1. Der scannende Blick
Flugbegleiter werden darauf trainiert, innerhalb weniger Sekunden einen Passagier ganz genau unter die Lupe zu nehmen. Und zwar aus dem einfachen Grund, die Sicherheit an Bord nicht zu gefährden und für alle Beteiligten einen angenehmen Flug zu gewährleisten. So wird also in nur einem kurzen Augenblick festgestellt, ob der Passagier alkoholisiert, sein emotionaler Zustand stabil ist oder ob Gesundheitsrisiken bestehen. Sollte das Bauchgefühl bei einem Flugbegleiter also Alarm schlagen, da sich der Passagier nicht an den Verhaltenskodex hält, wird in der Regel das restliche Besatzungsteam verständigt. Nach Absprache muss der Fluggast daraufhin „schlimmstenfalls“ das Flugzeug wieder verlassen – die Beförderung wird ihm verweigert.
2. Ausgebildeter Ersthelfer
Von Nasenbluten über die Sturzgeburt bis zum Herzstillstand: Flugbegleiter haben diverse Kurse sowie Ausbildungen hinter sich und sind für alle Eventualitäten bestens gewappnet. Und das ist auch wichtig, denn auf mehr Flügen als gedacht ereignen sich sogenannte „Medicals“, also medizinische Zwischenfälle. Meist handelt es sich allerdings um sogenannte gastrointestinale Erkrankungen (Durchfall, Übelkeit, Erbrechen), einen Kreislaufkollaps, Bluthochdruck, Schlaganfälle sowie Kopfschmerzen und Migräne. Für den Fall der Fälle steht an Bord eine umfangreiche Ausrüstung bestehend aus Notarztkoffer, automatisiertem elektrischem Defibrillator, mehreren Erste-Hilfe-Sets, Schmerztabletten, Nasensprays und vielem mehr bereit. Bei ernst-zunehmenden Komplikationen wird sofort ein Zwischenstopp am nächstgelegenen Flughafen eingelegt.
3. Nahkampfexperte
Legen Sie sich niemals mit einem Besatzungsmitglied der Cabin-Crew an – jeder Flugbegleiter hat eine umfangreiche Nahkampfausbildung abgelegt und kann jeden Passagier im Handumdrehen zur Strecke bringen. Die Fluggesellschaft unseres Insiders hat sogar eigene Techniken entwickelt, die es einer zierlichen Flugbegleiterin ermöglichen, einen zwei Meter großen Muskelbrocken in die Knie zu zwingen. Doch wann kommt es dazu, dass Stewards tatsächlich handgreiflich werden? Meist ist das Ganze absehbar und nur eine Frage der Zeit. Denn sobald jemand aggressiv wird und sich nicht mehr beruhigen lässt, wird ihm – bei der Fluglinie unseres anonymen Insiders – als letzte Deeskalationsstufe ein Formular vorgelegt. Dieses informiert über den Vorfall an Bord und muss vom Passagier unterschrieben werden. Am Boden werden die Daten der örtlichen Polizei für die weitere Strafverfolgung übergeben. Sollte sich der Passagier weigern, das Formular zu unterschreiben und die Situation weiter eskalieren, stehen mehrere Besatzungsmitglieder bereit und schreiten, sobald das Codewort fällt, zur Tat: Sie setzen den Unruhestifter außer Gefecht.
4. Krisenbewältiger
Während der umfangreichen Ausbildung durchlebt ein Flugbegleiter zudem alle möglichen Horrorszenarien – wie zum Beispiel Evakuierungen, Absturzszenarien und Flugzeugentführungen – natürlich noch als Simulation. Sollte es also zu einem der seltenen Vorfälle kommen, wissen Stewards und Stewardessen ganz genau, was zu tun ist.
Pflege-Tipps für den Langstreckenflug finden Sie hier.
*Anmerkung: Unsere Quelle berichtet über Erfahrungen aus Ihrer eigenen Arbeit als Flugbegleiterin. Diese Fakten gelten daher nicht per se für jede Fluggesellschaft. *