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Mit dubiosem Corona-Test aufgeflogen: Besucherin will mit Dokument aus dem Internet ins Korbacher „Goldbad“

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Corona-Test Symbolbild
Corona-Testzertifikate akzeptiert das Korbacher Goldbad nur von offiziellen Teststellen. Dokumente aus dem Internet werden abgelehnt. ©  Nicolas Armer/dpa

Über Anbieter im Internet lassen sich dubiose Corona-Testzertifikate erwerben. Und das teils ganz ohne Test. Im Korbacher „Goldbad“ ist eine Besucherin in der vergangenen Woche mit einem solchen fragwürdigen Dokument aufgeflogen.

Korbach – Die Frau legte nachmittags an der Kasse ein Testzertifikat vor, dass noch am Vormittag von einer Praxis aus Norddeutschland ausgestellt worden war. Zweite Auffälligkeit: Für den Schnelltest waren laut Zeitangaben auf dem Dokument weniger als die notwendigen 15 Minuten worden. Wie sich später herausstellte, waren auch die Angaben zur Person auf dem Zertifikat frei erfunden. Die misstrauisch gewordene Mitarbeiterin des Hallenbads hatte das Zertifikat aber nicht akzeptiert und die Polizei gerufen. Der Fall werde vom Betrugsdezernat bearbeitet, bestätigte Polizeisprecher Dirk Richter.

Angeboten wurde das Zertifikat auf der Internetseite eines norddeutschen Unternehmens, das offensiv mit den Tests wirbt. Die Nutzer laden dabei Fotos eines selbst angewendeten Schnelltests vor und nach Gebrauch hoch, füllen einen Fragebogen aus und erhalten kurz später das Test-Zertifikat als PDF zum Download.

Ob das Angebot legal ist, oder nicht, das ist umstritten. Laut NDR sehen sich die Initiatoren im Recht. Schließlich sei nirgendwo vorgeschrieben, dass ein Arzt den Schnelltest direkt vor Ort überwachen müsse. Die zuständige Hamburger Sozialbehörde stellte allerdings klar, dass die Nachweise der Firma nicht im Rahmen der 3G-Regel genutzt werden können. Wer sich nicht ordnungsgemäß an einer Teststelle testen lässt und nicht geimpft oder genesen ist, riskiert nach NDR-Informationen ein Bußgeld von 300 Euro.

Auch im Korbacher Hallenbad gibt es keinen Zutritt mit solchen Tests. „Wir dulden diese Zertifikate nicht“, betont Wolfgang Wilhelm, Geschäftsführer der Korbacher Bäderbetriebsgesellschaft. Im Gegenteil: Wer mit einem solchen fragwürdigen Dokument auftauche, müsse mit einer Anzeige rechnen, so Wilhelm: „Wir werden unweigerlich die Polizei verständigen.

Im „Goldbad“ gelten derzeit die 3G-Regeln: Einlass erhält, wer geimpft, genesen oder getestet ist. Mitbringen sollten Badegäste für den Schwimmbadbesuch dementsprechend einen Test- oder Immunisierungsnachweis sowie einen amtlichen Lichtbildausweis oder einen Schülerausweis.

Am Kassentresen befindet sich außerdem ein Aufsteller mit dem Luca-QR-Code. Badegäste registrieren sich hier mit dem Smartphone und der Luca-App. Wer kein Smartphone hat, hinterlässt seine Kontaktdaten auf einem ausgelegten Formular oder bringt alternativ seine Kontaktdaten auf einem Zettel mit.

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