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Pflanzen streicheln und gut zureden: Was bringt das wirklich?

Pflanzen sollen besser wachsen, wenn man mit ihnen spricht, sie streichelt und mit Musik beschallt. Das sagt die Wissenschaft dazu.

Frau streichelt Zimmerpflanze
Hat das Streicheln von Pflanzen einen positiven Effekt?

So manche Gärtner und Pflanzenbesitzer tun es regelmäßig. Neben Gießen und Düngen sprechen einige mit ihren Pflanzen. Und manche von ihnen streicheln die grünen Mitbewohner auch hin und wieder. Andere gehen noch weiter und beschallen ihre Kulturpflanzen mit klassischer Musik, so auch ein toskanischer Winzer, der mit Konzerteinlagen von Mozart und Vivaldi angeblich höhere Traubenerträge einfährt. Aber bringen diese besonderen Pflegemaßnahmen wirklich etwas oder ist das esoterischer Quatsch? 

Was bringt Pflanzen streicheln?

Tomatenpflanzen
Tomaten wachsen stabiler, wenn sie regelmäßig berührt werden.

Wissenschaftler haben in Studien belegt, dass Berührungen Pflanzen nachweisbar und sichtbar beeinflussen. Auf den ersten Blick nicht unbedingt positiv. Pflanzen, die öfter berührt oder gestreichelt werden, wachsen deutlich langsamer und blühen später. Allerdings werden Pflanzen durch regelmäßige Berührung widerstandsfähiger und kräftiger. 

Die Abwehr gegen Pilzkrankheiten und Schädlinge wird nachweislich gestärkt und die Pflanze wächst meist kräftiger in die Breite als in die Länge. Das ist z. B. bei jungen Tomaten, die auf der Fensterbank gezogen werden, von Vorteil für ein gutes Stehvermögen. Pflanzen, die im Freien gedeihen, brauchen keine Streicheleinheiten, denn dort übernehmen Wind und Regen das „Streicheln“.

Musik für besseres Wachstum?

Ein Winzer und Biologe beschallte seinen Weinberg 10 Jahre lang mit klassischer Musik. Im Vergleich zu den Reben, die keine musikalische Untermalung bekamen, trugen die Klassik-Reben deutlich mehr Laub, größere Trauben und bildeten aromatischere Früchte aus. Auch andere Untersuchungen zeigten, dass Musik das Wachstum von Pflanzen fördern kann. Der Grund: Die Schallwellen stimulieren die Membranen der Pflanzenzellen. 

Angeblich soll jedoch klassische Musik das Wachstum fördern, während Heavy Metal das Wachstum bremst. Doch das ist wissenschaftlich nicht eindeutig belegt. Auch die Studienlage zu Musik und Pflanzenwachstum ist nicht ganz eindeutig. Was einen Einfluss hat, ist die Lautstärke. Ist die Musik zu laut, stresst das die Pflanze mehr als dass es sie fördert, so die Biologie-Professorin Julia Kehr. Ein weiteres Experiment mit Wassergeräuschen hat gezeigt, dass die Wurzeln einer Pflanzen in die Richtung der Wassergeräuschquelle wachsen.

Was bringt mit Pflanzen zu sprechen?

Wenn Schallwellen Pflanzen positiv beeinflussen, erklärt das auch, warum das Sprechen für Pflanzen gut sein kann, denn Sprache ist nichts anderes als Schallwellen. Außerdem stößt man beim Reden CO2 aus, welches die Pflanze für die Photosynthese benötigt. Nichtsdestotrotz ist auch hier die Studienlage nicht eindeutig. Wenngleich es zahlreiche Experimente dazu gibt, ist sich die Wissenschaft nicht einig, dass ein regelmäßiges Zureden das Pflanzenwachstum fördert. 

Was man weiß ist, dass es nicht schadet. Und wer regelmäßig mit seinen Pflanzen spricht, der wird sie in der Regel auch sonst gut behandeln, gießen und düngen. Außerdem wird ein Schädlingsbefall durch die regelmäßige Zuwendung schneller entdeckt. Das alles fördert die Pflanzengesundheit definitiv.

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