Die Serie und der Park
Von Thomas Kuzaj. Die Schauspielerin Beatrice Kaps-Zurmahr sitzt im Foyer des Packhaustheaters im Schnoor und ist – nein, nicht die Sprechstundenhilfe „Andrea Neumann“ aus der „Lindenstraße“. Hier ist ja nicht Fernsehen, sondern Theater! Und im Packhaus spielt die 37-Jährige eine Rolle in der Vier-Frauen-Komödie „Tussipark“, die der Dresdner Boulevard-Autor Christian Kühn geschrieben hat und hier auch selbst inszeniert. Die Premiere beginnt am Donnerstag, 23.Oktober, um 20Uhr.
Die Schauspielerin Beatrice Kaps-Zurmahr sitzt im Foyer des Packhaustheaters im Schnoor und ist – nein, nicht die Sprechstundenhilfe „Andrea Neumann“ aus der „Lindenstraße“. Hier ist ja nicht Fernsehen, sondern Theater! Und im Packhaus spielt die 37-Jährige eine Rolle in der Vier-Frauen-Komödie „Tussipark“, die der Dresdner Boulevard-Autor Christian Kühn geschrieben hat und hier auch selbst inszeniert. Die Premiere beginnt am Donnerstag, 23.Oktober, um 20Uhr.
„Ich habe für Dresden bei Kühn vorgesprochen“, sagt Beatrice Kaps-Zurmahr. „Daraus ergab sich dann Bremen.“ Tja, so landet man in der Hansestadt. „Im Norden habe ich noch nie zu tun gehabt.“ Jetzt wohnt die Schauspielerin, die eigentlich in Köln lebt, in Walle. In einer Schauspielerwohnung. „Zwei ‚Hosen-runter‘-Männer wohnen über mir“, sagt Kaps-Zurmahr. Bitte? Ach, so – zwei Darsteller aus der „MidlifeCrisis-Revue“, die demnächst auf dem Theaterschiff zu sehen ist.
Zurück ins Packhaus. In Kühns „Tussipark“ geht es um vier Frauen, die kurz vor Ladenschluss in der Tiefgarage eines Einkaufszentrums aufeinandertreffen. Die gestresste Hausfrau und Mutter „Grit“ (Kaps-Zurmahr), die gerade entlassene Verkäuferin „Jennifer“ (Jenny Bins), die männerverschleißende Geschäftsfrau „Pascaline“ (Heidi Jürgens) und „Wanda“ (Pia Klausch), die sich nach geplatzter Hochzeit in ihrem Auto verschanzt hat.
Kaps-Zurmahr lobt das Bremer Team: „Kein Tussikrieg.“ Man versteht sich, und das ist gut fürs Zusammenspiel, für die Nuancen, die das Stück auch hat. „Die Frauen halten sich gegenseitig den Spiegel vor.“ Eine Reflexionsebene. Die Figuren erkennen etwas über ihr eigenes Leben. Ein modernes Stück sei es obendrein. „Facebook spielt eine wichtige Rolle.“
„Grit“, der Name von Kaps-Zurmahrs Figur, lässt an eine andere Grit denken – an die Schauspielerin Grit Boettcher. Eine Assoziation, zu der Kaps-Zurmahr sogleich etwas einfällt: „Als Kind habe ich immer ‚Ein verrücktes Paar‘ geguckt.“ Sketch-Klassiker der 70er. Und: „Grit Boettcher hat letztens in Köln gespielt.“
In Köln, da spielt sonst auch Beatrice Kaps-Zurmahr. „Ich habe ein eigenes Stück herausgebracht.“ Es heißt „Was geschah wirklich mit Baby Jane?“ und basiert auf dem Spielfilm mit Bette Davis und Joan Crawford. Psychokrieg und schwarzer Humor. Kaps-Zurmahr: „Schwarzer Humor, das ist so mein Ding.“
Die 37-Jährige stammt aus einer Theaterfamilie. 1977 in Dessau geboren, wuchs sie quasi am Anhaltischen Theater Dessau auf – ihr Vater spielte 25 Jahre an der renommierten Bühne. „Ich wollte schon als Kind Schauspielerin werden.“
Zum Ensemble der „Lindenstraße“ gehört sie seit 2004. Während sie nun in Bremen für „Tussipark“ probte, traf sie einen Kollegen aus der Serie – und das auch noch zum ersten Mal.
Wie berichtet, war Bill Mockridge (in der Serie „Erich Schiller“) auf dem Theaterschiff zu Gast. Eggert Peters, Sprecher beider Bühnen, führte Kaps-Zurmahr und Mockridge zusammen. Sie hatten in all den Jahren noch nie eine gemeinsame Szene in der „Lindenstraße“, und „Erich Schiller“ war auch noch nicht in der Praxis, in der „Andrea Neumann“ arbeitet. Und während Kaps-Zurmahr ja erstmals in Bremen arbeitet, kennt Mockridge die Region gut. Er kam mit seiner Frau 1967 nach Deutschland – und hat das erste Jahr in Nüstedt gelebt. Später ging es dann aus dem Umland nach Bremen, nach Walle – nicht weit von der Wohnung entfernt, die Kaps-Zumahr hier jetzt hat.