Dr. Bernd Grieb
Magnequench GmbH
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Zusammenfassung Ihrer Buchung
Der optimierte Einsatz magnetischer Bauteile in der Technik bildet den Schwerpunkt des Seminars. Fachwissen über Magnetwerkstoffe sowie deren Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten wird vermittelt.
Alle wichtigen Magnetwerkstoffe wie
werden ausführlich behandelt.
Die wichtigen Messverfahren für weich- und hartmagnetische Werkstoffe sowie die Magnetauslegung werden vorgestellt. Anwendungsbeispiele für moderne Magnetmaterialien werden besprochen.
Zum Thema
In nahezu allen Bereichen der industriellen Technik kommen magnetische Hochleistungswerkstoffe in Form von Induktivitäten oder Magnetsystemen als Kern oder als Schichtsystem zum Einsatz. Sie sind dabei vielfach Ausgangspunkt wesentlicher technischer Innovationen. Der optimierte Einsatz magnetischer Bauteile in der Technik setzt heute die Kenntnis der Gefüge - Eigenschaftsbeziehungen, der Auswahlkriterien in Abhängigkeit von der vorgesehenen Anwendung und Beanspruchung, die Berechnung magnetischer Kreise und der Bauteilgeometrie sowie der Magnetisierung, die optimale Auslegung elektrischer Schaltungen sowie Grundkenntnisse der Eigenschaftsbewertung magnetischer Werkstoffe voraus.
Zielsetzung
Das Seminar soll Kenntnisse und Methoden zum selbstständigen Arbeiten in Forschung, Entwicklung und technischem Marketing auf innovativen Gebieten der Technik vermitteln. Die Veranstaltung soll außerdem dazu beitragen, die Kommunikation zwischen Werkstoffproduzenten, Konstrukteuren und Schaltungsentwicklern zu verbessern.
Teilnehmerkreis
Mitarbeiter aller Branchen der Industrie, die durch den innovativen
Einsatz von Magnetwerkstoffen ihre Produkte verbessern bzw. neue Produkte auf den Markt bringen möchte.
Programm
Hybrid-Seminar Tag 1, 09:00 bis 18:15 Uhr
Verfügbarkeit der Rohstoffe, Verarbeitungsprozesse und Versorgungswege
Die aktuelle politische und wirtschaftliche Situation wird erläutert. Dauer mit Diskussion ca. 1,5 Std. Die Teilnahme an diesem zusätzlichen Beitrag ist optional und wird allen angeboten, die an diesem Thema interessiert sind.
Hybrid-Seminar Tag 2, 08:45 bis 17:15 Uhr
Weitere Informationen entnehmen Sie dem Flyer-Download oder besuchen Sie uns im Digitalen Campus
Bei den magnetischen Werkstoffen unterscheiden wir die weichmagnetischen Werkstoffe, die auf ein äußeres Feld mit einer Änderung ihrer Magnetisierung reagieren, von den hart- oder dauermagnetischen Werkstoffen, die unabhängig vom äußeren Feld magnetisch bleiben.
Diese magnetische Härte, ausgedrückt als Koerzitivfeld, kann sich je nach Werkstoff um das mehr als Millionenfache unterscheiden. In beiden Gruppen gibt es die günstigen Ferrite, eine keramische Werkstofffamilie, und spezielle metallische Werkstoffe, die immer Eisen, Kobalt, Nickel oder ggf. Mangan enthalten.
Ein niedriges Koerzitivfeld wird bei induktiven Anwendungen wie Transformatoren, Drosseln, oder Relais benötigt. Hohe Koerzitivfelder sind bei Magnetwerkstoffen für Motoren, Generatoren, Haftmagneten, bei der magnetischen Ansteuerung für die Positionssensorik oder bei stromlos felderzeugenden Systemen nötig.
