polens und der böhmischen Länder, v.a. der Sudetendeutschen, historische Stereotypenforschung, Erinnerungskultur.