Missbrauch: Bischof-Stein-Platz in Trier soll früheren Namen wiederbekommen

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MissbrauchBischof-Stein-Platz in Trier soll früheren Namen wiederbekommen

TRIER – Der Ortsbeirat Trier-Mitte/Gartenfeld hat in seiner Sitzung am Dienstag über die Umbenennung des Bischof-Stein-Platzes hinter dem Dom entschieden.

Anfang Februar hatte der Stadtrat die Umbenennung des Platzes beschlossen.

Anfang Februar hatte der Stadtrat die Umbenennung des Platzes beschlossen.

dpa

Der Bischof-Stein-Platz in Trier soll wieder so heißen wie bis zum Jahr 2011. Für die Umbenennung zurück zu «Windstraße/Hinter dem Dom» habe der Ortsbeirat am Dienstagabend gestimmt, sagte der Ortsvorsteher für Trier-Mitte/Gartenfeld, Michael Düro (Grüne), am Mittwoch. Insgesamt hätten am Ende sieben Vorschläge zur Auswahl gestanden. Zuvor hatten Medien darüber berichtet.

Die Umbenennung auf der Grundlage des Namensvorschlags muss der Trierer Stadtrat noch beschließen. Sie werde voraussichtlich in einer der nächsten Sitzungen auf der Agenda stehen, sagte der Sprecher der Stadt. Die nächste Stadtratssitzung ist am 16. Mai.

Stein war «Teil des Systems»

Anfang Februar hatte der Stadtrat die Umbenennung des Platzes beschlossen. Zudem votierte das Gremium dafür, dem früheren Trierer Bischof Bernhard Stein (1904-1993) posthum die Ehrenbürgerwürde und das Ehrensiegel der Stadt abzuerkennen. Grund war eine im Dezember vorgestellte Studie zum Missbrauchsgeschehen in der Amtszeit von Stein, die ihm Fehlverhalten im Umgang mit Tätern und Opfern nachweist.

Laut unabhängiger Aufarbeitungskommission im Bistum Trier war Stein «Teil des Systems» gewesen, das Missbrauchstäter gedeckt und geschützt habe, hatte die Kommission zu der historischen Studie der Universität Trier erklärt. Der Vorwurf der «zumindest moralischen und systemischen Mitverantwortung» treffe auch auf Stein zu, der von 1967 bis 1981 Bischof von Trier war.

(DPA)

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