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Fieberkrampf bei Babys & Kindern - was tun?

Mama misst bei ihren Kind Fieber
Hallo-Eltern © Bigstock/ kckate16

Ein Krampfanfall bei Fieber (Fieberanfall oder Fieberkrampf) bei Kindern und Babys ist für Eltern erstmal erschreckend – aus medizinischer Sicht aber meist harmlos. Alle wichtigen Infos zum Thema.

In diesem Artikel:

Schätzungen zufolge kommen Fieberkrämpfe bei zwischen drei und fünf Prozent der Babys und Kleinkinder vor.

Was löst einen Fieberkrampf aus?

Ein Fieberanfall ist ein Krampfanfall, der durch das Gehirn ausgelöst werden kann, wenn das Baby oder Kind Fieber hat. Es wird vermutet, dass eine rasche Temperaturänderung den Krampf begünstigt.

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Fieber bei Babys

Die deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin erklärt:

Alle Erkrankungen, die mit Fieber einhergehen, können einen Fieberkrampf auslösen. Meist ist die Fieberursache ein harmloser Infekt, etwa der oberen Luftwege, und nur sehr selten liegen dem Fieberkrampf schwerwiegende Infektionen zugrunde.

Das kann auch unser Experte Kinderarzt Dr. med. Ralf Brügel bestätigen.

Übrigens wird vermutet, dass Fieberkrämpfe auf einer Veranlagung beruhen können. Das heißt, in manchen Familien kommt es in bestimmten Entwicklungsphasen der Kinder eher zu Krampfanfällen bei Fieber. Hier können die Anfälle dann bei allen Geschwistern vorkommen.

Neigt ein Kind zu Krampfanfällen bei Fieber, kommen sie manchmal auch mehrmals vor. Laut dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen bekommen 30 von 100 Kindern sechs bis 12 Monate nach ihrem ersten Fieberkrampf einen zweiten. Zwei Drittel der Betroffenen bekommt nur einmalig einen Fieberkrampf.

Wie gefährlich ist ein Fieberkrampf?

Dr. med. Ralf Brügel kennt die Sorgen der Eltern. Viele berichten, dass ein Fieberkrampf bei ihrem Kind das Schlimmste war, das sie jemals erlebt hatten.

Umso beruhigender: „So schlimm ein Fieberkrampf auch aussieht, medizinisch ist es fast immer eine harmlose Geschichte, die sich mit dem Größerwerden zuverlässig verwächst und beim Kind bleibt nichts zurück“, versichert der Kinderarzt.

Du musst dir also keine Sorgen machen, dass der Anfall das Gehirn schädigt. Auch das Risiko, später eine Epilepsie (also Anfälle auch ohne Fieber) zu entwickeln, ist nicht höher als bei Babys und Kindern ohne die Krämpfe.

Häufig gestellte Fragen zum Thema

Wie lange können Kinder Fieberkrämpfe bekommen?

Die Krämpfe treten meist ab dem sechsten Lebensmonat auf – aber auch bei jüngeren Babys kann schon ein Fieberanfall vorkommen.

Sie können bis ins Vorschulalter andauern. Typischerweise werden die Fieberkrämpfe nach dem 5. Lebensjahr seltener. Besonders bei Kindern zwischen einem und drei Jahren kommen die Fieberanfälle häufiger vor.

In welchem Alter hören Fieberkrämpfe auf?

Die Krämpfe hören in der Regel spätestens im Schulalter auf. Ein Fieberkrampf bei Erwachsenen kann auch vorkommen – das ist aber extrem selten.

(Wie) kann man einen Fieberkrampf verhindern?

Gar nicht! Selbst fiebersenkende Mittel können dem Anfall nicht vorbeugen. In seltenen Fällen – bei Kindern mit komplizierten und wiederholten Krampfanfällen – kann ein krampflösendes Mittel gegeben werden. Jedoch handelt es sich hier nicht um eine dauerhafte Therapie, die nachhaltig Fieberkrämpfen vorbeugen kann.

Wie äußert sich ein Fieberkrampf bei Kleinkindern und Babys?

Hier wird zwischen einem einfachen und einem komplizierten Fieberanfall unterschieden. Bei Babys und Kindern handelt es sich meistens um einen einfachen Anfall.

Einfacher Fieberkrampf

Ein einfacher Fieberkrampf hört in der Regel innerhalb von wenigen Minuten von allein auf. Er wiederholt sich innerhalb der nächsten 24 Stunden nicht.

