1. Startseite
  2. Lokales
  3. Witzenhausen

Fahrradfahrer werden wegen A44-Ausbau bei Sontra in gefährliche Lage gebracht

KommentareDrucken

Ein Leidtragender: Fahrradfahrer Felix Reimuth aus Wichmannshausen ist auch wenig begeistert von dem Zustand, dass er die B 27 queren muss, um auf dem Radweg zu bleiben.
Ein Leidtragender: Fahrradfahrer Felix Reimuth aus Wichmannshausen ist auch wenig begeistert von dem Zustand, dass er die B 27 queren muss, um auf dem Radweg zu bleiben. © Sonja Berg

Wer Richtung Sontra oder umgekehrt auf dem Fahrradweg unterwegs ist, muss schon seit längerer Zeit zwischen Kernstadt und Ortsteil Mitterode die viel befahrene B27 queren.

Das ist besonders für Familien mit Kindern hochgradig gefährlich, findet der Vorsitzende des Radclubs Wehretals, Axel Reintanz. Auslöser für die Situation ist der A-44-Ausbau.

Denn die ehemalige Unterführung für Fahrradfahrer, um von der einen auf die andere Seite der B27 zu kommen, wurde zugeschüttet. „Auch die Beschilderung mit einem Geschwindigkeitstrichter vermag hier nur wenig zu beruhigen, und die Sorgen der schwächeren Verkehrsteilnehmer vor dem heranbrausenden Schwerlastverkehr bleiben“, sagt Reintanz. 

Reichen die Mittel nicht für die schwächeren Verkehrsteilnehmer?

Man müsse schon mit „einer gehörigen Portion Ignoranz gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmern gesegnet sein“, um eine jahrzehntelang bewährte Unterführung zu verfüllen, ohne für Ersatz zu sorgen.

„Aber wahrscheinlich reichen die bereits üppig verbauten finanziellen Mittel nicht aus, um auf dieser stark befahrenen Strecke Sicherheit für Radfahrer zu gewährleisten. Eine kleine Unterführung der B27 ist wohl angesichts der riesigen Brücken- und Tunnelbauwerke schlicht zu teuer“, moniert der Radclub-Chef ironisch.

Seinen Beobachtungen zufolge wird der betreffende Radweg auch von Familien sehr häufig genutzt. „Ich komme gefahrlos über die Straße, aber für Kinder sieht die Sache schon ganz anders aus“, sagt Axel Reintanz. Für die sei es selbst schon ein Problem, dass der Radweg durch den aufgeschütteten Erdaushub eine so immense Steigung bekommen hätte.

Sontras Problem hätte wohl einfacher umgangen werden können als gedacht 

Auch der passionierte Fahrradfahrer Felix Reimuth aus Wichmannshausen ist wenig begeistert von der Situation. „Als der riesige Erdhaufen aufgeschüttet wurde, hätte man doch zwei Tunnelröhren für Radfahrer hineinlegen können“, meint er. 

Denn die B27 an dieser schlecht einsehbaren Stelle nahe einer Kurve – selbst bei Tempolimit 50 – zu queren, sei durchaus gefährlich. 

„Auch eine Führung des Fahrradweges weiter weg von der Straße und näher an der Sontra wäre meiner Meinung nach denkbar gewesen“, sagt Reimuth, der auch Mitglied der Mountainbikefreunde Sontra ist.

Verantwortliche versuchen zu beschwichtigen 

Die mit dem Autobahnausbau betraute Deges teilt mit, dass nach Fertigstellung der Arbeiten an dem A-44-Abschnitt eine Mittelinsel bei Mitterode gebaut wird, die den Radfahrern das Queren der Straße ermöglichen soll. 

Die B27 werde dann gemäß Prognosen viel weniger Verkehr haben und zur Kreisstraße herabgestuft. Die jetzige Radwegführung sei nur provisorisch für die Zeit der Bauarbeiten. 

Auch interessant

Kommentare