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Dies würde beispielsweise Spiele wie Counter Strike betreffen. "Wir lassen uns in dieser Frage nicht vom Oberbürgermeister vereinnahmen", so Bettina Lisbach und Anne Segor im Namen der Fraktion. In der von der Stadtverwaltung herausgegebenen Pressemitteilung vermissten die Grünen eine klare Positionierung der Stadt gegen "Killerspiele".

"Wir haben große Bedenken gegen diese Art von Freizeitbeschäftigung. Spiele wie Counter Strike verherrlichen Gewalt und verletzen die Würde der Menschen. Sie können bei exzessivem Gebrauch abstumpfen und bergen dann ein enormes Gefahrenpotential. Als Grüne fordern wir, dass die Stadt hier eindeutig Stellung bezieht", so Lisbach und Segor. Außerdem erwecke die von der Stadtverwaltung herausgegebene Pressemitteilung den Eindruck, dass alle Fraktionen in die Entscheidungsfindung über die Genehmigung des Intel Friday Night Game einbezogen gewesen seien. "Dies war jedoch nicht der Fall. Uns wurde lediglich im Rahmen einer Ausschusssitzung mitgeteilt, dass juristisch keine Handhabe bestehe, die Veranstaltung in Karlsruhe zu verhindern", so die beiden Kommunalpolitikerinnen.

Kritische Auseinandersetzung mit dem Thema "Killerspiele" in der Öffentlichkeit ist notwendig

"Wir wurden hier schlicht und ergreifend vor vollendete Tatsachen gestellt. Wir erwarten von der städtischen Gesellschaft KMK, dass sie in Zukunft vor der Vermietung einer Halle Informationen über deren geplante Nutzung einholt und gegebenenfalls die Räumlichkeit nicht oder nur unter Auflagen zur Verfügung stellt. Wenn es nach uns ginge, hätte Karlsruhe dem Intel Friday Night Game in der jetzt geplanten Form frühzeitig einen Riegel vorgeschoben, indem die KMK für diese Veranstaltung keine Halle zur Verfügung gestellt hätte. Das allein hätte aber das Problem nicht gelöst", so die Grünen. "Jeder kann sich diese Spiele heute zu Hause auf den Computer laden, ganz ohne dass die Öffentlichkeit etwas davon mit bekommt." Deshalb halten die Grünen eine auf Dauer angelegte kritische öffentliche Auseinandersetzung mit dem Thema Killerspiele für notwendig.

Wenn das Intel Friday Night Game in Karlsruhe jetzt nicht mehr zu verhindern sei, müsse ein vom Veranstalter unabhängiges, kritisches Begleitprogramm durchgeführt werden, bei dem neben Eltern, Sozialarbeitern und dem Stadtjugendausschuss auch Wissenschaftler aus Pädagogik und Hirnforschung zu Wort kommen. "Aber vor allem muss der Dialog mit den Jugendlichen selbst gesucht werden", fordern die Grünen. Informationen und Beratung von Lehrern und Erziehern gehörten ebenso zu einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Thema. "Es muss deutlich herausgearbeitet werden, welchen gefährlichen Einfluss Killerspiele auf unserer Gesellschaft haben können. Wer in diesem Segment Geschäfte macht, handelt unverantwortlich", so Lisbach und Segor.