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Reichensachsen feiert schelmisch-ausgelassen Weiberfastnacht

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Unterstützung auf der Bühne kam unter anderem aus Pfaffschwende. Die Orange Dream Dancers heizten dem Publikum ordentlich ein.
Unterstützung auf der Bühne kam unter anderem aus Pfaffschwende. Die Orange Dream Dancers heizten dem Publikum ordentlich ein. © Lorenz Schöggl

„Himmel, Hölle und Helau“: Zahlreiche Besucherinnen feierten im vollen Saal des Bürgerhauses in Reichensachsen die Weiberfastnacht.

Reichensachsen – Funkelnd, frivol und festlich: Mit dem Glanz traditioneller Raffinesse und einem Hauch von frivol-maskiertem Esprit fegte die Weiberfastnacht durch das Reichensächser Bürgerhaus. Während allerorts Narren und Närrinnen in fantasievollen Kostümen die Grenze zwischen Alltag und Ekstase verschwimmen lassen, verwebt die „Weibercrew“ der Karnevalssparte des SV Reichensachsen ein schelmisches Bühnenprogramm und farbenfrohen Tanz zu einer festlich-weiblichen Ode an die Heiterkeit.

In surreal-magischer Aura beweist Reichensachsen, was es zu bieten hat: Die neu gegründete Kindergarde lässt mit strahlendem Grinsen und akrobatischen Meisterleistungen die Mütteraugen im ausverkauften Bürgerhaus funkeln. Viola Schimmelpfennig und Nina Kirschner haben als Vorsitzende und Moderatorinnen mit einem himmlisch-satirischen Duell zwischen Engelchen und Teufelchen das Leitmotiv vorgegeben: Die eigene Showtanzgruppe bewies erschöpfende Ausdauer in einem teuflisch geladenen Tanz, der das Publikum in Standing Ovations eine zweite Runde als verdiente Zugabe fordern ließ. Zweifellos durften auch die Schoppendales als maskuline Tanz-Elite Reichensachsens nicht fehlen, um dem Publikum mit Synchrontanz und schelmischer Ironie einzuheizen.

Doch das vielfältige Programm bot nicht nur Musik und Tanz, sondern auch Training für die Lachmuskeln: Die Weibercrew hat selbst drei Sketche vorbereitet, die das Publikum abholten. In einem Medley aus Evergreens wurden Stars parodiert, während die „Allee der Sünden“ die Mutproben des Lebens vereinte. Als Highlight glänzte der Sketch „Sex in Jugend und Alter“: Was in den 20ern noch „Mach die Augen zu und genieß es“ hieß, wird in den 70ern zu „Ich kann nicht wegsehen: Die Vorhänge passen nicht zu der Tapete“. Wehmütig verließen Walter Koschalka und Tontechniker Carsten Entzeroth die Bühne: Nachdem Koschalka einprägsame Songs wie „Ich bin ein echter Reichensächser“ zelebrierte, die das gesamte Bürgerhaus mitsingen ließen, verkündete er mit dem Song „Eine Ode an den Enze“ den Rückzug der beiden aus dem Showgeschäft.

Unterstützung bekamen die Reichensächserinnen auch von befreundeten Vereinen: Die Dance Monkeys aus Vierbach, die Mauerblümchen aus Hessisch Lichtenau und die Orange Dream Dancers aus Pfaffschwende glänzten mit faszinierenden Bühnenshows. Als erotische Highlights durften Singer-Songwriter „Lars aus Sontra“ und der traditionelle Stripper nicht fehlen: Eine zufällige Närrin aus dem Publikum durfte ihm auf der Bühne zur Hand gehen, wobei ausschließlich ein Handtuch und Schlagsahne im Spiel waren. Doch nicht nur die beiden, sondern die Vielfalt des närrisch-begnadeten Ensembles machten dem kreischenden Publikum im Bürgerhaus Hunger aufs nächste Jahr. (Lorenz Schöggl)

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