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Grafhorn

Naturfreunde bauen einen Rennofen nach

Nach einem solchen Schema soll in Grafhorn ein Rennofen gebaut werden

Nach einem solchen Schema soll in Grafhorn ein Rennofen gebaut werden

Grafhorn. Rennöfen waren in der Eisenzeit weit verbreitet. In Norddeutschland dürften sie etwa ab 800 v. Chr. eingesetzt worden sein. Sie waren zwischen einem halben und zwei Meter hoch und bestanden aus Lehm oder Steinen. Sie werden mit einer Mischung aus unterschiedlichem Brennstoff - meist Holzkohle - und Erz mit einem möglichst hohen Eisengehalt befüllt. Am unteren Ende befinden sich oberhalb des Bodens Belüftungsschlitze, darunter die sogenannte Herd- oder Renngrube, in die die bei 1100 bis 1350 Grad erzeugte Schlacke rinnt - daher rührt auch der Name.

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Am Sonntag, 30. April, soll im Freilichtmuseum in Grafhorn ein solcher Ofen aus Lehm gebaut werden. "Er soll gut einen Meter hoch werden", sagt Christian Helmreich von der Nakubi. Wer mitmachen oder zuschauen will, ist ab 10 Uhr willkommen. Am Sonnabend, 6. Mai, steht dann ebenfalls ab 10 Uhr das "Erzrösten" auf dem Programm: Eisenerz wird zerkleinert, gesäubert und über einem Feuer getrocknet. "Wir werden Raseneisenerz aus der direkten Umgebung verwenden", macht Helmreich deutlich, dass das Experiment unmittelbaren Bezug zur Region hat.

Eine Woche später, am 13. Mai, soll der Ofen gezündet und bei einer Temperatur von 1200 Grad Eisen aus dem Erz gewonnen werden. "Das wird schweißtreibend und spannend", verspricht Helmreich. Der Prozess werde etliche Stunden dauern, sodass man vermutlich von 10 bis 20 Uhr zu tun haben werde. Nakubi-Mitarbeiter wollen den Ablauf des gesamten Experiments protokollieren und unter anderem auch Temperatur-Messreihen dokumentieren. Helfer, auch für kürzere Zeiträume, sind auch dafür willkommen.

HAZ

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