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„Das wirkliche Leben mitkriegen“

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„Buenos dias, Argentina“, heißt es ab nächster Woche für Annika Prätsch. Das passende Trikot gab‘s von den Freunden.
„Buenos dias, Argentina“, heißt es ab nächster Woche für Annika Prätsch. Das passende Trikot gab‘s von den Freunden. © -

Verden - EITZE (kp) · „Abschied hab‘ ich schon gefeiert“, sagt Annika Prätsch fröhlich. So richtig realisiert habe sie aber noch nicht, dass es am Sonntag losgehen soll. Ein Jahr Argentinien. In Buenos Aires wird die Abiturientin des Gymnasiums am Wall in den nächsten zwölf Monaten leben und arbeiten.

Argentinien war für die junge Frau erste Wahl. Freunde, die bereits dort waren, haben bei der 19-Jährigen die Neugier auf dieses faszinierende, weil vielfältige Land geweckt. „Und ich möchte unbedingt Spanisch lernen“, fügt sie lächelnd hinzu.

Die Eitzerin reist als Teilnehmerin von Weltwärts nach Südamerika. Dieser entwicklungspolitische Freiwilligendienst wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert. So entstehen auch für die 19-Jährige keine Kosten, weder für den Flug noch für die Unterkunft in einer Zweier-Wohngemeinschaft und die Verpflegung.

Der finanzielle Aspekt war für Annika aber nicht der Grund, ihre umfangreichen Bewerbungsunterlagen auf Deutsch und auf Englisch an Weltwärts zu schicken, statt als Aupair-Mädchen ins Ausland zu gehen. „Ich find‘s spannend, in Bereichen zu arbeiten, wo Menschen nicht so privilegiert sind. Ich möchte etwas vom wirklichen Leben dort mitkriegen“, begründet sie ihre Entscheidung.

Als Leiterin einer Theater-AG am GaW und als Betreuerin bei kirchlichen Kinder- und Jugendfreizeiten bewies die Abiturientin bereits Einsatz. Dieses soziale Engagement möchte sie nun in Buenos Aires weiterführen: im Diakoniebüro der Iglésia Evangélica del Rio de la Plata, in einer Suppenküche für Obdachlose und bei einer Kinderbetreuung.

Vier Tage arbeiten, drei Tage frei, so ist es festgelegt. Außerdem stehen Annika vier Wochen Urlaub zu. Zeit also, das große Land – oder wenigstens Teile davon – auf eigene Faust zu erkunden. Die Iguazú-Wasserfälle stehen dabei ganz oben auf der Liste der Eitzerin.

Sie ist nun mit dem Packen beschäftigt. Dicke Sachen müssen in den Koffer, denn in Argentinien ist zurzeit Winter. Vorsichtshalber hat Annika Prätsch auch den Schlafsack bereitgelegt. Denn viele Häuser seien schlecht isoliert, wurde ihr bei einem Seminar von Ehemaligen berichtet.

Das zweiwöchige Vorbereitungstreffen diente auch dazu, die Freiwilligen mit dem nötigen Rüstzeug für Krisensituationen auszustatten. Dass das Jahr so ganz ohne Sehnsucht nach Familie und Freunden vorbeigeht, glaubt die 19-Jährige nicht. „Aber die Erfahrung ist wichtiger als das Heimweh.“

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