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Die Gründerjahre der Loge

1878 - 1933

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1878

Brüder nichtpreußischer Logen gründeten in Berlin die "Gesellige Vereinigung von Freimauren in Berlin".

1888

Unter der Leitung von Br. Gustav Kalischer gründeten einige Brüder der geselligen Vereinigung die "Berliner Vereinigung der Loge Ferdinande Caroline in Hamburg" mit dem Ziel eine neue Tochterloge der "Großen Loge von Hamburg" in Berlin zu gründen.

1888

Br. Hermann Settegast schloß sich der "Berliner Vereinigung" an.

Unter seiner Leitung und mit voller Zustimmung der "Großen Loge von Hamburg" wurde am 15.11.1891 ein Gesuch zur Gründung einer Tochterloge an den preußischen Innenminister gerichtet. Dieses Gesuch wurde im Mai 1892 abgelehnt. Das alleinige Recht der drei altpreußischen Großlogen, Tochterlogen in Preußen zu gründen wurde bestätigt. Br. Hermann Settegast gab nicht auf! Am 1.8.1892 gründete er die neue Großloge "Große Freimaurerloge von Preußen", genannt "Kaiser Friedrich zur Bundestreue". Am 10.10.1892 wurde deren erste Tochterloge "Victoria" installiert.

1892

Die drei altpreußischen Großlogen erhoben gegen diese Neugründungen Einspruch, sie bekamen letztmalig Recht. Der Berliner Polizeipräsident verbot die Bezeichnung "Große Freimaurerloge".

1893

Ein langer Weg durch die profanen Rechtsinstanzen war notwendig, bis endlich am 22.4.1893 das erlösende Urteil gesprochen wurde. Allen bestehenden Großlogen wurde das Recht zugesprochen, in Deutschland Tochterlogen zu gründen. Der Alleinvertetungsanspruch der drei altpreußischen Großlogen war gebrochen. Die Großloge um Br. Hermann Settegast aber blieb irregulär! Die anderen deutschen Großlogen versagten ihr die Anerkennung.

1893

Die in der "Berliner Vereinigung der Ferdinande Caroline in Hamburg" verbliebenen Brüder gingen einen anderen Weg. Nach dem Urteil vom 22. 4.1893 stellten sie am 19.5.1893 den Antrag auf Gründung einer Tochterloge der "Großen Loge von Hamburg" in Berlin. Am 3. Juni 1893 traf die langersehnte Zustimmung ein. Der Gründung der Loge "Hammonia zur Treue" stand nichts mehr im Wege!

1893

33 Brüder aus 9 verschiedenen deutschen Logen waren die Gründer unserer Bauhütte. In einer konstituierenden Sitzung am 9.6.1893 gaben sie der neuen Loge den Namen "Hammonia zur Treue" und den Wahlspruch "Fides et Constantia" Das freimaurerische Licht wurde unserer Loge in einer Feierstunde am 22.6.1893 vom Großmeister der Großen Loge von Hamburg, Bruder Zinkeisen, übergeben. Der erste Meister vom Stuhl war Bruder Ernst Welz.

1894

Die ersten eigenen Logenräume wurden in der "Kaufmännischen Ressource" Schadowstraße 6 eingerichtet. Die Loge wuchs schnell auf über 100 Brüder an. Der Anschluß zu den 3 preußischen Großlogen wurde schnell gefunden. Das erste Johannisfest fand in den Räumen der Großloge "Zu den drei Weltkugeln" statt. Die Logenräume wurden zu klein. Neue Räume im Haus Wilhelmstraße 111 wurden gemietet.

1895

Unsere Loge teilte sich! 11 Brüder gründeten eine zweite Tochterloge in Berlin, die Loge "Friedrich Ludwig Schroeder". Nach anfänglichen Differenzen arbeiteten beide Bauhütten vertrauensvoll und erfolgreich zusammen.

1896

Am 14. Mai 1896 wurde Bruder Albert Philipp Meyer M. v. St., der in stiller, versöhnlicher Arbeit die entstandenen Mißstimmungen überwand. In vertrauensvollem Zusammenwirken mit der Großloge, die ihn zu ihrem Ehrenmitglied ernannte, erreichte er, daß sich zwischen der Hammonia und der von ihr abgespaltenen Loge schon bald ein ausgesprochen herzliches Verhältnis entwickelte, das bis in unsere Tage nachwirkt.

1898-1900

Verhandlungen zwischen der "Großen Loge von Hamburg" und den Settegast - Logen führten zu einer brüderlichen Einigung und einer Regularisierung der Settegast - Logen.

