Wenn Cheftrainer Roland Assinger seine Slalom-Asse ruft, dann hören die auch. Das ist an sich auch nicht das Problem, darf er das beste Quartett im Slalom-Team des ÖSV nur nicht beim Vornamen rufen. Denn auf „Katharina“ hören gleich vier Expertinnen im Stangenwald. Wer dreht sich also um, wenn der Coach versehentlich danach ruft? „Meistens alle oder niemand“, scherzt Katharina Liensberger vor dem Nacht-Spektakel in Flachau. „Wir verstehen uns aber untereinander schon so gut, damit wir wissen, wer gemeint ist.“

Die genaue Erklärung kommt dabei von Namenskollegin Gallhuber.: „Ich bin die Kelly, die Truppe ist die Truppi, die Liensberger die Liensi oder die Katharina und die Huber ist bei Kathi geblieben, wahrscheinlich das Recht der Ältesten.“ Dabei will es die bisher konstanteste Österreicherin in dieser Slalom-Saison aber nicht belassen, sagt die 28-jährige Niederösterreicherin: „Ich habe mich da ein bisschen gegen einen Spitznamen mit meinem Nachnamen gewehrt, Hubi oder Hubsi ist nicht so meines, dann ist es eben einfach bei Kathi geblieben.“ Außerdem habe man ja „zum Glück für alle anderen eine Lösung gefunden“.

Keine Absprache

Lösung vielleicht, eine logische Erklärung aber nicht – wie denn auch. „Tatsächlich glaube ich nicht, dass sich unsere Eltern vorher abgesprochen haben, was die Namen betrifft“, scherzt Liensberger, die sich aber eingestehen muss: „Im Slalom scheint es einfach ein ganz guter Name zu sein.“ Ganz gut verläuft auch der bisherige Winter für das Katharina-Quartett. Alle vier sind unter den besten 15 des Weltcups, starten in Flachau also bei besten Bedingungen, auf die man sich akribisch vorbereitet hat. Auf der Reiteralm wurden die charakteristischen Wellen der Hermann-Maier-Weltcup-Strecke künstlich nachgebaut. Wer sich dort am wohlsten fühlte? „Die Huber Kathi fährt schon seit ziemlich langer Zeit im Training den schnellsten Schwung“, streut Truppe ihrer Teamkollegin Rosen, die etwas zaghaft aufgenommen werden. „Ich glaube, wir haben alle schnelle Schwünge, ich würde mich nicht als Kathi mit dem schnellsten Schwung bezeichnen.“

Alle vier Katharinas vergessen dabei nicht zu betonen, wie sehr sie voneinander profitieren können. Jede Katharina habe ihre ganz eigenen Stärken, davon profitiere am Ende das gesamte Team, egal welcher Vorname in der Geburtsurkunde steht. „Huber ist extrem gut am Start, Liensberger finisht gut. Jede Kathi bringt etwas mit, was man sich abschauen kann“, fasst es Truppe zusammen.