Magnete werden seit ihrer ersten Nutzung in Elektromotoren eingesetzt. Die Stärke der Magnete, ausgedrückt als Energieprodukt des Werkstoffes, hat sich über viele Größenordnungen gesteigert, bis in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts die Seltenerdmagnete entwickelt wurden. Viel stärkere Magnete wird es mit der heutigen Technik nicht geben, aber die Anwendungen haben sich deutlich erweitert. Heute ist die Magnetstärke in den Traktionsmagneten, d.h. Motoren höchster Leistungsdichte beispielsweise in der Elektromobilität maßgeblich. Neuere Anwendungen beispielsweise in der Sensorik, in Mikromotoren oder in der Messtechnik erfordern aber eher eine mechanische Präzision, Reproduzierbarkeit und Prozessfähigkeit und Robustheit gegenüber Störeinflüssen. Magnete in Kunststoffbindung erfüllen hier die Anforderung frei nach dem Magnetfabrik Bonn Motto „Genauer statt Power“
Da es sich hier meist um Massenprodukte handelt, ist die Wirtschaftlichkeit eine große Herausforderung. Made in Germany erfordert dabei hoch automatisierbare Prozesse. Aber auch die Reproduzierbarkeit, oder in der Sprache der Qualitätstechniken die „Prozessfähigkeit“ der Herstellung ist in komplexen Systemen aus mehreren 100 Bauteilen maßgeblich. Hier sticht der Spritzguss als sicherer Prozess positiv hervor.
Bei den weichmagnetischen Werkstoffen sind die geringen Hystereseverluste und Wirbelstromverluste neben der Sättigungsmagnetisierung extrem wichtig. Bei den Permanentmagneten ist die magnetische Stärke, d.h. das Energieprodukt auch bei höheren Temperaturen maßgeblich. Hier kommt man teilweise ohne die stärksten Seltenerdmagnete nicht aus. Kunststoffgebundene Magnete helfen bei der Motorregelung durch eine optimale Positionserkennung, beispielsweise bei elektronisch kommutierten Motoren. Hier ist die Magnetstärke weniger ausschlaggebend.
In den Grundlagen dreht sich vieles um die Optimierung der Eigenschaften in den bekannten Materialgruppen. Die Suche nach gänzlich neuen Werkstoffen orientiert sich regelmäßig an den sogenannten Heusler Legierungen oder aber an seltenerdfreien Legierungen von Übergangsmetallen. Aber es scheint fast, als wäre hier die Natur in ihrer Vielfältigkeit begrenzt in Form der endlichen Elemente des Periodensystems. Spannende Entwicklungen drehen sich um neue Systeme, d. h. geschickte Topologien sowie um die Nutzung moderne Verfahren, z. B. den 3D-Druck
Bei der Energiewandlung, d. h. Motoren und Generatoren, dreht sich vieles um den Wirkungsgrad. Grundsätzlich erlauben starke Magnetwerkstoffe kleinere und effizientere Maschinen. Auf der anderen Seite sind Seltenerdmetalle sehr energieintensiv in der Gewinnung und Verarbeitung und begrenzt in der Verfügbarkeit. So gilt auch hier ein sparsamer und besonnener Umgang mit den Ressourcen.
Im Moment dreht sich vieles um die Frage, ob die Traktionsmotoren in Kraftfahrzeugen oder die Generatoren in Windkraftanlagen ohne Seltenerdmagnete auskommen. Hier gibt es viele Ideen und Motorenkonzepte. Man darf gespannt sein, auf die Entwicklung.
Für Techniker, Ingenieure, Physiker und Entwickler ist die Zukunft mit Sicherheit spannend. Da Magnete eine Vielzahl von unterschiedlichen Anwendungen haben, gibt es laufend neue Anforderungen und neue Lösungen. Das spannende ist, dass von grundlegenden Fragen aus der Mathematik bis hin zu großen politischen Themen alles dabei ist, ob für den Nerd oder für den Entwicklungsmanager.
Erst einmal ein gutes Verständnis der Zusammenhänge. Magnetwerkstoffe spielen in der Ausbildung eine geringere Rolle, als dies ihrer Bedeutung entspricht. Fortbildung und lebenslanges Interesse ist ein Muss für jeden, der vorne dabei sein will. Weiterhin ist die gesunde Mischung aus Theorie und Praxis, sowie oft ein interdisziplinärer Ansatz der Schlüssel für gute Lösungen.
Magnequench GmbH
Magnetfabrik Bonn GmbH, Bonn
VDM Metals International GmbH, Altena
Magnet-Physik Dr. Steingroever GmbH, Köln
HAWK Hochschule Göttingen
Vacuumschmelze GmbH & Co. KG, Hanau
Kaschke Components GmbH, Göttingen
Das Seminar Magnetwerkstoffe eignet sich auch gut als Vorbereitung für Angebote im Bereich der elektrischen Antriebstechnik.
Ab dem 22.08.2022 entfällt bis auf Weiteres die 3G-Regel mit Nachweispflicht. Das durchgängige Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutz in allen öffentlichen Bereichen wird empfohlen
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