Das Herz ist mehr als eine Pumpe

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Das Herz ist viel mehr als nur die Pumpe, die unseren Körper mit Blut versorgt, auch wenn nur das schon eine lebenswichtige Aufgabe ist. Dem Herzen wird wesentlich Bedeutung zugeschrieben. Das drückt sich schon in unserer Sprache aus:

Wenn etwas «von Herzen kommt», ist es ehrlich gemeint, wenn einer «das Herz auf dem rechten Fleck hat», ist er ein guter Kerl, wenn einem «das Herz in die Hose rutscht», hat man Angst, und wenn man «sich ein Herz fasst», rafft man seinen Mut zusam­men. Ein «Herz aus Stein» beschreibt Gefühlskälte, jemanden «ins Herz zu schliessen» drückt Sympathie aus.

«Mehr als alles andere, behüte Dein Herz, denn daraus quillt das Leben» rät die Bibel und drückt damit die hebräische Vorstel­lung aus, dass das Herz der Sitz unserer tiefsten Identität ist und als solches sorgfältig zu bewahren. In der chinesischen Medizin gilt das Herz als der König, der zu allen anderen Organen eine wichtige Verbindung hat und diese regiert. Und tatsächlich hat das Herz ein elektro­magnetisches Feld, welches bis zu zwei Meter weit abstrahlt und so auch die Möglichkeit hat, auf jede Zelle im Herzen einzuwirken. Kein anderes Organ besitzt eine vergleich­bare Ausstrahlung. Wussten Sie, dass sich der Herzschlag von Menschen synchroni­siert, die in unmittelbarer Nähe vonein­ander sind?

Das Herz hat ein eigenes Nervensystem

Die Wissenschaft bringt immer mehr interessante Fakten über das Herz zu Tage. Ein relativ neues Forschungs­gebiet ist z.B. die Neurokardiologie, die das Zusammenspiel aller Nerven des Herzens untersucht. Wussten Sie, dass das Herz ein eigenes Nerven­system mit über 50000 Neuronen hat, so komplex ver­schaltet, dass man es als Herz­Hirn bezeichnet? Dieses Geflecht ist offenbar auch fähig, Erinnerungen und Vor­lieben zu speichern. So wurde von Fällen berichtet, in denen Organempfänger die Vorlieben ihrer Spender über­nahmen. Beim Broken Heart Syndrome verursachen Trauer oder Trauma ähnliche Symptome wie ein Herz­infarkt.

Auch Stress macht sich oft als zunächst subtiler Druck auf der Herzgegend körperlich bemerkbar. Das Herz ist ein sensibles Organ, und es muss auf verschiedene Belas­tungen adäquat reagieren und sich immer wieder in seinem Herzrhytmus und der Schlagstärke an­passen.

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Diese Modulierung nennt man Herz­-Raten­-Variabilität (HRV). Eine hohe HRV besagt, dass sich das Herz von Schlag zu Schlag im Einklang mit der Atmung den verschiedenen Umständen und Anfor­derungen anpassen kann. Dies nennt sich Kohärenz, und wird als wichtiger Indikator für die Gesundheit und Wohlbefinden gewichtet. Eine 72-Stunden HRV-Messung gibt wetvolle Informationen über den Einfluss von Ihren Lebensstilfaktoren Schlaf, Stress, Training auf die HRV.


Die Herz-Raten-Variabilität ist ein aussagekräftiger Wert für die Gesamtgesundheit. 

Stress, insbesondere anhaltender Stress, bringt die Herz­kohärenz aus dem Gleichgewicht. Das macht durchaus Sinn: Es ist physiologisch, dass wir auf unsere Probleme fokussiert sind, wenn wir gestresst sind und dabei die Dinge aus den Augen verlieren, die gut laufen, selbst wenn diese in der Mehrzahl sind.

Was ist das Gegenmittel dazu? Dankbarkeit! Wenn man sich regelmässig bewusst vergegenwärtigt, wofür man dankbar ist, stellt man das Gleichgewicht wieder her, und das hat eine positive Auswirkung auf die HRV. Aber nicht nur das: In einer Studie wurde nachgewiesen, dass Menschen, die ein Dankbarkeitstagebuch führten, sich mehr bewegten, über weniger Symptome klagten, mit dem Leben ingesamt zufriedener waren und optimis­tischer in die nächste Woche blickten.

Tun Sie sich also etwas Gutes: Nehmen Sie sich täglich ein paar Minuten Zeit und setzen sich an einen ruhigen Ort. Atmen Sie ein paarmal tief durch und denken Sie da­ rüber nach, wofür sie hier und heute besonders dankbar sind.