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Biomechanischer BefreiungskämpferEr hat die Menschheit von der Rumpfbeuge befreit

Durchaus heiter: Der kanadische Biomechaniker Stuart McGill.

Der Befreiungskämpfer trägt eine Brille und einen lustigen Seehundschnauz. Und er hat einen Instagram-Account, auf dem er mit seinem Hund Tico posiert – und auch sonst ein heiteres, also durchaus ironisches Bild von sich selbst entwirft.

Dabei ist es Stuart McGill sehr ernst mit seinem Anliegen: Er will die Menschheit vom Sit-up befreien. Also von jener Leibesübung, mit der die meisten von uns noch während der Schulzeit ächzend Bekanntschaft gemacht haben. Und die unsere Bauchmuskeln aufbauen soll – möglicherweise bis hin zum Sixpack.

Seine Körperrevolution gelang mithilfe des Militärs

Damit ist Schluss, seit McGill das Feld betreten hat. Wobei sich die Körperrevolution des kanadischen Wissenschaftlers erst allmählich vollzog: Bereits Mitte der 90er-Jahre, als die Welt noch mit angewinkelten Knien auf dem Turnhallenboden Rumpfbeugen machte, publizierte McGill in einer Fachzeitschrift einen Artikel zum Thema Sit-ups. Darin belegte McGill, dass herkömmliche Rumpfübungen eine Druckkraft von bis 3300 Newton auf die Wirbelsäule ausüben können, was einem Gewicht von 340 Kilo entspricht. Also viel zu viel.

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Minus 20 Grad – und trotzdem guter Laune: Stuart McGill mit seiner Ski-Gruppe, in der alle den «Vogelhund» machen (die Lieblingsübung des kanadischen Biomechanikers). 

Etwas mehr als ein Vierteljahrhundert scheint sich McGill mit seiner Ansicht bezüglich Sit-ups nun endgültig durchgesetzt zu haben – nicht zuletzt dank der US-Army, die er gemäss seinem Lebenslauf wiederholt beraten hat, und weiterer Streitkräfte, die auch festgestellt haben, dass bei ihrer intensiven Rumpfbeugerei die Wirbelsäule Schaden nehmen kann. 

Fachmännische Sezierung der Wirbelsäule-Torte

Auch die Schweizer Armee hat sich deshalb bereits vor mehr als zehn Jahren vom Sit-up verabschiedet: Zwar gehören sie nach wie vor zum Fitnesstraining, aber unter Leistungsdruck werden sie nicht mehr gemacht. Die Schädlichkeit des Sit-ups wurde aber erst in jüngster Zeit im breiten Publikum bekannt. Und damit rückt auch McGill, der Totengräber des Sit-ups, ins öffentliche Interesse. Gerade dreht im Netz ein Artikel des «Atlantics», in dem der Tod des Sit-ups verkündigt wird, wobei auch sein Totengräber ausführlicher zitiert wird. 

Stuart McGill scheint sich am Interesse an seiner Person durchaus zu freuen: Weil sich dank der Aufmerksamkeit noch etwas Geld mit Büchern und Onlinekursen verdienen lässt. Weil er nicht ganz uneitel zu sein scheint – Angaben zu McGills Alter sucht man im Internet vergeblich. Und weil der pensionierte Professor offensichtlich ein lustiges Verhältnis zu seinem Beruf hat: In einem seiner Instagram-Posts seziert er mit fachmännischem Kommentar eine Wirbelsäule mit Schichten, die ihm jemand als Marzipantorte gebacken hat. 

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Aber mit seinem Kernanliegen – der «Wirbelsäulenhygiene», wie er es nennt – ist es ihm nach wie vor sehr ernst. Zur Stärkung des menschlichen Torsos favorisiert McGill die «Big 3». Dazu gehören der «Vogelhund», bei dem man jeweils den linken Arm und das rechte Bein gleichzeitig strecken muss, bevor man wechselt. Ausserdem die seitliche Brücke, bei der man auf dem aufgestützten Arm das Becken vom Boden hebt. 

Nicht zuletzt gibt es da aber auch noch McGills eigene Übung für den Oberkörper, bei der man mit den Händen unter dem Rücken die Wirbelsäule stabilisiert, während der Kopf ein klein bisschen vom Boden angehoben wird. McGill-Curl heisst die Übung, mit der wir uns stärken – und zugleich Wirbelsäulenhygiene betreiben können. 

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