Sie gehören zu unserem Alltag. Alltäglich sind sie jedoch nicht. Denn Briefmarken sind wichtige Zeitzeugen. Und Kunstwerke im Kleinformat. Auf wenigen Quadratzentimetern entführen sie den Betrachter in andere Welten – in die Geschichte, die Kunst, die Natur und vieles mehr. Bis heute sind Briefmarken ein begehrtes Sammelobjekt. Manchmal gelingt ihnen daher der Sprung ins Rampenlicht. So wie im Juni 2014. Da erzielte eine der seltenen magentafarbenen 1-Cent-Marken des Jahres 1856 aus Britisch Guyana einen Auktionsrekord. Für umgerechnet rund 7 Mio. Euro wechselte sie in New York den Besitzer. Bereits zum vierten Mal hatte damit eine dieser Ausgaben den Auktionsrekord für eine einzelne Marke aufgestellt. Es handelt sich übrigens um die einzige wichtige Briefmarke der Welt, die in der privaten Sammlung der britischen Königsfamilie fehlt.
Apropos Großbritannien: Dort fiel vor 175 Jahren auch der Startschuss für die Erfolgsgeschichte der Briefmarke. Am 6. Mai 1840 erschien mit der „One Penny Black“ das erste aufklebbare Postwertzeichen der Welt – am gleichen Tag gefolgt von der blauen 2-Pence-Variante. Als „Väter“ dieser ersten Markenausgabe gelten der Engländer Sir Rowland Hill und der Schotte James Chalmers. Neun Jahre später folgten die ersten deutschen Briefmarken: Am 1. November 1849 erschienen im Königreich Bayern drei Werte zu 1, 3 und 6 Kreuzern. Vor allem der „Schwarze Einser“ ist bis heute ein begehrtes Sammlerstück.
Es sind häufig aber gar nicht die regulären Markenausgaben, die auf Philatelisten einen besonderen Reiz ausüben. Ihre Jagd gilt vielmehr den „Abweichlern“: Fehldrucke, Fälschungen oder auch Marken, die niemals offiziell in Umlauf gelangt sind. Dann sind Expertenwissen und Spürsinn gefragt – und ein nicht alltägliches Abtauchen in die Welt der Briefmarken.
Artikelnr.: b3173
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