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„Oh Tannenbaum“ auf Lateinisch?

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Eine Schülerin des Gymnasiums Vaterstetten aus dem 21. Jahrhundert, die sich am Schnuppernachmittag mit römischen Frisuren, Lorbeerkranz und Toga ausstaffieren ließ.	 Foto: privat
Eine Schülerin des Gymnasiums Vaterstetten aus dem 21. Jahrhundert, die sich am Schnuppernachmittag mit römischen Frisuren, Lorbeerkranz und Toga ausstaffieren ließ. Foto: privat © -

Wenn an Weihnachten so mancher Schüler des Humboldt-Gymnasiums Vaterstetten „O abies“ unter dem Weihnachtsbaum sangen, lag das vielleicht an einem „Schnuppernachmittag“, bei dem sich kurz vor den Ferien Schüler der 5. Klassen über das Fach Latein und seine Bedeutung auch für die Gegenwart informieren konnte. Schüler der Oberstufe wollten ihnen damit eine Hilfestellung für die Entscheidung zwischen Französisch oder Latein als zweiter Fremdsprache bieten.

Drei Stunden lang hatten Mitte Dezember die Schüler und Eltern der 5. Klassen die Gelegenheit, sich im Atrium des Vaterstettener Gymnasiums auf recht unterschiedliche Weise mit dem Schulfach Latein auseinanderzusetzen. Für die Eltern stand eine Plakatpräsentation bereit, durch die das Schulfach vorgestellt wurde, beispielsweise die konkreten Möglichkeiten der Sprachwahl am Humboldt-Gymnasium, der Lehrplan des Fachs, Arbeitsergebnisse aus dem Latein-Unterricht der Unterstufe, aber auch inner- und außerschulische Wege zum Latinum sowie eine Übersicht über Studienfächer, für die Latein-Kenntnisse sinnvoll oder auch notwendig sind. Ein zweiter Teil der Ausstellung bot Informationen zur Präsenz des Lateinischen im Alltag. Neben Überlegungen zu Fach- und Fremdwörtern wurde der Einfluss auf Architektur, Rechtswesen oder Philosophie sichtbar. Für die Kinder der 5. Klassen gab es verschiedene Spiel- oder Bastelangebote rund um die Welt der Römer. Hier fand man Spiele wie die Rundmühle oder das Delta-Spiel, mit denen sich römische Legionäre einst die Zeit vertrieben. Auch ein Memory mit Personen und Bauwerken aus der Antike oder ein Zuordnungsspiel für Fremdwörter und ihren lateinischen Ursprung lud zum Spielen ein. Eine Schlange bildete sich schnell bei dem Stand, an dem Mädchen und Jungs sich in einer Toga fotografieren lassen konnten, nachdem sie von Schülerinnen der Oberstufe mit römischen Frisuren und einem Lorbeerkranz ausgestattet worden waren. Aus allen Nähten platzte der Raum, in dem zwei Schülerinnen der 12. Klasse dreimal eine Schnupperstunde Latein hielten, in der neben ersten lateinischen Sätzen auch die römischen Zahlen eine Rolle spielten und zum Schluss „O abies“, die lateinische Variante von „O Tannenbaum“ kräftig mitgesungen wurde. Veranstalter des „Schnuppernachmittags Latein“ war das Projekt-Seminar des Fachs Latein: 12 Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse hatten mit ihem Lehrer Markus Zimmermann die Ausstellung und die Präsentation des Fachs geplant und vorbereitet.

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