Ihmert. .

Es war ein Empfang wie für die britische Queen in Berlin oder Frankfurt: Auf einem roten Samtthron nahm die „Ihmert Queen“ Platz, genoss bei strahlendem Sonnenschein Musik und Theater, die vielen Dankesworte und zum krönenden Abschluss eine Fahrt durch das Fähnchen und Ballon schwenkende Volk. Nach 32 Jahren an der Ihmerter Schule ist Rektorin Christine Klein gestern festlich verabschiedet worden.

Dass sich an diesem vorletzten Schultag vor den Ferien trotz der bereits erfolgten Überraschungen auf dem Schulfest Weiteres anbahnte, muss Christine Klein spätestens bemerkt haben, als sie ins Lehrerzimmer verbannt wurde, damit alle geheimen Vorbereitungen auf dem Schulhof getroffen werden konnten. Dort bescherten alle Klassen der Rektorin ein Abschiedsprogramm aus einem gespielten Rätsel und Musik. Gekrönt wurde es durch einen Trecker-Festzug durch das Dorf. „Es war wunderschön“, berichtete Christine Klein bei der anschließenden offiziellen Verabschiedung in der Gaststätte Elfenfohren. Große Reden sollten nicht geschwungen werden, doch ohne Dankesworte wollte sie niemand in den Ruhestand gehen lassen.

Konrektorin Margret Lorenz lobte den „unermüdlichen Einsatz, ansteckende Ideen und liebenswürdigen Charme“. Dank des Engagements von Christine Klein sei die Arbeit der Schule mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen bedacht worden. Die besten Wünsche kamen auch aus der befreundeten französischen Schule in Beuvry.

Das Kollegium drückte es singend in einem Hit-Potpourri aus, von „Muss nur noch kurz die Schule retten“ bis „Atemlos in die Pension“ und überreichte neben einem Olivenbaum auch eine Einladung zu einem gemeinsamen Kochevent. Schließlich will man sich auf keinen Fall aus den Augen verlieren.

In 32 Jahren die Ihmerter Grundschule geprägt

Der „Dankbarkeit der Menschen, die mit ihnen arbeiten durften“, schloss sich auch Annette Heinz, Schulamtsdirektorin des Märkischen Kreises an. Christine Klein war 36 Jahre lang im Schuldienst, davon 32 Jahre an der Ihmerter Grundschule. Seit 1990 leitete sie die Schule zunächst ein Jahr als Konrektorin und dann als Rektorin. „Der Ruf der Schule ist über die Grenzen hinausgegangen“, verwies Annette Heinz auf Anmeldungen aus anderen Schulbezirken. Klarheit und Mut in der Kommunikation seien eines ihrer hervorstechenden Führungsmerkmale. Den Namen buchstabierte sie mit Adjektiven: charismatisch, humorvoll, rechtskundig, individuell, souverän, temperematvoll, inspirierend, nah am Kind, empathisch; Kreativ, lebendig, einsatzfreudig, innovativ, nachhaltig. Gute Wünsche der Eltern, der OGS, der Hemeraner Grundschulleiter und der Stadt durften nicht fehlen.

Für Christine Klein beginnt nun der „Unruhestand“, in dem sie noch viele Orte der Welt sehen, die Enkelin in New York besuchen, aber auch unter einem großen spanischen Olivenbaum entspannen möchte.