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Hirntumor

Bereits die Diagnose eines Tumors löst meist starke Verunsicherungen aus. Wenn dann davon ein so wichtiges Organ wie das Gehirn betroffen ist, weckt das verständlicherweise Ängste. Mit dem Fortschritt in der Medizin ergeben sich aber auch laufend verbesserte und neuartige Möglichkeiten, sei es in der Früherkennung oder auch der Therapie von Hirntumoren.

Ursache

Wie jeder andere Tumor auch, bezeichnet ein Hirntumor eine Geschwulst. Dabei handelt es sich um eine Anhäufung von Zellen, die sich unkontrolliert teilen und vermehren. Was diese Störung hervorruft, ist ungewiss. Sie kann jede Art von Gewebe treffen, also demzufolge auch Hirngewebe, Hirnhaut sowie Hirnnerven. In Anbetracht der kompakten Platzverhältnisse im Gehirn kann sich dabei selbst die Raumforderung einer kleinen Geschwulst schwerwiegend auswirken.


Eigenschaften von Hirntumoren

Tumore weisen sich entweder durch gutartige und bösartige Eigenschaften aus. Als gutartig gelten dabei Geschwulste, die in sich abgeschlossen wuchern. Solche Tumore greifen demzufolge nicht auf das umliegende Gewebe über, sondern verdrängen es durch die eigene, meist langsame Zellwucherung. Die Zusammensetzung der Tumorzellen verändert sich dabei nicht oder kaum. Gutartige Hirntumore bilden zudem keine Ableger bzw. Metastasen aus.

Als bösartig gelten hingegen Tumore, die in angrenzendes Gewebe einwachsen und es so zerstören. Sie lassen sich aufgrund dessen schlecht vom gesunden Gewebe abgrenzen und wachsen zudem schnell. Des weiteren können sich diese Tumorzellen verändern und es bilden sich bisweilen Ableger bzw. Metastasen aus.


Arten von Hirntumoren

Hirntumore werden nach demjenigen Gewebe unterschieden, aus welchem sie sich entwickeln. Bei gutartigen Tumoren lässt sich das ziemlich eindeutig feststellen, weil sich die Tumorzellen im Verlauf der Zellwucherung kaum verändern. Bei bösartigen Hirntumoren hingegen ist das anders, weshalb es meist erschwert oder gar nicht möglich ist, das ursprüngliche Gewebe festzustellen. Darüber hinaus können sich aus ein und demselben Hirngewebe sowohl gut- als auch bösartige Tumore entwickeln.

Gliom / Glioblastom

Sie entwickeln sich aus den Gliazellen, die dafür zuständig sind, Nervenzellen zu stützen und zu versorgen. Gliome sind sehr vielfältig und bei Erwachsenen die häufigsten Hirntumore. Bekanntere Vertreter dieser gut- und bösartigen Tumorart sind u.a.:

  • Astrozytom
  • Glioblastom
  • Oligodendrogliom
  • Ependymom

Gliome werden nach der neuesten WHO Einteilung vor allem nach ihren molekularen Eigenschaften eingeteilt (wie IDH Mutation, 1p/19q Co-Deletion). Die frühere Grad-Einteilung (Grad 1 – 4) hat dementsprechend an Bedeutung verloren. Allgemein gilt aber weiterhin, dass Grad 1 langsamer wächst und eine bessere Prognose hat als Grad 4.

a) Glioblastom. MRI präoperativ.
b) MRI nach Entfernung des Glioblastoms

a) Gangliogliom. MRI präoperativ.
b) MRI nach kompletter Entfernung des Ganglioglioms

Intrazerebrales Gliom

Meningeom

Diese Tumorart hat ihren Ursprung in den Hirnhäuten. Die meisten Meningeome sind zwar gutartig, aber aufgrund ihrer Lage teilweise sehr anspruchsvoll in der Behandlung.

Intrakranielles Meningeom

a) Intraventrikuläres Meningeom links. MRI präoperativ.
b) MRI nach kompletter Entfernung des Meningeoms (a)

a) Keilbeinflügelmeningeom links. MRI präoperativ.
b) MRI nach Entfernung des Keilbeinflügelmeningeoms (a)

a) Meningeom hintere Schädelgrube. MRI präoperativ.
b) MRI nach Entfernung des Meningeoms (a)

Neurinom oder Schwannom

Diese Art eines Hirntumors entsteht aus Nervenzellen und wächst häufig an der Schädelbasis. Die meisten sind überdies gutartig.

