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documenta in Kassel: Die ersten Pappfiguren am Friedrichsplatz sind schon kaputt

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Durchweicht: Teile des Kunstwerks des indonesischen Kollektivs Taring Padi auf dem Friedrichsplatz nach dem Regen am Montag. Bereits der starke Wind am Sonntag hatte einige der Pappfiguren umgeworfen.
Durchweicht: Teile des Kunstwerks des indonesischen Kollektivs Taring Padi auf dem Friedrichsplatz nach dem Regen am Montag. Bereits der starke Wind am Sonntag hatte einige der Pappfiguren umgeworfen. © Dieter Schachtschneider

Wind und Regen haben viele der auf dem Friedrichsplatz stehenden Pappfiguren beschädigt und umfallen lassen.

Kassel – Für Besucher der documenta fifteen kam das nicht wirklich unerwartet. Viele hatten sich bereits in der vergangenen Woche gefragt, ob die Figuren vor Wettereinflüssen geschützt werden. Für die indonesische Künstlergruppe Taring Padi, die das Projekt in Kassel initiiert hat, ist der jetzige Zustand der Kunstwerke ein Stück weit gewollt.

Unsere Anfrage dazu beantwortete Taring Padi über die documenta-Pressestelle bereits am Freitag. Mittlerweile steht das Kollektiv aufgrund eines weiteren Plakat-Kunstwerks, das neben den Figuren auf dem Friedrichsplatz steht, massiv in der Kritik.

Taring Padi sieht in der Beschädigung der im Freien aufgestellten Papp-Puppen kein Problem. Wie alle guten Dinge, seien auch diese Figuren nicht für die Ewigkeit bestimmt, betont das politische Kollektiv auf Anfrage. Wenn es regne, würden die Papp-Figuren nass und schließlich zu recycelten Kartons, ihrem ursprünglichen Material.

documenta-Besucher sollen mit Papp-Figuren in Interaktion treten

Man schütze die Figuren daher nicht vor Witterungseinflüssen, betont Taring Padi. Man produziere sie für praktische Zwecke, etwa als Werkzeuge bei Straßendemonstrationen und für andere öffentlichen Aktionen. Dabei äußerten die Papp-Figuren Protest und Forderungen. Man verwende sie zum Beispiel auch als Schutz vor körperlicher Aggression und benutze sie, um sich damit abzudecken, wenn die Sonne zu heiß sei oder wenn es regne.

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Nach Angaben von Taring Padi sind die in Kassel aufgestellten Papp-Figuren nie als Ausstellungsobjekte in traditionellen Kunstkontexten gedacht gewesen. Der gemeinsame Prozess ihrer Herstellung sei viel wichtiger für das Kollektiv. Die Künstlergruppe will dies als „partizipative Kunst“ verstanden wissen. Die Besucher könnten mit den Papp-Figuren in Interaktion treten.

Bei der documenta in Kassel ist dies bereits vielfach geschehen. Die bunte Kunst war am Eröffnungswochenende für viele Besucher die erste Anlaufstelle und diente als beliebtes Fotomotiv. (Andreas Hermann und Kathrin Meyer)

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