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Johannesstift Diakonie
Tuberkulose ist in armen Ländern immer noch die Haupttodesursache

Tuberkulose ist in armen Ländern immer noch die Haupttodesursache

Zum Welttuberkulosetag am 24.03.2023 informiert die Klinik Amsee über die aktuelle Verbreitung der Erkrankung.

Röntgenbilder: Gesunde Lunge und Lunge mit Tuberkulose
Datum2023-03-24
EinrichtungKlinik Amsee

Das Robert Koch-Institut benennt Tuberkulose in armen Ländern noch vor den Erkrankungen mit HIV/AIDS als die häufigste Infektionskrankheit mit Todesfolge. Neben HIV und Malaria gehört Tuberkulose weltweit immer noch zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass im Jahr 2020 etwa zehn Millionen Menschen an Tuberkulose erkrankten und etwa 1,5 Millionen Menschen daran verstorben sind.

Verbreitung der Tuberkulose

Schaut man sich die Verbreitung der Krankheit an, treten weltweit zwei Drittel der Tuberkulosefälle in Indien, Indonesien, China, den Philippinen, Pakistan, Nigeria, Bangladesch und Südafrika auf. Doch die globalen Auswirkungen durch Kriege und Fluchtbewegungen führen seit dem Jahr 2022 wieder zu einer Zunahme der Tuberkuloseerkrankungen. Auch in Deutschland ist die Erkrankung noch längst nicht Geschichte. Sie konzentriert sich dabei größtenteils auf die Altersgruppe der über 80-Jährigen, die sich infizierten, als die Tuberkulose in Deutschland noch viel häufiger verbreitet war. Denn nach einer Ansteckung mit Tuberkulosebakterien kann die Erkrankung auch erst nach Jahren oder Jahrzehnten auftreten. Deswegen geht die Weltgesundheitsorganisation davon aus, dass ein Viertel der Weltbevölkerung mit Tuberkuloseerregern infiziert ist.

Tuberkulose befällt nicht nur die Lunge

Bei Patient*innen mit einer latenten Tuberkulose, bei denen die Erkrankung bis zu Jahrzehnten im Körper unbemerkt bleibt, kann es durch eine Schwächung der körpereigenen Abwehr zum Ausbruch der Tuberkuloseerkrankung kommen. Bei Symptomen, wie andauerndem Husten, Gewichtsverlust, Nachtschweiß und erhöhter Temperatur, sollte daher auch immer an eine Tuberkulose gedacht und diese abgeklärt werden. Es wird zwischen Organtuberkulosen und Lungentuberkulosen unterschieden. Aufgrund des Infektionsweges durch Tröpfcheninfektionen, ist die Lunge mit bis zu 80 Prozent deutlich häufiger von einer Tuberkulose betroffen, als der Darm, die Knochen, die Nieren sowie ableitenden Harnwege oder das zentrale Nervensystem.

Diagnose und Therapie „der Motten“

Je nach betroffener Körperregion werden das Blut, Sputum, Magensekret, Gehirnwasser, Urin oder Gewebeproben untersucht, um die Tuberkulosebakterien nachzuweisen. Bei einer fortgeschrittenen Lungentuberkulose zeigen sich im Röntgenbild der Lunge löchrige Muster, die einer von Motten zerfressenen Bluse ähneln. Deshalb wird bei Tuberkulose umgangssprachlich auch von „den Motten“ gesprochen. Die Behandlung der Tuberkulose ist langwierig und wird von erfahrenen Ärzt*innen der Lungenheilkunde vorrangig medikamentös durchgeführt.

Die Klinik Amsee wurde im Jahr 1922 als Tuberkuloseheilanstalt gegründet, zu einer Zeit, als die Zahl der Tuberkuloseerkrankungen noch deutlich höher war und auch viele Kinder monatelang aufgrund einer Knochentuberkulose stationär behandelt wurden. Auch nach über einhundert Jahren werden in der Lungenfachklinik noch regelmäßig Tuberkulosepatient*innen behandelt.

Mehr dazu: Pneumologie

Über die Klinik Amsee

Die Klinik Amsee, ein Unternehmen der Johannesstift Diakonie, ist akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock. Das 1922 als Lungenheilstätte in Waren (Müritz) gegründete hochspezialisierte Lungenfachklinik behandelt jährlich rund 3.500 Patient*innen stationär. Die medizinischen Schwerpunkte umfassen die Allgemeine Pneumologie und die Intensivmedizin mit der Fokus der Beatmungsentwöhnung (Weaning), die palliativmedizinische Komplexbehandlung sowie die Schlafmedizin und Onkologie. Für das Einzugsgebiet Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und nördliches Brandenburg erfüllt die Klinik Amsee einen überregionalen Versorgungsauftrag.

Über die Johannesstift Diakonie

Die Johannesstift Diakonie gAG ist das größte konfessionelle Gesundheits- und Sozialunternehmen in der Region Berlin und Nordostdeutschland. Über 10.593 Mitarbeitende leisten moderne Medizin, zugewandte Betreuung und Beratung im Einklang mit den christlich-diakonischen Werten des Unternehmens. Der Träger betreibt Einrichtungen in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Niedersachsen mit einem vielfältigen Angebot in den Bereichen:

  • Krankenhäuser und ambulante Versorgungszentren
  • Pflege- und Wohneinrichtungen sowie Hospize
  • Behindertenhilfe
  • Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
  • Arbeit, Beschäftigung und Soziales
  • Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie Ergotherapie
  • Dienstleistungen für Gesundheits- und Sozialeinrichtungen