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Hilfe nach der Diagnose „Krebs“

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Eine Onkolotsen-Ausbildung hat Christine Müller-Großpietsch (Mitte) absolviert. Die Kreissparkasse – vertreten durch Daniela Kenkel (rechts) – bezuschusste die Ausbildung mit 1 875 Euro. Über diese Spende freute sich auch Ines Heidemann, Vorsitzende des Hospizvereins Dasein Barnstorf / Diepholz.
Eine Onkolotsen-Ausbildung hat Christine Müller-Großpietsch (Mitte) absolviert. Die Kreissparkasse – vertreten durch Daniela Kenkel (rechts) – bezuschusste die Ausbildung mit 1 875 Euro. Über diese Spende freute sich auch Ines Heidemann, Vorsitzende des Hospizvereins Dasein Barnstorf / Diepholz. © Jansen

Diepholz/Barnstorf – Bis eben ist das Leben noch in geregelten Bahnen gelaufen. Doch dann kommt die Diagnose „Krebs“. Dann ist vielfältige Hilfe gefragt. Eine neue Unterstützungsmöglichkeit für Patienten und Angehörige gibt es nun im Hospizverein Dasein Barnstorf/Diepholz: Die Koordinatorin und Palliativfachkraft Christine Müller-Großpietsch hat eine Ausbildung zur Onkolotsin absolviert.

„Nicht alle Menschen, die zu uns kommen, sind sterbend, manche sind auch auf der Suche nach Unterstützungsangeboten und Informationen. Dies ist dann meine Aufgabe als Onkolotsin“, beschreibt sie ihre erweiterte Tätigkeit, die bislang noch selten ist. „In Niedersachsen gibt es nur drei Onkolotsen“, sagt Hospizvereins-Vorsitzende Ines Heidemann.

Unterstützung für Patienten und Angehörige

In den vergangenen Jahren haben sich die Unterstützungsangebote für an Krebs erkrankte Menschen erweitert, Berufsgruppen haben sich spezialisiert und somit sind deren Teilbereiche der Versorgung kleiner und spezialisierter geworden. „Die Rahmenbedingungen geben es leider nicht her, dass sich das Klinikpersonal oder die Fachärzte immer individuell um die Belange der Patienten kümmern können“, erklärt Müller-Großpietsch, die seit 2019 als Koordinatorin und Palliativfachkraft im Hospizdienst von Dasein Barnstorf/Diepholz arbeitet. Das sei aber in keiner Weise als Vorwurf zu verstehen, betont die 58-jährige gelernte Krankenschwester: Bei der Vielzahl der Patienten gebe es leider nicht die Möglichkeit, die vielseitigen Netzwerke zu kennen und diese in einem ungestörten und ruhigen Setting zu besprechen.

Als Onkolotsin verstehe sie sich als Bindeglied zwischen Behandler, Begleiter und den möglichen Unterstützungsangeboten: „Bei meinen Gesprächsangeboten kann ich mit einem gewissen Abstand auf die aktuelle Lebenslage und auf die Not, die eine Krebserkrankung mit sich bringt, schauen. Mein Ziel ist es, den Patienten und seine Lebenssituation in seiner Ganzheit zu erfassen“.

Kontaktdaten

Der Hospizverein Dasein Barnstorf / Diepholz hat seinen Treffpunkt in Diepholz an der Langen Straße 38 (gegenüber der St.-Nicolai-Kirche). Ansprechpartnerinnen sind Christine Müller-Großpietsch (ausgebildete Krankenschwester, Koordinatorin, Palliativfachkraft und Onkolotsin, E-Mail: info@hospizdienst-dasein.eu, Tel. 05441/5933716 oder 0179/4062020) und Vorsitzende Ines Heidemann (Tel. 05441/3246 oder 0176/19092077). www.hospizverein-diepholz.de

„Onkolotse“ ist ein Projekt der Sächsischen Krebsgesellschaft, das mit Hilfe und Unterstützung des Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz, des Europäischen Sozialfonds in Sachsen und der Sächsischen Aufbaubank entwickelt wurde (Quelle: onkolotse.de). Die Qualifizierung zu dieser Tätigkeit läuft über eine Weiterbildung mit 130 Schulungsstunden, die Christine Müller-Großpietsch auf Fehmarn absolvierte. Die Ausbildung schließt mit einer Prüfung ab. Die Sächsische Krebsgesellschaft stellt anschließend ein offizielles Zertifikat aus.

Projekt der Sächsischen Krebsgesellschaft

Themen der Qualifizierung sind unter anderem Kommunikation, Psychoonkologie, Gesundheitssysteme, Netzwerken, Wahrnehmen und Interpretieren, Behandlungsphasen, Problemlösen und Entscheiden sowie die Rolle des Beraters in Entscheidungssituationen. Die Kosten für die vierwöchige Ausbildung in Schleswig-Holstein betragen laut der Internetseite dein-onkolotse.de insgesamt 2 374,05 Euro.

Zuschuss der Kreissparkasse

Die Kreissparkasse Grafschaft Diepholz gab dazu einen großen Zuschuss aus dem Reinertrag von „Sparen und Gewinnen“ in Höhe von 1 874,05 Euro. Über diese Spende, die Vermögenskunden-Beraterin Daniela Kenkel in der Sparkassen-Hauptstelle überreichte, freute sich nicht nur die neue Onkolotsin Christine Müller-Großpietsch, sondern auch Hospizvereins-Vorsitzende Ines Heidemann.

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