Metastasen

Eine Metastase in ein abgelöster Ableger eines Tumors, der fast immer ausserhalb des Gehirn liegt. Solche Ableger können darüber hinaus auch vom ursprünglichen Tumor über die Blutbahnen ins Gehirn gelangen. Sie werden demzufolge nicht als primärer Hirntumor bezeichnet sondern als Metastase des ursprünglichen Tumors (z. B. Lungenkrebs mit Ablegern im Gehirn). Metastasen sind hierbei per Definition bösartig. Die Behandlung richtet sich dann sehr nach den Eigenschaften des ursprünglichen Tumors.


Symptome und Beschwerden

Je nach Art, Lage und Grösse des Hirntumors können ganz unterschiedliche Symptome auftreten. Ein typisches Symptom kann sich aber zudem aus verschiedenen Ursachen ergeben und muss nicht immer zwangsläufig auf einen Hirntumor hinweisen. Für die Diagnose eines Hirntumors bedarf es deshalb gründlicher und umfassender Abklärungen.

Die häufigsten Symptome lassen sich wie folgt gruppieren:

  • Neurologische Ausfälle
    • Muskelschwäche sowie Lähmungserscheinung
    • Schluckstörung
    • Schwerhörigkeit
    • Schwindel
    • Sehstörung
    • Gestörte Sensibilität oder Taubheitsgefühl
    • Sprach- oder Sprechstörung
  • Psychische Veränderungen
    • Gedächtnis- sowie Konzentrationsstörungen
    • Desorientierung
    • Persönlichkeitsveränderung
    • Übermässige Depression, Apathie, Angst
  • Erhöhter Hirndruck
    • Bewusstseinsstörung bis hin zum Koma
    • Besonders ungewöhnliche Kopfschmerzen
    • Übelkeit und Erbrechen
  • Epileptische Anfälle

Diagnose

Die für die Diagnose eines Hirntumors erforderlichen Abklärungen werden gemeinsam von der Radiologie, Pathologie, Labormedizin, Neurochirurgie und Inneren Medizin (u.a. mit Neurologie) übernommen.


Behandlung

Das Behandlungskonzept am KSW

Bei der Diagnose, Therapie und Nachsorge von Hirntumoren setzt das KSW mit dem zertifizierten Tumorzentrum Winterthur auf fachübergreifende Zusammenarbeit und modernste Ausstattung. Die Spezialistinnen und Spezialisten der jeweiligen Fachrichtung bringen dabei ihr Expertenwissen ein und tragen damit in allen Phasen der Abklärung und Behandlung zu optimalen Ergebnissen bei.

Je nach Art, Grösse und Lage des Hirntumors kommen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten in Frage. Für jede Patientin und jeden Patient legen die Spezialistinnen und Spezialisten der Radio-Onkologie, Chirurgie, Medizinischen Onkologie sowie der interventionellen Radiologie dabei die optimale Behandlung fest. Die Chemo- und Strahlentherapie entspricht überdies den neuesten medizinischen Erkenntnissen.

Die mit hochmodernen medizinisch-technischen Geräten, Apparaten und Computern ausgestattete Klinik für Neurochirurgie ist ferner für die operative Tumorentfernung zuständig. Zur Planung, Durchführung sowie Überwachung einer Operation stehen ihr unter anderem MRI (Magnetresonanztomographie), MRS (Magnetresonanz-Spektroskopie), CT (Computertomographie) und PET (Positronen-Emissions-Tomographie) zur Verfügung.


Nachsorge

Die Nachsorge umfasst regelmässige medizinische Nachkontrollen in Form von klinischen Untersuchungen, Physiotherapie sowie psycho-onkologischer Betreuung. Zudem wird am KSW auf den regelmässigen und kollegialen Austausch mit den Hausärztinnen und Hausärzten grosser Wert gelegt. Wichtig ist neben allen Formen der Betreuung zudem die Hilfe zur Selbsthilfe, wie sie zum Beispiel im «Turmhaus» angeboten wird – einem Treffpunkt in Winterthur für Krebsbetroffene, Angehörige und Interessierte.

Unsere Fachabteilungen

Hirntumorzentrum

Das Hirntumorzentrum ist auf die Diagnose und Behandlung von Tumoren im Kopf und Rückenmark spezialisiert.
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Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie

Die Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie bietet Ihnen ein sehr breites Notfall- und Elektiv-Spektrum der Hirnchirurgie und Wirbelsäulenchirurgie.
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Tumorzentrum Winterthur

Im Tumorzentrum bündeln Spezialistinnen und Spezialisten ihr Fachwissen und ihre Erfahrung zur Behandlung von Krebserkrankungen.
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