Der Gabelbissen zum Gabelfrühstück

Fest in meinen Kindheitserinnerungen verankert ist der Gabelbissen mit Mayonnaise und Aspik. Die fast schon vergessene, gehaltvolle Zwischenmahlzeit für den kleinen Hunger begleitete eine ganze Generation durch den Alltag.

Der Gabelbissen zum Gabelfrühstück Ein Gabelbissen ist eine schmackhafte kleine Zwischenmahlzeit bzw. Zweitfrühstück. (Foto by: dar19.30 / depositphotos.com)

Österreichs kulinarische Landschaft ohne Gabelbissen? Nicht auszudenken.

Seit fast 90 Jahren steht er im Mittelpunkt des Vormittags: Ein wohlschmeckender Happen in glänzendem Aspik.

Was ist ein Gabelbissen?

  • Gabelbissen, Gabelfrühstück. Der Name verrät es schon: Ein kleines, feines Frühstück, für das man nur eine Gabel benötigt.
  • Also ganz unkompliziert, wird daher gerne auch im Stehen verzehrt.
  • Erfunden wurde der österreichische Snack angeblich während einer Paris-Reise. Verbrieft ist das allerdings nicht.
  • Besondere Kennzeichen sind die in Aspik eingelegten Wurst-, Fleisch- und Gemüsesorten.
  • Streng betrachtet ist der Gabelbissen eigentlich ein zweites Frühstück, dem der österreichische Poet Josef Weinheber sogar ein Gedicht gewidmet hat.
  • Statt eines Kaffees zog er jedoch in Krügerl Bier vor.

Wann isst man einen Gabelbissen?

Das kommt darauf an. Entweder tatsächlich als Frühstück um 9:00 Uhr.

Oder als zweites Frühstück zwischen 9:30 und 10:30.

Da in der heutigen hektischen Zeit viele aber überhaupt keine Zeit mehr haben, zu bestimmten Zeiten zu essen, greift man zum Gabelfrühstück, wann immer der Hunger nagt.

Was gehört in einen Wiener Gabelbissen?

Der Gabelbissen zum Gabelfrühstück Gabelbissen gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen und Geschmacksrichtungen. (Foto by: woyzzeck / depositphotos.com)

  • Traditionell werden Wurst- oder Bratenscheiben, auch Geflügel- und Heringsstücke in mit Mayonnaise vermischten Aspik getaucht.
  • Auch kleingeschnittenes Gemüse gehört dazu.
  • Zu den Klassikern zählen außerdem Tellersulz, kleine Röllchen aus Roastbeef und Schinkenrollen.
  • Aber natürlich hat sich auch der Wiener Gabelbissen im Laufe der Zeit gewandelt, wurde gar zu einem Luxusbissen.
  • Hering wird gegen Räucherlachs getauscht, Shrimps gegen Geflügel.

Wie bereitet man einen Gabelbissen zu?

Ganz einfach. Man nehme das, was man mag.

Wichtig für den Einkaufszettel sind:

  1. Gelatineblätter
  2. Wurst, Fleisch oder Fisch
  3. Gemüse nach Wahl
  4. Mayonnaise

Die aufgelöste Gelatine mit der Mayonnaise vermischen und die Zutaten hinzugeben.

Das Ganze in eine kleine Auflaufform oder ein Schüsselchen füllen und ab in den Kühlschrank.

Ist das Gelee erkaltet, kann serviert werden.

Und wer keine Zeit zum Kochen hat, für den gibt es köstliche Gabelbissen in fast jedem Supermarkt und für fast alle Gelüste.

Ist ein Gabelbissen gesund?

Der Gabelbissen zum Gabelfrühstück Ob im Büro oder auf der Baustelle, ein Gabelbissen kann überall genossen werden. (Foto by: VIVOOO / depositphotos.com)

  • Zweifellos ist das Gemüse in den Gabelbissen gesund.
  • Etwas kritischer wird es bei der Mayonnaise, die oft recht fetthaltig ist.
  • Aber hier kann man mit einer fettarmen Mayonnaise dagegenhalten.
  • Als Ersatz eignen sich auch Magertopfen oder Joghurt.
  • Mit Fisch und magerem Geflügel ist man dann ohnehin auf der gesunden Seite.

Welche Varianten gibt es?

So viele wie Geschmäcker.

Jeder macht sich seinen Gabelbissen nach Lust und Laune, lässt der Fantasie freien Lauf.

Trotzdem gibt es auch regional Unterschiede.

Während der Wiener Gabelbissen, ganz klassich österreichisch, meist pur verzehrt wird, legt man sich in der Steiermark die Sulz auf ein Brot, belegt es mit Zwiebeln und tröpfelt Essig und Öl darüber.

Manchmal werden auch Bratkartoffeln, Salzkartoffeln oder ein ofenfrischer Krakauer dazu serviert.

Fazit

Schmeckt gut und ist schnell gemacht.

Außerdem bestens geeignet für ein Picknick oder den Grillabend.

Dann sollte man den frischen Gabelbissen aber in verschließbare Schraub- oder Einmachgläschen füllen, bevor er in den Kühlschrank kommt.


Bewertung: Ø 5,0 (4 Stimmen)

User Kommentare

Pesu07

Gabelbissen ist mir von früher ein Begriff. Ich bin aber kein Fan von Aspik. Aber trotzdem wieder ein sehr informativer Artikel.

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Der_Kochlöffel

Mein Papa hat die früher sehr gerne gegessen 🙂 Ich finde es ja lustig, dass man die immer noch unverändert so ihm Kühlregal findet.

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martha

Ich habe den Gabelbissen schon lange nicht mehr gegessen und früher haben wir diesen gelegentlich auch selbst zubereitet. Werde ich demnächst wieder mal machen, dieser Artikel ist eine gute Anregung gewesen.

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Maarja

Ich kenne den Begriff "Gabelbissen" überhaupt nicht, bei uns heißt das einfach Sulz oder Sülze, mag ja nicht jeder, aber ich sehr gerne

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Katerchen

Ein interessanter Bericht über das „Gabelfrühstück“ und der Entstehung. Ich betrachte das Gabelfrühstück als kleinen Imbiss.

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MaryLou

Welch interessanter Artikel, jetzt erinnere ich mich an meine erste Gabelbissen und den Geschmack dieser Sülze. Karotten, Wurststückchen, Gurken, Ei - ein Genuss.

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Raggiodisole

Einen Gabelbissen und ein frisches Semmerl zum Gabelfrühstück hat mein Opa immer bekommen. Ich durfte ab und zu davon naschen. Hab ich selber mal einen Gabelbissen bekommen, hab ich die Aspikschicht immer weggegeben (und natürlich Schimpfer dafür eingesteckt). Hab seit Ewigkeiten keinen Gabelbissen mehr gegessen

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