• Der "Bierbauch" wird oft belächelt
  • Jedoch: Wohlstandsbauch birgt viele gesundheitliche Risiken
  • Problem: Viszerales Bauchfett 
  • Ursachen: Falsche Ernährung, Alkoholkonsum, Schlafmangel, Stress

Wer gerne und regelmäßig ein Bier oder ein Glas Wein zum Feierabend oder in gemütlicher Runde mit Freunden trinkt, wird früher oder später über den Begriff des "Bierbauches" stolpern. Denn im Laufe der Zeit kann regelmäßiger Alkoholkonsum durchaus dazu führen - man bekommt einen hervorstehenden, runden Bauch. Der Bierbauch wird dadurch definiert, dass der Bauch breiter als die Hüften ist. Oft wird ein solcher Bauch eher mit Männern in Verbindung gebracht, doch auch Frauen können entsprechende Pölsterchen ansetzen. 

Bierbauch birgt gesundheitliche Risiken: von Bluthochdruck bis Krebs-Erkrankungen

Oftmals wird der Bierbach - oder das "Wohlstandsbäuchlein" - gerne belächelt. Allerdings birgt er durchaus gesundheitsgefährdende Risiken. Problematisch am Bierbauch ist nicht zwingend, dass man ein paar Kilos zu viel hat, sondern das spezielle Fett, das darunter liegt. Es gibt unterschiedliche Arten von Fett. Das Bauchfett, in das man hineinkneifen und offensichtlich sehen kann, ist das sogenannte subkutane Fett. Dieses Unterhautfett dient hauptsächlich als Energiespeicher und ist - in Maßen - erst einmal nicht gesundheitsschädlich. Wird es allerdings zu viel, können sich auch hieraus Erkrankungen beispielsweise des Herz-Kreislauf-Systems entwickeln. 

Anders ist es beim sogenannten viszeralen Fett. Dieses Fett ist medizinisch gesehen ein Problem und kann gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen. Viszerales Fett sammelt sich im Bauchinneren an und beginnt mit der Zeit, Organe zu umschließen. Einst hatte viszerales Fett die Aufgabe, Energie für schlechte Zeiten zu speichern. Heutzutage und vor allem in Deutschland mangelt es uns allerdings nicht an Nahrung - im Gegenteil: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind 61 Prozent der deutschen Männer und 47 Prozent der Frauen übergewichtig. Dennoch funktioniert unser Körper noch so, dass er Energie einspeichert. Durch einen Überschuss an Nahrung - oder auch Alkohol - sammelt sich auch ein Überschuss an viszeralem Bauchfett an: Der Bierbauch wächst. 

Das Gefährliche am viszeralen Bauchfett ist, dass es sehr stoffwechselaktiv ist. Das bedeutet, dass Fettsäuren und Hormone ausgeschüttet werden, die entzündungsfördernden Botenstoffe aussenden. Dadurch können die Leber und andere Organe Schaden nehmen. Mögliche Folgen: Chronische Erkrankungen, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, Diabetes, Herzinfarkte, Schlaganfälle oder auch Krebs-Erkrankungen

Mögliche Ursachen: Falsche Ernährung, Schlafmangel und Stress

Doch nicht nur eine falsche Ernährung und zu wenig Bewegung können viszerales Bauchfett fördern. Auch Stress sorgt dafür. Hast du häufig Stress, schaltet der Körper in einen "Überlebensmodus" und beginnt, Fett für die vermeintlich "schlechten Zeiten" einzulagern: viszerales Fett. Vor allem ältere Menschen können ein höheres Risiko für einen Bierbauch haben. Sie legen unter anderem aufgrund von hormonellen Umstellungen schneller Bauchfett zu. 

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Doch wie kannst du herausfinden, wie es bei dir steht? Eine Möglichkeit ist, deinen Bauchumfang selbst mit einem Maßband zu messen. Bei Frauen sollte der Bauchumfang idealerweise nicht mehr als 80 Zentimeter betragen, bei Männer nicht mehr als 94 Zentimeter. Zeigt das Maßband mehr an, steigt das Risiko diverser Erkrankungen. Eine weitere Möglichkeit ist, dass du dich bei einem Arzt, einer Ärztin oder in einem Fitnessstudio auf einer Körperfettwaage ausmessen lässt. 

Solltest du einen Bierbauch und zu viel eingelagertes viszerales Fett aufweisen, möchtest den überschüssigen Kilos den Kampf ansagen und deiner Gesundheit etwas Gutes tun, solltest du dich ebenfalls bei einem Arzt, einer Ärztin oder einem gesundheitsorientierten Fitnessstudio beraten lassen. Eine Ernährungsumstellung, weniger bis kein Alkohol, Bewegung und Sport sind erste Schritte in die richtige Richtung. 

So wichtig ist gesunder Schlaf

Wichtig ist auch ein gesundes Schlafverhalten. Wer nicht genug schläft, riskiert bis zu 11 Prozent mehr viszerales Bauchfett, wie eine Studie aus dem Jahr 2022 ergab. Empfohlen werden etwa acht Stunden Schlaf pro Nacht. Viele Menschen in Deutschland schlafen jedoch weniger.

Schlafmangel kann allerdings weitreichende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. 

Gesunder Schlaf hängt meist mit einer gesunden Ernährung, einem niedrigen Stresslevel und genügend Bewegung zusammen. Beginnst du, entsprechend deinen Tagesablauf zu gestalten, kannst du so auch deinem viszeralen Fett entgegenwirken.

Fazit

Ein Bierbauch oder Wohlstandsbauch kann erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Von Bluthochdruck bis zu Krebs-Erkrankungen kann viszerales Fett verschiedene Krankheiten fördern. Es umschließt die Organe und kann diese in ihrer eigentlichen Arbeit beeinträchtigen und entzündungsfördernde Botenstoffe anregen. Wer dem entgegenwirken möchte, sollte einen Arzt, eine Ärztin oder ein gesundheitsorientiertes Fitnessstudio aufsuchen und sich beraten lassen.

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