Noch einmal die Gemeinde Fügen im Zillertal besuchen. Das war der sehnlichste Wunsch des unheilbar kranken Forchheimers Reiner. Hier fand nämlich der erste Familienurlaub mit Ehefrau Rosi und den fünf Kindern statt, wie Tochter Doris Schuberth im Gespräch mit inFranken.de erklärt.

Sie plante die Fahrt mit dem Forchheimer ASB-Wünschewagen und schwärmt von den emotionalen Tagen in Österreich vom 24. bis zum 26. November 2023. Jedoch handelte es sich bei diesem Wochenende um die ersten schneereichen Tage des Winters, sagt der Forchheimer Wünschewagen-Koordinator Lukas Hänsch. Die Fahrt entpuppte sich als dementsprechend herausfordernd.

ASB Forchheim vereint schwerkranken Vater mit seiner Familie - "wieder Elan und Lebensmut bekommen"

"Schon sehnsüchtig" erwartete Reiner die Wunscherfüllerinnen Maria und Saskia bei sich zu Hause, wie es in einem Bericht heißt. "Die gut 300 Kilometer lange abenteuerliche Fahrt nach Fügen beinhaltete wettertechnisch alles, was man sich nicht wünscht: Windböen, Regen- und Schneestürme - es war alles dabei", schreibt der ASB. Die erwachsenen Kinder leben in Deutschland verstreut und nahmen ebenfalls den Weg auf sich, so Schuberth. Letztlich schafften es alle heil ins Zillertal, und Reiner "durfte seine Familie herzlich und emotional begrüßen", so der ASB.

Nach einem Abend, bei dem das familiäre Beisammensein im Vordergrund stand, ging es am nächsten Tag unter anderem in die Stadtkirche Mayrhofen, "wo Reiner seine Wünsche mit einer Kerze in das Universum schickte", berichtet der ASB weiter. Seine Tochter Doris erinnert sich auch gerne an den Besuch bei einer Familie, die sie regelmäßig als Gäste empfangen habe. "Es war sehr, sehr schön." Der ASB fügt hinzu: "Selbstverständlich ist so eine Wunschfahrt für alle Beteiligten sehr emotional und so wurde beim Abendessen viel zusammen gelacht, aber auch bei emotionalen Momenten zusammen geweint."

Am letzten Tag war dann die Zeit für den ebenso ergreifenden Abschied von den Kindern gekommen. Ob es noch einmal solch eine Zusammenkunft geben werde, sei ungewiss. Denn die Prognosen sähen nicht gut aus, verrät seine Tochter. Jedoch habe sie bemerkt, wie ihr Vater durch die Fahrt aufblühte: "Durch die Reise hat er wieder Elan und Lebensmut bekommen. Am liebsten würde er jetzt jede Woche wieder fahren", lacht sie.

Gemeinsamer Weihnachtsmarktbesuch mit Wunscherfüllerin gibt Reiner ebenfalls Kraft

Immerhin habe es danach noch einen kleinen Ausflug mit Rainer, Rosi, ein paar der Kinder und Maria vom ASB-Team auf dem Weihnachtsmarkt gegeben. "Da zehrt er von." Doris Schuberth lobt im Gespräch das Wünschewagen-Team ausdrücklich. Alles habe sehr unbürokratisch und schnell funktioniert. Und "Maria und Saskia sind Herzensmenschen", fügt sie hinzu. 

Man solle sich nicht scheuen, diesen Service in Anspruch zu nehmen, betont sie. Der ASB bedankt sich in seinem Bericht für alle Spenden, die diese Fahrten erst möglich machten. Alle Informationen dazu findest du auf der Webseite. Frankenweit gibt es Möglichkeiten für Betroffene, Herzenswünsche erfüllen zu lassen. In Naila kamen früher im Jahr beispielsweise einer Tochter auf einer Abschlussfeier die Tränen. Weitere Nachrichten aus Forchheim gibt es in unserem Lokalressort.