Eine Nierenarterienstenose ist eine Einengung der Nierenarterie.
Diese kann ein- oder beidseitig auftreten.
Die Verengung der Nierenarterie ist meistens durch Arterienverkalkung (Atherosklerose) verursacht. Sie tritt typischerweise jenseits des 45. Lebensjahrs auf. Es lagern sich Fette (Cholesterin) und andere Substanzen in die Gefäßwand ein, die sich daraufhin verdickt und weniger Blut hindurch lässt.
Eine Nierenarterienstenose ist die häufigste sekundäre Ursache eines erhöhten Blutdrucks.
Im Laufe der Jahre kann es auch zu einem kompletten Verschluss der Nierenarterie und so zu einem Infarkt der Niere mit einem Verlust der Organfunktion kommen.
Auch bei jüngeren Patienten gibt es Nierenarterienstenosen, hierbei handelt es sich jedoch meist nicht um Atherosklerose, sondern eine nicht-entzündliche Verdickung der Arterienwand (sogenannte „fibromuskuläre Dysplasie“), die zudem einen geschlängelte Verlauf annimmt.
Andere seltene Ursachen für eine Nierenarterienstenose sind Gefäßwandentzündungen (Vaskulitis).
Im Rahmen einer Nierenarterienstenose kommt es zu einer Erhöhung des Blutdrucks. Durch die verminderte Durchblutung der Niere schüttet diese vermehrt Botenstoffe (Renin) aus, die den Blutdruck steigern.
Der durch eine Nierenarterienverengung bedingte Bluthochdruck ist oft besonders schwer, Symptome sind hierbei typischerweise Herzklopfen, Kopfschmerzen, Luftnot bei Belastung oder ein Leistungsknick.
Durch die verminderte Versorgung der Niere mit Sauerstoff kann es zu einer Schrumpfung des Organs kommen, wodurch sich die Fähigkeit der Niere, den Körper zu entgiften, verringert (sogenannte „Niereninsuffizienz“). Mögliche Symptome einer Niereninsuffizienz sind Müdigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust.
In fortgeschrittenen Fällen kann es zu einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz), selten auch zu einer Wassereinlagerung in der Lunge mit Luftnot („Lungenödem“) kommen.
Da ein erhöhter Blutdruck oft keinerlei Beschwerden verursacht, hat die Mehrzahl der Betroffenen mit einer Nierenarterienstenose keine Beschwerden.
Der durch die Nierenarterienverengung bedingte Bluthochdruck tritt nur auf, wenn die Einengung mehr als 75 % der Blutbahn verlegt. Ist die Verengung geringer, führt dies nicht zu einer Erhöhung des Blutdrucks.
Wie wird eine Nierenarterienstenose festgestellt?
Das Standard-Untersuchungsverfahren bei Verdacht auf Nierenarterienverengung ist die Ultraschalluntersuchung mit Darstellung des Blutflusses (sogenannte Farbduplexsonographie), diese erfordert jedoch ein leistungsstarkes Farbduplex-Ultraschallgerät und eine große Erfahrung des Untersuchers.
Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung mit Untersuchungen mit dieser Fragestellung kann ich eine relevante Nierenarterienverengung rasch diagnostizieren oder ausschließen.
Wie behandelt man eine Nierenarterienverengung?
Wenn eine Nierenarterienstenose nur gering ausgeprägt ist und keine wesentliche Erhöhung des Blutdruckes verursacht, muss sie nicht unbedingt beseitigt werden.
Eine bedeutsame Nierenarterienstenose kann durch eine Gefäßaufdehnung („Angioplastie“) mit einem Ballonkatheter aufgedehnt werden.
Damit das Gefäß offen bleibt, wird in der Regel ein Gefäß-Röhrchen („Stent“) eingesetzt.
Die Therapie normalisiert den Blutdruck, sofern keine irreversiblen Folgeschäden der Nieren bestehen und kein zusätzlicher sog. essentieller Bluthochdruck vorliegt.
Das Video unten auf der Seite zeigt den Ablauf einer Nierenarterien-Angioplastie.
Aufdehnung einer verengten Nierenarterie mit Ballon und Stent