1. Startseite
  2. Verbraucher

Richtig heizen: Ab wann die Heizung angeschaltet werden sollte – so bleibt es günstig

KommentareDrucken

Vater sitzt mit seinem Kind vor einer Heizung und dreht am Thermostat. Um Gas zu sparen, sollte nur so viel wie nötig geheizt werden.
Um Gas zu sparen, sollte nur so viel wie nötig geheizt werden. Einige Tipps helfen beim richtigen Heizen besonders. (Symbolbild) © Ute Grabowsky/Imago

Richtiges Heizen ist insbesondere im Herbst und Winter wichtig. Tipps können den Alltag erleichtern – und schonen den Geldbeutel. Doch es lauern einige Fallstricke.

Kassel – Die Tage werden kürzer, die Temperaturen fallen und die ersten Herbststürme fegen durch Deutschland: Die kalte Jahreszeit beginnt und zahlreiche Mieter sowie Hausbesitzer fragen sich, ab wann sie heizen sollen. Je nach Bausubstanz gibt es dabei unterschiedliche Richtwerte, die berücksichtigt werden können. Richtiges Heizen ist insbesondere im Winter wichtig, um möglichst effizient zu sein. Wegen der hohen Energiepreise in Deutschland bleiben Tipps fürs Heizen weiterhin besonders wertvoll.

Richtiges Heizen im Herbst: Ab wann geheizt werden sollte

Der Blick auf die Wetterprognosen der kommenden Tage lässt nichts Gutes erahnen. Mancherorts sollen die Temperaturen massiv fallen, auch Bodenfrost ist möglich. Auch in Hessen spielt das Wetter verrückt. Verbraucher könnten daher in einer verzwickten Situation stecken: Üblicherweise beginnt die inoffizielle Heizperiode zwar am 1. Oktober, aber mitunter wird versucht, möglichst lange die Frage „Ab wann heizen wir?“ herauszuzögern. Nachdem der Gaspreis im vergangenen Jahr im August sein Altzeithoch von 342 Euro pro MWh erreicht hatte, fielen 2023 zwar die Preise wieder deutlich, doch Experten erwarten weiterhin, dass die Preise sich langfristig erst 2025 entspannen könnten.

Offiziell gibt es in Deutschland keine klar definierte Heizperiode. Ab wann geheizt werden sollte, ist damit von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Ausschlaggebend ist in der Regel auch nicht ein festgelegtes Datum, sondern die äußeren Umstände. In der Rechtssprechung finden sich allerdings diverse Urteile, die den Zeitraum vom 1. Oktober bis Ende April als generelle Heizperiode bezeichnen. Und an eben dieser Zeitspanne orientieren sich auch die meisten Hausverwaltungen und Vermieter.

Immobilie entscheidet: Ab wann Heizen sinnvoll ist und wie richtig geheizt wird

Ausschlaggebend für das richtige Heizen im Herbst und Winter ist im Zusammenhang mit der Außentemperatur unter anderem das Baujahr der Immobilie. Es gibt einige Gebäude, die während der kalten Jahreszeit besonders anfällig für Schimmel sind – hier ist das Heizen besonders wichtig. Ab wann Mieter heizen sollten, ist zwar auch nicht für Altbau oder neuere Wohnungen vorgeschrieben. Dennoch empfehlen Experten, in älteren Gebäuden und Altbau ab einer Außentemperatur von 15 bis 17 Grad Celsius zu heizen. Bei neueren Gebäuden können Besitzer und Mieter durchaus länger warten.

Empfehlung ab wann geheizt werden sollte

Altbau und ältere Gebäude (Baujahr vor 1977): Bewohner sollten spätestens ab einer Außentemperatur von 15 Grad Celsius heizen.

Jüngere Gebäude (Baujahr 1977 bis 1995): Ab 14 Grad Celsius Außentemperatur sollte die Heizung eingeschaltet werden.

Gebäude ab Baujahr 1995 und jünger: 12 Grad gilt als der Schwellenwert. Je nach Energieeffizienz des Gebäudes sollte auch schon bei wärmeren Außentemperaturen die Heizung eingeschaltet werden.

Niedrigenergiehäuser und Passivhäuser: Wegen der deutlich besseren Dämmung können Bewohner deutlich länger auf das Heizen verzichten. Als Richtwert gilt, dass spätestens ab 11 Grad Außentemperatur geheizt werden sollte.

Bei einigen Gebäuden, die über eine schlechte Isolierung verfügen, kann es zudem erforderlich sein, dass bereits deutlich früher geheizt wird. Während es keine Pflicht zum Heizen für Mieter gibt, ist der Vermieter verpflichtet, eine gewisse Mindesttemperatur in den Räumen zu ermöglichen. Auch außerhalb der inoffiziellen Heizperiode ist er angehalten, die Heizung in einem betriebsfähigen Zustand zu halten, um auf mögliche Temperaturschwankungen reagieren zu können.

Tipps für richtige Heizen: Einige Verhaltensweisen können viel Geld sparen

Abgesehen vom Zeitpunkt, ab wann geheizt wird, spielt auch das Verhalten der Verbraucher eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, möglichst richtig zu heizen. Ein erster Grundsatz ist: Richtiges Heizen bedeutet häufig „weniger und bewusst heizen“. Die optimale Raumtemperatur liegt für viele Menschen bei 20 Grad. Besonders im Winter ist es daher nicht ratsam, die Wohnung auf 25 Grad aufzuheizen.

Einen großen Unterschied beim richtigen Heizen macht auch das richtige Lüften: Während im Sommer für viele Menschen das Dauerlüften in der Nacht eine effektive Methode ist, um Räume abzukühlen, sollte es im Winter vermieden werden, dauerhaft gekippte Fenster zu haben. Stoßlüften ist deutlich effektiver und spart am Ende viel Energie. Zudem sollten Verbraucher darauf achten, dass Heizkörper nicht verdeckt sind. Sollten Möbel die Heizungen abschirmen, geht viel Wärme verloren.

Einige Tipps fürs richtige Heizen im Überblick

Richtig Heizen im Herbst und Winter: Tipps können Effizienz steigern

Die genannten Tipps fürs richtige Heizen im Herbst erheben natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, können aber in den kommenden Wochen den Wechsel in die kalte Jahreszeit erleichtern. Mit am wichtigsten ist es allerdings auch, einen Überblick über die Heizkosten zu behalten und unter Umständen Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausgaben auf lange Sicht zu senken. Mitunter kann eine Modernisierung am Ende sinnvoller sein. Auch im Frühling sollten Verbraucher beim Heizen auf einige Dinge achten. (fbu)

Auch interessant

Kommentare