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„Wir töten unser Spiel“

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Neuer Abwehrspieler für den BSV Rehden: Jeff Gyasi (vorn) kickte zuletzt für den Drittligisten SV Elversberg und stand gestern bereits in der Startelf.
Neuer Abwehrspieler für den BSV Rehden: Jeff Gyasi (vorn) kickte zuletzt für den Drittligisten SV Elversberg und stand gestern bereits in der Startelf. © Flügge

Aus Oldenburg von Arne Flügge. Kevin Artmann fand es völlig paradox. „Wir machen mit zehn Mann das Spiel und verlieren doch wieder, weil wir diese unglaublichen individuellen Fehler einfach nicht abstellen“, schimpfte der Kapitän von Fußball-Regionalligist BSV Rehden nach der bitteren 1:3 (1:2)-Niederlage beim VfB Oldenburg. Bitter vor allem deshalb, weil die Rehdener nach der frühen Roten Karte gegen Jeffrey Obst (12.) lange Zeit die spielerisch bessere Mannschaft waren, sich aber durch drei Standards drei unnötige Tore einfingen. „Damit töten wir unser Spiel. Wenn wir das nicht in den Griff bekommen, gewinnen wir kein Spiel mehr“, grollte auch Coach Daniel Gunkel.

In der 13. Minute schlenzte der ehemalige Rehdener Alessandro Ficara einen Freistoß direkt in den Winkel – 0:1. Zwei Minuten später drückte Christopher Braun einen Freistoß von Ficara über die Linie – 0:2. Und nach dem Anschlusstreffer von Mattia Trianni – ebenfalls ein direkter Freistoß (18.) – machte Oldenburgs Stürmer Pierre Merkel in der 72. Minute alles klar. Per Kopf und – natürlich – nach einem Freistoß, diesmal geschlagen von Kevin Samide – 1:3. Gegentore, die Artmann, der nach dreimonatiger Verletzungspause zur zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, auf die Palme brachten. „Jeder einzelne Spieler sollte sich mal hinterfragen, ob er den Mumm hat, sich für die Mannschaft aufzuopfern, gerade bei Standards den unbedingten Willen hat, dazwischen zu wichsen, das Tor mit aller Macht zu verhindern“, polterte der Kapitän: „Wir machen lange Zeit in Unterzahl das Spiel. Das zeigt doch, wie stark wir eigentlich sind.“ Nur dann würde sich die Mannschaft mit Patzern ihre erkämpften Vorteile wieder selbst kaputtmachen.

Denn beim Stande von 2:1 für die Oldenburger nahmen die Rehdener das Heft in die Hand, spielten guten Fußball und kreierten auch Chancen. Die größte vergab Kiala Kifuta (35.), der aus fünf Metern an VfB-Keeper Christian Gropius scheiterte.

Auch nach dem Wechsel machten die Gäste vor 1352 Zuschauern im Oldenburger Marschwegstadion mächtig Dampf. In einem sehr intensiven Spiel verpasste Kifuta zwei Mal knapp (47./50.), ehe auf der anderen Seite Celio Rocha, der überraschend vor Milos Mandic den Vorzug erhalten hatte, gegen Ficara rettete (61.). Neun Minuten später hätten die Rehdener dann den Ausgleich erzielen müssen, aber Viktor Pekrul drosch den Ball freistehend aus kurzer Distanz über das Tor. „Der muss rein“, sagte BSV-Coach Gunkel, „und dann möchte ich mal wissen, was hier die letzten Minuten los ist.“

Doch der Ball ging nun mal nicht rein, und im Gegenzug kam Oldenburg nach einem Freistoß durch Merkels Kopfball-Tor zum 3:1. „Diese Standards kosten uns einfach zu viele Punkte. Da sind wir noch viel zu naiv“, räumte Gunkel ein. Sein Kollege Predrag Uzelac lobte freilich die Stärke seines Teams bei ruhenden Bällen: „Daran haben wir im Training extrem viel gearbeitet. Und daher ist der Sieg auch verdient.“

Stabilität erhofft sich Rehden nun durch Jeff Gyasi, der in Oldenburg sein Startelfdebüt feierte. Der Innenverteidiger, der zuletzt bei Drittligist SV Elversberg spielte, wurde kurzfristig vom BSV Rehden verpflichtet und zeigte eine ordentliche Leistung. „Ich habe erst zwei Mal mit der Mannschaft trainiert. Es kann noch besser werden“, sagte der 25-Jährige, der im Training überzeugt hatte.

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