Bistum Basel

Das Bistum Basel umfasst die Bistumskantone: Aargau, Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Solothurn, Bern, Jura, Luzern, Zug, Schaffhausen und Thurgau. Zum Bistum Basel gehören 483 Pfarreien. Die Pfarreien sind in Pastoralräumen zusammengeschlossen. Mehrere Pastoralräume bilden eine Bistumsregion. Das Bistum Basel hat drei Bistumsregionen: St. Urs (AG, BL, BS) St. Verena (BE, JU, SO) und St. Viktor (LU, ZG, SH, TG). Zum Bistum Basel gehören 823’000 Katholiken und Katholikinnen, das sind 28.3% (2020) der Wohnbevölkerung auf dem Gebiet des Bistums. Das Ordinariat befindet sich am Bischofssitz in Solothurn.

Die Patrone des Bistums sind die Heiligen Urs und Viktor sowie die Heilige Verena.

Der Bischof
Felix Gmür ist Bischof von Basel und Präsident der Schweizer Bischofskonferenz.
Felix Gmür ist Bischof von Basel und Präsident der Schweizer Bischofskonferenz.

Felix Gmür, Bischof von Basel

Felix Gmür, am 7. Juni 1966 in Luzern geboren, studierte Philosophie, Theologie und Kunstgeschichte in Freiburg (Schweiz), München, Paris und Rom. Die Studien schloss er 1994 mit einem Lizentiat in Theologie, 1997 mit einem Doktorat in Philosophie und 2011 mit einem Doktorat in Theologie ab.

Am 27. September 1998 wurde er in der Kirche St. Anton in Basel zum Diakon geweiht. Die Priesterweihe fand am 30. Mai 1999 in St. Karl in Luzern statt. In der Seelsorge war er als Pfarreiseelsorger, Diakon, Vikar, Pfarreiadministrator und mitarbeitender Priester tätig. 2004 ernannte ihn der Bischof von Basel zum Subregens im Priesterseminar St. Beat in Luzern. 2006 wählte ihn die Schweizer Bischofskonferenz zu ihrem Generalsekretär. Das Domkapitel der Diözese Basel wählte ihn am 8. September 2010 zum Bischof, am 23. November 2010 bestätigte Papst Benedikt XVI. die Wahl. Am 16. Januar 2011 wurde er von Kardinal Kurt Koch in der Kirche St. Martin in Olten zum Bischof geweiht.
Felix Gmür präsidiert seit 2019 die Schweizer Bischofskonferenz.

Sein bischöflicher Wahlspruch «Intellegentes quae sit voluntas Domini», «Begreift, was der Wille des Herrn ist” ist dem Epheserbrief entnommen (Eph 5,17).

Bischöfliches Wappen Bischof Felix Gmür
Der Weihbischof

Weihbischof Josef Stübi
Weihbischof Josef Stübi

Josef Stübi wurde am 26. März 1961 in Rothenburg geboren und ist in Dietwil/AG aufgewachsen. Nach seiner Matura in Immensee studierte er in Luzern und München Philosophie und Theologie. 1988 wurde er zum Diakon und Priester geweiht. Er war Vikar in Windisch, Pfarrer in Hochdorf und in Baden, wo er zugleich auch Pastoralraumpfarrer im Aargauer Limmattal war. Zudem war er Dekan des Dekanats Hochdorf und Baden-Wettingen. Josef Stübi war von 2013 bis 2023 Domherr des Standes Aargau. Seit 2023 ist er residierender Domherr des Standes Solothurn.

Am 20. Dezember 2022 wurde er von Papst Franziskus zum Weihbischof im Bistum Basel ernannt. Die Bischofsweihe fand am 26. Februar 2023 in der Kathedrale Urs und Viktor in Solothurn statt. Weihbischof Stübi ist Titularbischof von Lemellefa.

Sein Wahlspruch lautet: Hoffnung leben.

Das Bistum

Geschichte des Bistum Basel:

Die Wurzeln des Bistums Basel reichen bis in die spätrömische Zeit (4. Jh.) zurück. Der erste Bischof residierte vermutlich in Kaiseraugst. Während der Völkerwanderungszeit wurde der Bischofssitz nach Basel verlegt. Im Mittelalter erlangten die Bischöfe von Basel nicht nur kirchliche, sondern auch weltliche Macht. Im Jura, Birseck und Laufental bauten sie sich als „Fürstbischöfe“ eine eigene Territorialherrschaft auf. Während der Reformation musste der Bischofssitz in Basel 1528 aufgegeben werden, er wurde nach Pruntrut verlegt. Der Name „Bistum Basel“ blieb jedoch bis heute erhalten.

