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29 Fehlversuche verderben Sven Engelmann den Spaß

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Brinkums Kapitän Carsten von der Heyde (am Ball) warf alle seine drei Treffer gegen Habenhausen in der zweiten Halbzeit. ·
Brinkums Kapitän Carsten von der Heyde (am Ball) warf alle seine drei Treffer gegen Habenhausen in der zweiten Halbzeit. · © Foto: Töbelmann

Brinkum - Von Gerd TöbelmannNoch lange nach dem Match saß Sven Engelmann ganz allein auf der Bank. Während seine Spieler schon längst auf Wochenend-Modus mit dem Bierchen danach umgeschaltet hatten, konnte es der Trainer des Handball-Oberligisten FTSV Jahn Brinkum nicht fassen, denn der Aufsteiger hätte Tabellenführer ATSV Habenhausen stürzen können, verlor aber letztlich in eigener Halle mit 20:25 (7:11).

Beim Blick auf den Auswertungsbogen tippte Engelmann immer wieder mit dem rechten Zeigefinger auf eine spezielle Zahl – die 29. Und die stand für die Brinkumer Fehlversuche im Match gegen den Spitzenreiter. „Das, das ist der Grund, warum wir heute verloren haben. Unser Spiel war gar nicht schlecht, die Deckung hat auch funktioniert, aber die Chancenverwertung im Angriff war indiskutabel.“

Ehre, wem Ehre gebührt. Lag das vielleicht nicht auch daran, dass Habenhausen in Olaf Kümmel einen überragenden Keeper in seinen Reihen hatte? Engelmann wollte das allein als Grund der Fahrkarten-Flut nicht gelten lassen: „Okay, der Torwart war gut, kann ja auch mal die eine oder andere freie Chance wegnehmen – aber nicht 29. Heute hätten wir durchaus etwas holen können.“

Trainer-Kollege Lars Müller-Dormann, unter Engelmann schon mal zwei Jahre als Brinkumer Spieler aktiv, war froh, diese Derby-Hürde genommen zu haben: „Hier in Brinkum wird ohne Backe gespielt. Das hat mit normalem Handball nicht viel zu tun. Das sind fast schon zwei verschiedene Sportarten. Die Bälle sind oft nicht zu kontrollieren. Ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Allerdings hatte ich nie das Gefühl, dass es richtig eng werden könnte.“ ATSV-Routinier Andre Lange, der nach 38 Minuten wegen eines Fouls an Matthias Schneider Rot gesehen hatte, stimmte seinem Coach zu: „Ohne Backe macht Handball keinen Spaß. So schwer kann es doch nicht sein, die Halle danach zu säubern.“

Die Gäste, die ohne ihre Stützen Axel Siemer, Eugen Mook und Derk Marien angetreten waren, lagen ständig in Führung und schienen beim 11:7 zur Pause dem angestrebten Pflichtsieg entgegenzusteuern.

Brinkum mühte sich, hatte in Aschkan Sadeghi auch einen starken Keeper, aber vorn bissen sich die Gastgeber entweder an Kümmel oder an der 6:0-Mauer der Habenhauser die Zähne aus.

Ein klitzekleines Fenster, zumindest einen Punkt zu „klauen“, eröffnete sich Brinkum dann aber doch. In der 45. Minute stand es 15:18 und die „Engelmänner“ hatten den Ball. Aber binnen 45 Sekunden gaben sie den zweimal fahrlässig her, die beiden Gegenstöße über den elffachen Torschützen Hauke Marien brachten Habenhausen dann vorentscheidend mit 20:15 in Führung. „Bitter. Wir kämpfen uns ran und werfen alles in wenigen Sekunden wieder weg“, wirkte Engelmann ratlos. Beim Jahn-Coach jedenfalls dauerte es länger, bis er in den Wochenend-Modus umschalten konnte.

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