Dauerregen und steigende Pegel: Erneut Überschwemmungen in Niedersachsen
Anhaltender Regen lässt in Niedersachsen vielerorts die Fluss-Pegel steigen. In einem Landkreis kam es bereits zu Überschwemmungen.
Hannover – Die schlimmen Überschwemmungen in Niedersachsen an den Weihnachtstagen sind vielen Menschen noch in den Köpfen, jetzt lässt anhaltender Regen erneut die Pegel zahlreicher Flüsse in Niedersachsen anschwellen. So haben die Flüsse Aller und Leine in den vergangenen Tagen bereits Meldestufe 2 erreicht. Das geht aus Daten des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hervor.
Hase, Hunte und Weser haben in der Nacht Meldestufe 1 erreicht. Die Hunte steht aktuell kurz vor Meldestufe 2 (Stand: 11 Uhr).
Grund ist der Dauerregen im Harz, er hält bereits seit Mittwoch, 7. Februar, an. Dort kamen laut Deutschem Wetterdienst (DWD) Niederschlagsmengen von 20 bis 35 Litern pro Quadratmeter herunter. Noch einmal zehn Liter pro Quadratmeter sind für den Abend vorhergesagt.
Dauerregen und steigende Pegel: In Niedersachsen drohen erneut Überschwemmungen
Auch Wümme und Oste im Nordosten Niedersachsens haben Meldestufe 2 erreicht. Oker, Fuhse und Schunter im Südosten des Bundeslandes haben diese bereits überschritten.
Der NLWKN gibt die verschiedenen Abstufungen für Hochwasser wie folgt an:
- Meldestufe 1: Meldebeginn, bordvoller Abfluss: Das Wasser kann im Gewässerbett abfließen, stellenweise sind schon kleinere Ausuferungen möglich. Noch keine Gefahr für Anlieger.
- Meldestufe 2: Beginn von Kontrollen. Ausuferungen hauptsächlich in land- und forstwirtschaftlichen Flächen, möglicherweise mit ersten Verkehrsbehinderungen.
- Meldestufe 3: Ein ständiger Wachdienst wird eingerichtet. Überschwemmung größerer Flächen und Überschwemmung einzelner Grundstücke, Straßen und Keller möglich. Maßnahmen zur Deichsicherung werden ergriffen.
- Meldestufe 4: Im Binnenland nicht festgelegt, höchste Warnstufe für Tidegewässer. Unmittelbare Gefahr für Menschen, Tiere und Objekte. Die Standsicherheit der Deiche ist in Gefahr. Deiche könnten überströmt werden.
In einigen Region in Niedersachsen kam es bereits zu Überschwemmungen: In Wildeshausen im Landkreis Diepholz wurden einige ufernahe Wege überflutet, welche aber seit dem Hochwasser zu Weihnachten ohnehin noch gesperrt sind. Auch viele Wiesen rund um die Hunte sind großflächig überschwemmt.
Laut Verkehrsmanagement-Zentrale sind im Landkreis Northeim erste Straßen wegen Hochwassers gesperrt worden. Die L592 zwischen dem Abzweig nach Greene und dem Abzweig nach Haieshausen sowie die L572 zwischen Northeim und Hollenstedt sind in beide Richtungen gesperrt.
Hochwasser-Gefahr in Niedersachsen: Regen bis zum Wochenende
Der schauerartige Regen soll laut DWD bis in die Nacht zu Samstag anhalten, dann im Tagesverlauf abziehen. Am Sonntag kann er wieder von Westen aufkommend einsetzen. Auch die kommende Woche beginnt regnerisch, jedoch nicht mehr so ergiebig: Die Hochwasser-Lage dürfte sich entspannen.
Jedoch bleibt die Gefahr durch Glätte in Niedersachsen weiter bestehen.