Komplizierter Fieberkrampf

Zum Glück ist der komplizierte Fieberkrampf eher selten. Dabei können die Symptome länger als 15 Minuten anhalten. Der Anfall hört oft nicht von allein auf, sondern muss medikamentös gestoppt werden.

Zudem ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass innerhalb der nächsten 24 Stunden ein weiterer Krampf auftritt. Die Muskelzuckungen sind bei einem komplizierten Fieberkrampf meist auf eine Körperseite begrenzt.

Tipp vom Kinderarzt: Sobald ein Kind schon einmal einen Fieberkrampf gehabt hat, ist es sinnvoll, ein Notfallmedikament zu Hause zu haben – oder auch eines im Kindergarten zu lagern. So hat man es auch jeden Fall zur Hand. Oft werde es aber gar nicht gebraucht, so Dr. med. Ralf Brügel.

Zudem ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass innerhalb der nächsten 24 Stunden ein weiterer Krampf auftritt. Die Muskelzuckungen sind bei einem komplizierten Fieberkrampf meist auf eine Körperseite begrenzt.

Wie erkennt man einen Fieberkrampf?

Hier einige Anzeichen für einen Fieberanfall bei Babys und Kindern:

Es kommt zu:

Wichtig: Ein Fieberkrampf ist für Eltern ein sehr erschreckendes Erlebnis. Kinder erholen sich nach dem Anfall jedoch meist schnell.

Was tun bei einem Fieberkrampf?

Als wichtigste Punkte nennt der Kinderarzt: „Das Kind so lagern, dass es nirgends herunterfallen oder sich anschlagen kann. Und nicht versuchen, das Krampfen durch Drücken oder Festhalten zu unterdrücken.“

Weitere Tipps, was du bei einem Fieberanfall deines Kindes tun kannst.

Nach dem Krampf kannst du dein Kind seitlich lagern – so kann Speichel oder ggf. Erbrochenes aus dem Mund laufen.

Wichtig! Einige Dinge solltest du währenddes Krampfes unbedingt vermeiden:

Fieberkrampf im Schlaf – Grund zur Sorge?

Ein Fieberanfall kann zu jeder Tageszeit vorkommen. Aber auch ein Fieberkrampf im Schlaf ist in der Regel unproblematisch. Das Kind wird vielleicht kurz wach – bekommt meist vom eigentlichen Krampf aber gar nichts mit.

Neigt dein Kind zu Fieberkrämpfen, kannst du es auch bei dir mit im Bett schlafen lassen, wenn es fiebert. Dann kannst du schnell reagieren, wenn es zu einem Anfall kommen sollte. Dazu rät auch Dr. med. Ralf Brügel.

Wenn du dir trotzdem Sorgen machst, kannst du mit deinem Arzt über mögliche Hilfsmittel sprechen.

Nach dem Fieberkrampf: Baby vom Arzt untersuchen lassen!

In der Regel sollte ein Kind nach einem Fieberanfall von einem Arzt untersucht werden. So können andere Ursachen für den Anfall – wie eine Hirnhautentzündung – ausgeschlossen werden. Der Arzt entscheidet dann, ob das Kind im Krankenhaus weiter untersucht und behandelt werden muss und, ob Medikamente notwendig sind.

Dr. med. Ralf Brügel: „In den allermeisten Fällen liegt ein so banaler Virusinfekt zugrunde, dass das Kind nicht stationär behandelt werden muss. Wenn Eltern mit Fieberkrämpfen schon Erfahrung haben, dann ist es durchaus möglich, dass sie alles selbst managen, wenn sie sehen, dass das Kind nach Abklingen des Krampfes relativ schnell wieder komplett fit ist.“

Fieberkrampf: Medikamente

Kommen die Anfälle bei Kindern oft vor, verschreibt der Arzt vielleicht ein Notfallmedikament. Meistens handelt es sich dabei um ein Medikament, das als Zäpfchen gegeben wird. Hier erklärt dir dein Arzt aber genau, wie das Medikament angewendet wird.

Fieberkrampf: Erfahrungen von Eltern

Meistens sind es nicht die Kinder, die ein Fieberkrampf länger verfolgt, sondern die Eltern. Auf Foren und in Blogs teilen Mamas ihre Erfahrungen mit einem Fieberanfall ihrer Kinder.

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Quellen

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