Blonde Menschen haben circa 150.000 Kopfhaare, brünette schon nur noch 100.00 und rothaarige sogar nur 90.000. Trotz der verschiedenen Haardichte ist ein Verlust von bis zu 100 Haaren am Tag völlig normal.

Heutzutage leiden jedoch um die 40 Prozent der Männer und circa 20 Prozent der Frauen an Haarausfall - Die University of Wisconsin hat geforscht und vielleicht eine Lösung gefunden.

Neue kostengünstige, nicht-invasive Technologie gegen Bildung von Glatze gefunden

Wie ein Hut könnte das neue Gerät gegen Glatzenbildung und Haarausfall auf dem Kopf getragen und tatsächlich von einer Mütze oder einem Basecap vollständig abgedeckt werden. Im Fachblatt ACS Nano wurde die Forschung der University of Wisconsin im September 2019 veröffentlicht.

Die Technologie ist raffiniert ausgearbeitet. Die verwendeten Geräte ziehen sich die benötigte Energie zum Arbeiten aus der Bewegung des Menschen, der sie trägt. Es sind also keine großen Akkus oder komplizierte, technische Produkte vonnöten. Die Kopfhaut des Trägers wird dann mit niederfrequenten, sanften elektrischen Impulsen stimuliert und die ruhenden Haarfollikel zur Reaktivierung des Haarwachstums angeregt.

Da das Gerät die Haarfollikel in der Haut nicht erneut wachsen lässt, sondern "nur" inaktive, haar-produzierende Strukturen reaktiviert, wäre das Gerät eher für Menschen in einem frühen Stadium der Glatzenbildung geeignet. Betroffene, welche schon seit einigen Jahren eine Glatze haben, könnten sich von der Prozedur keine intensive Verbesserung erhoffen.

Höhere Haarfollikeldichte und längere Haarschäfte beobachtet

Getestet wurde die Gerätschaft an Mäusen, welche zuvor teilweise rasiert wurden. Nach Ende der Behandlung konnte ein offensichtliches Haarwachstum beobachtet werden. Weiterhin ließen sich bei den Mäusen nach der Behandlung eine höhere Haarfollikeldichte und längere Haarschäfte (der Teil des Haars, welcher über der Haut liegt und sichtbar ist) verzeichnen.

Ein weiterer Vorteil des Geräts ist, dass es keine unangenehmen Nebenwirkungen zu geben scheint. Die elektrischen Impulse dringen nicht tief in die äußersten Schichten der Kopfhaut ein und sind sehr sanft. Bei anderen Medikamenten gegen Haarausfall, die zum Beispiel den Arzneistoff Finasterid beinhalten, kann es mitunter zu sexuellen Störung, Angstzuständen und sogar Depressionen als Nebenwirkung kommen.

Insgesamt kann also gesagt werden: Es wird an Lösungen gegen Haarausfall gearbeitet und die Zukunft sieht gar nicht schlecht aus. Sollten Sie aber keine Lust haben, ein Gerät auf dem Kopf zu tragen, dann können Sie es auch einmal mit der Haartransplantation mit Hilfe des 3D-Drucks versuchen. Hier gibt es auch schon erste positive Testergebnisse am Menschen.