Taschenrechner-Hack: Upgrade zum Universalrechner

Wir haben ein Relikt vergangener Tage abgestaubt und wiederbelebt: der Taschenrechner wird mit etwas Elektronik zur universellen Zählmaschine.

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Taschenrechner-Hack: Upgrade zum Universalrechner
Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Florian Schäffer
Inhaltsverzeichnis

Als Jugendlicher war ich bereit, mehrere Monate Taschengeld in einen TI-52 Taschenrechner zu investieren, nur weil dieser zwischen den Zahlensystemen Dezimal, Binär und Hexadezimal (Klugscheißer-Partywissen: Sedezimal) umrechnen konnte. Heute würde er neben den anderen Rechnern in der Schublade liegen. Aber ich will ehrlich sein: Aus Nostalgiegründen habe ich für die folgenden Basteleien nicht meine alten Weggefährten zerlegt, sondern mir ein neues billiges Modell besorgt.

Viel bietet so ein Taschenrechner eigentlich auf den ersten Blick nicht: Tasten und ein Display. Aber manchmal braucht man auch gar nicht viel. Wissen Sie auswendig, was passiert, wenn Sie „1+=“ eingeben? Je nach Modell erscheint „2“ und bei jedem weiteren Drücken der Gleich-Taste wird Eins addiert: „2…3…4…5…“. Einige Rechnermodelle unterstützen das nicht oder benötigen, so wie der Canon AS-8, beim ersten Mal zwei Tastendrücke auf „=“. Sie können auch „1–=“ oder „2×=“ probieren. Jedes Mal wird auf die angezeigte Zahl die anfangs benutzte Rechenoperation neu angewandt und ändert sich dadurch bei jedem Drücken der Ergebnistaste. Bei Casio-Modellen wird die Wiederholfunktion mit einem „K“ im Display angezeigt und die Konstante durch doppeltes Drücken der Rechenoperation definiert: „2++=“.

Mit dieser Funktion lässt sich etwas anfangen und Sie bauen Ihren Rechner mit wenigen Handgriffen zu einem vielseitigen Zählwerk um. Manchmal braucht man ja gar nicht mehr als ein Gerät, das vorwärts oder rückwärts zählen kann. Nach dem Umbau kann der Rechner entweder über einen einfachen Taster oder über eine Lichtschranke bedient werden. Statt eines einfachen Tasters können Sie auch andere schließende Kontakte wie Reedkontakte oder mechanische Erschütterungssensoren benutzen. Jeder Tastendruck beziehungsweise jede Kontaktschließung führt dann zum Weiterzählen. Einzige Einschränkung ist, dass die Impulse nicht zu dicht aufeinander folgen dürfen, da die meisten Rechner die einzelnen Tasten nicht permanent abfragen, wie gleich noch gezeigt wird. Wollen Sie lieber andere elektrische Signale zur Steuerung Ihres Zählwerkes nutzen, dann brauchen Sie das Ganze nur um ein bis zwei Widerstände und einen Transistor zu ergänzen. Schon können Sie beispielsweise eine Lichtschranke anschließen und Objekte zählen, die sich durch den Lichtstrahl bewegen.