In den Wirren nach der Französischen Revolution gingen das Fürstbistum und die Bistumsgebiete im Elsass verloren. Der gleichzeitige Untergang des mächtigen Bistums Konstanz machte eine Neuumschreibung der Schweizer Bistümer notwendig.

1828 wurde ein Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhl und den Kantonen Solothurn, Luzern, Zug und Bern geschlossen. Darin wurde festgehalten, dass das Bistum Basel weiter bestehen sollte – allerdings mit neuen Grenzen und dem Bischofssitz in Solothurn. Die übrigen sechs Bistumskantone Aargau, Thurgau, Basel-Land, Basel-Stadt, Schaffhausen und Jura traten dem Konkordat im Laufe der Zeit bei.

Das 19. Jahrhundert war vom Kulturkampf zwischen Kirche und Staat geprägt. Auf dem Höhepunkt dieser Auseinandersetzungen erklärte eine Mehrheit der Diözesanstände Bischof Eugène Lachat für abgesetzt, und er musste sich von 1873-85 im luzernischen Exil niederlassen.

Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-65) führte auch im Bistum Basel zu bedeutenden Veränderungen. Einen Höhepunkt der Aufbauarbeiten bildete die Synode 72 (1972-75). Klerus und auch Laien gelangten durch die Einsetzung verschiedener Räte und Kommissionen wie Priesterrat, Seelsorgerat, Pfarreiräte usw. zu mehr Mitspracherecht. Die Herausforderungen der neuen Ära führten zu einer Neuorganisation des Bistums. Die 1976 eingeführten Regionaldekanate wurden 2004 von regionalen Bischofsvikariaten abgelöst. Seit 2009 werden im Rahmen des pastoralen Entwicklungsplans (PEP) Pastoralräume errichtet, die jeweils mehrere Pfarreien umfassen.

Bischofswahlrecht

Eine Besonderheit des Bistums Basel ist die Bischofswahl: Das Domkapitel hat heute noch das Bischofswahlrecht. Der Bischof wird vom lokalen Klerus gewählt (nicht vorgeschlagen) und kann vom Papst nur bestätigt werden. Dies ist weltweit nahezu einzigartig und nur noch im Bistum St. Gallen zu finden. Gewählt werden kann nur ein Diözesanpriester.

Die Kathedrale

St. Ursen Kathedrale Solothurn
St. Ursen Kathedrale Solothurn

An der Stelle der heutigen Solothurner St. Ursen-Kathedrale stand im Mittelalter das alte St. Ursen-Münster, welches das Zentrum des 870 gegründeten Chorherrenstiftes bildete. Der desolate bauliche Zustand des Münsters sowie der Einsturz des Wendelstein-Turms am 25. März 1762 bereiteten den langwierigen Streitigkeiten innerhalb der Solothurner Obrigkeit über einen Neubau des Münsters und dessen Ausgestaltung ein Ende.

1763 wurde dem Architekten Gaetano Matteo Pisoni (1713–1782) aus Ascona der Neubau des St. Ursen-Münsters nach seinen Plänen übertragen. Die Eigenwilligkeit des Tessiners bei der Bauführung und im Umgang mit den Bauherren führten zu seiner Entlassung. Sein Neffe Paolo Antonio Pisoni (1738-1804) führte den Bau ab 1772 weiter. Am 26. September 1773 wurde das neue Münster von Josef Niklaus von Montenach, dem Bischof von Lausanne, eingeweiht. Die Kirche diente weiterhin als Stiftskirche für die Chorherren und als Pfarrkirche.

Nach den Wirren der französischen Revolution mussten die Bistumsverhältnisse in der Schweiz neu geordnet werden.

Die Stiftskirche wird zur Kathedrale. Sie ist als Bischofskirche das geistliche Zentrum des Bistums. In der Kathedrale feiert der Bischof mit den Gläubigen die Gottesdienste der Hochfeste im Kirchenjahr. Für die Chrisam-Messe versammeln sich die Priester und Seelsorgenden mit dem Bischof zur Weihe der heiligen Öle. Die Chrisammesse findet alternierend in der Kathedrale und in einer Pfarrkirche des Bistums statt.  Ferner finden auch die Priester- und Diakonatsweihen sowie die Beauftragungen mit der Institutio oder Missio hier statt. Nicht zuletzt dient die Kathedrale als Pfarrkirche der Pfarrei St. Ursen. Sie ist heute im Besitz der römisch-katholischen Kirchgemeinde Solothurn.

Weitere Informationen: Bistum Basel