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Ausblick

Augenspiegel

Blick ins Innere des Auges

Bild vom Augenhintergrund

Für Augenärzte ist es von großer Bedeutung, das Innere des Auges untersuchen zu können, also die Netz- und die Aderhaut, den Glaskörper und die Linse betrachten zu können. Dies setzt voraus, dass von diesen Teilen des Auges Licht gestreut wird und das Auge verlässt. Dass dies möglich ist, ist seit längerem bekannt, da die Augen verschiedener Tiere, z.B. Katzen oder Rehe, bei Nacht zu leuchten scheinen.

Herausforderung

Es besteht jedoch das folgende Problem: Um das Licht, das am Augenhintergrund gestreut wird und das Auge verlässt, auffangen zu können, muss der Beobachter sein Auge in den Strahlengang bringen, ohne die in das zu untersuchende Auge einfallenden Strahlen zu verschlucken. Ohne geeignete Hilfsmittel befindet sich der Beobachter zwischen Lichtquelle und zu untersuchendem Auge oder die Lichtquelle befindet sich zwischen Beobachter und zu untersuchendem Auge. In beiden Fällen ist die Beobachtung nicht möglich.

Augenspiegel nach Helmholtz

unbekannt
Originalgerät von Helmholtz

Um dieses Problem zu lösen, entwickelte der Anatom Hermann von HELMHOLTZ (1821 - 1894) im Jahr 1850 den Augenspiegel (Ophthalmoskop). Mit dem Augenspiegel kann der Augenhintergrund beleuchtet und das gestreute Licht mit  dem eigenen Auge aufgefangen werden. Durch dieses Werkzeug lag nun eine einfache Untersuchungsmethode vor, mit der der Augenhintergrund in ausreichender Vergrößerung direkt beobachtet werden konnte.

Heute stellt die Technik neue komplizierte Geräte und Methoden zur Untersuchung der Augen zur Verfügung. Der Augenspiegel ist jedoch mit einigen Modifikationen als relativ einfaches Untersuchungsgerät erhalten geblieben.

Aufgabe
Joachim Herz Stiftung

Das Bild zeigt das Prinzip des Augenspiegels nach HELMHOLTZ und die zugehörigen Lichtwege.

  1. Erkläre die Wirkungsweise des Gerätes.
  2. Untersuche, ob der Patient auch das Auge der untersuchenden Person sieht.

Lösung

a) Das Licht der Quelle trifft auf den halbdurchlässigen Spiegel und wird so reflektiert, dass es in das Patientenauge trifft. Das vom Augenhintergrund des Patienten gestreute Licht (rot) trifft auf den halbdurchlässigen Spiegel. Ein Teil des Lichtes wird reflektiert (nicht gezeichnet) und ein anderer Teil tritt durch den Spiegel und trifft in das Auge des Beobachters (Arzt).

b) Prinzipiell könnte der Patient das Auge des Arztes sehen. Jedoch ist dieses - im Gegensatz zum Patientenauge - nicht ausgeleuchtet, so dass der Patient in der Praxis das Arztauge nicht sieht.