Liebeserklärung des einstigen Kapitäns

Marc Schnatterers äußerst emotionale Ansprache an die Fans des 1. FC Heidenheim

Beim Abschiedsspiel für Marc Schnatterer gewährte der 37-Jährige einen kleinen Einblick in seine Gefühlswelt. Was der ehemalige Kapitän des 1. FC Heidenheim sagte, wann ihm fast die Stimme versagte und mit welchen Sprechchören er verbschiedet wurde:

Marc Schnatterers äußerst emotionale Ansprache an die Fans des 1. FC Heidenheim

Zwei Jahre war Marc Schnatterer beim SV Waldhof Mannheim in der 3. Liga. Nun ist der ehemalige Kapitän des 1. FC Heidenheim wieder da. „Jetzt sehen wir uns wieder öfter. Für mich ist das wunderschön“, sagte der 37-Jährige im Rahmen seines Abschiedsspiels vom FCH. "Ich bin 13 Jahre sehr, sehr gerne zur Arbeit gekommen“, blickte Schnatterer auf seine erfolgreiche Karriere zurück, in der er mit dem FCH von der Regionalliga bis in die 2. Liga aufstieg.

Neben dem Verein hat Schnatterer auch seiner Familie, seiner Frau und seinen Freunden einiges zu verdanken. „Natürlich möchte ich auch meiner Familie, meinen Freunden danken, die mich immer unterstützten. Schon während meiner Zeit in Bönnigheim (seinem Heimatort).“ Bei diesen Worten versagte Schnatterer fast die Stimme, weil er mit den Tränen kämpfte. Unter großem Applaus erwähnte Schnatterer: „Ich weiß, dass ein ganzer Bus aus meiner Heimat heute da ist. Das ist auch nicht selbstverständlich.“

Viel Spaß: Marc Schnatterer mit FCH-Torwarttrainer Bernd Weng. Eibner/Michael Schmidt

Schnatterer dankte auch seinen Eltern. „Ich hätte es nie erleben dürfen, Profifußballer zu werden, hätten sie mich nicht unterstützt.“ Und er scherzte: „Ich habe vielleicht das Glück, dass ich Einzelkind bin. Da habe ich die volle Aufmerksamkeit meiner Eltern bekommen. Danke, dass ihr vieles hintenangestellt habt und mich unterstützt habt. Mama, Papa, danke schön. Ich liebe euch! Und danke für alles!“, so Marc Schnatterer.   

Öffentliche Liebeserklärung: Marc Schnatterer bedankte sich auch bei seiner Frau Maxi. Foto: Dennis Straub

Natürlich richtete er auch besondere Worte an seine Ehefrau Maxi: „Ich möchte auch meiner Frau danken, die mich die letzten Jahre begleitet hat. Ich weiß, Fußball ist viel und hat uns alles gegeben. Aber das Größte ist unser Sohn, den du mir geschenkt hast. Und ich bin unheimlich stolz drauf, wenn ich seh‘, wie lebendig er ist und wie er uns auf Trab hält. Das ist einfach das Schönste und auch das Wichtigste. Deswegen danke für alles. Ich hoffe, dass wir uns hier in Heidenheim weiter wohlfühlen. Ich liebe dich und wünsche alles Gute für uns!“  

Marc Schnatterer versucht den Ball an Denis Baum vorbei in Tor zu bekommen. Eibner/Michael Schmidt

Eine emotionale Ansprache gab es auch für die Fans des 1. FC Heidenheim: „Speziell möchte ich mich auch an euch wenden“, so Schnatterer Richtung der Osttribüne der Voith-Arena, der Heimat der organisierten Fanszene des FCH. „Ich weiß nicht, wie ich es in Worte fassen soll. Vor mehr als zwei Jahren habe ich den FCH verlassen und leider war kein Mensch im Stadion (aufgrund der Corona-Pandemie). Ich muss sagen, das war mit das Schlimmste und das Schmerzhafteste für mich. Das ist das, was mich heute noch am meisten schmerzt und am meisten wehtut. Dass ich mich nicht bei meinem letzten Pflichtspiel von euch verabschieden konnte. Das tat mir am meisten weh“, gewährte Marc Schnatterer einen Einblick in seiner Gefühlswelt. Dafür erhielt er aufmunternden Applaus, Schnatti-Sprechchöre hallten durchs Stadion.

Aber er fügte an: „Als ich damals die Bilder bekommen habe, als das Plakat das Schloss runterhing, als ihr Spalier gestanden seid, mich begleitet habt zu meinem letzten Spiel, als ich nach dem Spiel rausgekommen bin und da waren 150 Fans. Ich sage euch eins: Das werde ich euch nie vergessen! Dafür bin ich euch unglaublich dankbar!“ Und Schnatterer fuhr fort: „Dass heute mehr als sechseinhalb Tausend (es waren 6.601 Zuschauer) hier sind. Ich sag es ehrlich: Das hätte ich mir nicht träumen lassen. Ich bin unheimlich stolz, dass ihr hier hochgekommen seid.

Eine Choreografie gab es zu Ehren von Marc Schnatterer auf der Osttribüne des Heidenheimer Stadions zu sehen. Foto: Dennis Straub

Neben weiteren Schnatti-Sprechchören gab es den Wunsch der Fans: „Schnatti, auf den Zaun! Schnatti, Schnatti, Schnatti auf den Zaun!“ Daraufhin kletterte Marc Schnatterer über den Zaun der Osttribüne und stimmte mit den Fans einige Lieder an.

Ein Sprecher der organisierten Fanszene erklärte: „Es war ein Scheiß-Abschied vor zwei Jahren. Wir haben alles getan, was wir konnten. Es gab tausend Auflagen wegen Corona. Wir waren sowas von unzufrieden. Nun haben wir dafür geschuftet, dass wir dir einen einigermaßen würdigen Abschied bereiten können. Wir sind nicht zufrieden, denn du hast eigentlich mehr verdient.“

Marc Schnatterer in ganz groß. Foto: Dennis Straub

Schnatterer sah es aber etwas anders und betonte: „Wenn ich seh‘, was heute hier los ist, das kann man besser nicht machen. Dass, was heute hier abgeht, ist für mich überragend!“

Und er stimmte das Lied „Forza, FCH“ an, was später überging in: „Schnatti, du Legende! Schnatti, du Legende, Schnatti, du Legende – FCH!"