1898-1900

Nach dem Tod von Br. Meyer wählte die Hammonia im Dezember 1899 Br. Professor Dr. Robert Baume zum M.v.St., der den ersten Hammer bis 1905 führte. In seine Amtszeit fällt ein Ereignis von außerordentlicher Tragweite, an dem die Hammonia nicht geringen Anteil hatte: Die Gründung von fünf neuen Logen und der Zusammenschluß der sieben damals in Preußen bestehenden Hamburger Tochterlogen zu einer Provinzial-Großloge.

1908

Am 11.8.1908 verstarb Bruder Hermann Settegast. Ein großes Leben ging zu Ende. Am 24.9.1908 nahmen viele Brüder, darunter auch die Großmeister der preußischen und anderer deutschen Großlogen, Abschied von einem großen Freimaurer.

1903-1913

Das zweite Jahrzehnt begann mit einem erneuten Wechsel des Logenhauses. Die Tochterlogen der "Großen Loge von Hamburg" zogen 1905 in das neue Haus des "Eklektischen Bundes" in der Joachimstaler Straße 18. Es folgten Jahre der geistigen und materiellen Auseinandersetzung mit vielen Problemen des neuen Jahrhunderts, Problemen des neuen industriellen Zeitalters in einer sehr schnell gewachsenen Stadt Berlin.

1913

Am 8.11.1911 erwarben die Tochterlogen der "Großen Loge von Hamburg" in Berlin ein eigenes Grundstück, in der Emser Straße, Wilmersdorf bei Berlin. Das neue Logenhaus wurde unter der Leitung von Max Grünfeld, einem Bruder der Hammonia zur Treue, errichtet. Einweihung und Lichteinbringung war am 16.11.1913. Die Baukosten und die Einrichtungen erforderten fast 1 Million Mark, wovon ein großer Teil von Spenden der Brüder aufgebracht wurde.

1914-1924

Das neue Logenhaus stand unter keinem guten Stern. Der 1. Weltkrieg begann 1914. Viele Brüder der Berliner Provinzial Großloge der "Großen Loge von Hamburg" mußten aktiv am Kriegsgeschehen teilnehmen. Die folgenden Jahre der Inflation machten das Vermögen unserer Stiftungen wertlos. Unter der Leitung des Bruders Chempin und Dank der Opferbereitschaft vieler Brüder unserer Loge, konnten alle 8 Stiftungen wieder aktiviert werden. Die Jahre nach dem 1. Weltkrieg brachten den Menschen nicht nur materielle Not. Deutschland war auf allen Gebieten des geistigen, kulturellen und politischen Lebens in verschiedenen Lager geteilt.

1924-1933

Die wohl schwierigsten Jahre in der jüngeren deutschen Geschichte mit dem verzweifelten Versuch des Aufbaus einer demokratischen und humanistischen Republik gingen auch an der deutschen Freimaurerei nicht spurlos vorbei. Es waren Jahre des Suchens nach einem festen Standpunkt in der neuen bürgerlichen deutschen Gesellschaft. 1926 übernahm Bruder Sanitätsrat Dr. Alfred Peyser die Leitung unserer Loge. Sein Bestreben war, den Zusammenhalt der ehemaligen Berliner Tochterlogen der "Großen Loge von Hamburg" zu festigen und die Verbindung zur Großloge und zu Logen des nordeuropäischen Auslandes wieder herzustellen. Es gelang ihm, die durch die Kriegswirren entstandenen Lücken zu schließen und die Loge zur traditionellen freimaurerischen Arbeit zurückzuführen. Hierzu gehörte die Gründung des "Geschichtlichen Engbundes" einem Vorläufer der heutigen "Quatuor Coronati". Bruder Alfred Peyser leitete als Jude unsere Bauhütte bis 1932.

1933

Br. Wilhelm Borchard wurde 1933 zu einem sehr schwierigen Schritt gezwungen: Die Schließung unserer Bauhütte.

In einer gemeinsamen Schlussarbeit aller acht Tochterlogen der “Großen Loge von Hamburg” erlosch im März 1933 im Logenhaus Emser Straße nach 40 Jahren das freimaurerische Licht für lange Zeit.

Am 18. Mai 1933 übernahm eine NS-Organisation das Logenhaus.

1933-1945

Die wenigen in Berlin verbliebenen Brüder hielten so gut es ging Kontakt zu einander. Man traf sich abwechselnd in verschiedenen Lokalen. Das letzte Treffen fand am 25.2.1945 im Restaurant "Leipziger Hof" statt. Das Licht erlosch nun auch im preußischen Staat.

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